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Ruf der verlorenen Seelen

Ruf der verlorenen Seelen

Titel: Ruf der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derting Kimberly
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»Aber
wenn ich dasselbe mache, guckst du mich böse an. Versuch mal,
ein bisschen mehr wie Jay und ich zu sein. Öffne dein Herz, nur
ein klein wenig.«
    Â»Ach, schade«, sagte Claire mit einem Seufzer, ohne auf
Chelsea zu achten. »Die beiden Neuen bleiben, wo sie sind.
Aber da kommt Jay.«
    Violet warf Chelsea einen warnenden Blick zu, als ihr Freund
sich neben sie setzte. Er schob ihr die Hand unter das T-Shirt
und fuhr mit dem Daumen über ihren Rücken. Seine Berührung
war so vertraut und doch jedes Mal entwaffnend. Violet
lehnte sich an ihn und er küsste sie auf die Stirn. Seine Lippen
waren weich und ihre Haut kribbelte nach dem Kuss. Es war
unglaublich, dass ihr Magen immer noch Purzelbäume schlug,
sobald er in ihrer Nähe war.
    Â»Worüber redet ihr?«, fragte Jay, und Violet fragte sich, ob
sie sich den Unterton nur einbildete.
    Chelsea lächelte zuckersüß. »Wir waren nur neugierig auf
deine neuen Freunde da drüben. Na ja … mehr auf ihn als auf
sie.«
    Jay kicherte. »Du meinst Mike?«, fragte er. »Ich hab ihn nur
gefragt, ob er sich zu uns setzen möchte, aber aus irgendeinem
Grund« – er schaute Violet mit hochgezogenen Augenbrauen
an – »wollte er nicht. Kannst du dir vorstellen, weshalb Mike
nicht mit dir an einem Tisch sitzen möchte?«
    Â»Das war ich nicht … sie war's!« Violet, die von der matschigen
Pizza in ihrem Mund fast würgen musste, zeigte auf
Chelsea.
    Chelsea lachte und selbst Jules schaute grinsend von ihrem
Fraß auf. Nur Claire verzog keine Miene. Sie hörte nämlich gar
nicht mehr zu. Sie hackte eine lange Nachricht in ihr Handy.
    Â»Ich weiß«, gab Jay zu. »Chelsea ist die Einzige in der Schule,
die so was direkt vor der Nase des Betreffenden sagen würde.«
    In gespielter Entrüstung riss Chelsea die Augen auf. »Was
soll das heißen! Wieso hätte das nicht von Jules kommen können?
Oder von Claire?«
    Â»Was? Ich hab nichts gesagt«, meinte Claire, jetzt auf einmal
wieder ganz Ohr.
    Chelsea verdrehte die Augen über Claires ernsthaften Ton.
»Leicht paranoid, was? Keiner hat dir einen Vorwurf gemacht.
Außerdem, was kratzt es mich, wenn er weiß, dass ich es war?
Ist doch nichts dabei, wenn einem auffällt, dass er ein echter
Leckerbissen ist. Wenn er es geschickt anstellt, könnte er es zu
Mr Chelsea bringen.«
    Â»Das geht doch gar nicht, Chels«, sagte Claire. »Der Mann
behält normalerweise seinen Namen, du müsstest deinen ändern.
«
    Wieder verdrehte Chelsea genervt die Augen, diesmal so,
dass Claire es nicht sehen konnte. »Danke dafür, dass du mich
über die gesellschaftlichen Konventionen aufklärst, Claire-Bär.«
    Claire zuckte die Achseln und lächelte arglos. »Gern geschehen.
«
    Violet schaute zu Jay und grinste über Claires und Chelseas
Wortwechsel.
    Jay lächelte zurück und beugte sich zu ihr. Sanft fuhr er mit
den Lippen über ihre, es war nur der Hauch eines Kusses. Und
schon schmolz Violet dahin.
    Wenn es um Jay ging, befolgte ihr Körper nicht die simpelsten
Anweisungen.
    Chelsea schaute angewidert zu ihnen. »Könnt ihr das mal
bitte sein lassen?« Sie schüttelte sich übertrieben. »Wenn ihr
es nicht abwarten könnt, bis ihr allein seid, muss ich euch bitten,
einen anderen Platz zu suchen.« Dann wechselte sie abrupt
das Thema und nickte in die Richtung von Mike und seiner
Schwester. »Und, was ist mit den beiden?«
    Jay zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, ich hab sie auch
heute erst kennengelernt. Ich hab die erste Stunde mit ihm zusammen.
Sie sind gerade erst hergezogen. Viel mehr weiß ich
auch nicht.«
    Â»Wieso gerade hierher?«, fragte Jules und dieselbe Frage
hatte sich auch Violet gestellt.
    Buckley war als Stadt nicht gerade der Hit. Und man
kam auch nicht so leicht irgendwohin, wo mehr los war. Ein
Durchgangsort an einem unbedeutenden kleinen Highway-Abschnitt.
    Wieder zuckte Jay die Achseln.
    Â»Komisch. Versuch das mal rauszukriegen«, sagte Chelsea
zu ihm. »Und sie? Hat sie auch einen Namen? Nicht, dass es
mich so brennend interessieren würde, aber es wär ja nicht
nett, ›Neue‹ zu ihr zu sagen, wenn Mike und ich uns verabreden.
«
    Â»Ich hab eine Idee«, sagte Jay und beugte sich über den
Tisch zu Chelsea. »Stell doch eine Liste mit Fragen zusammen,
geordnet nach Priorität, die gebe ich ihm dann

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