Ruf der verlorenen Seelen
unterwegs?«
Sie merkte gar nicht, dass sie ihm in die Falle ging. Bestimmt hatten ihre Eltern sie vor fremden Männern gewarnt, aber offenbar hatten sie ihre Sache nicht sehr gut gemacht
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Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab mein Handy zu Hause vergessen«, gestand sie
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Er gab vor, darüber nachzudenken, was jetzt zu tun sei, obwohl ihre Worte in seinem Kopf sofort einen Plan in Gang gesetzt hatten
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Er tippte mit den Fingern auf das Autodach, als ginge er verschiedene Möglichkeiten durch, bevor er wieder sprach. »Tja, also, ich habe leider nicht das richtige Werkzeug für einen Reifenwechsel dabei, aber ich könnte Sie nach Hause fahren.«
Jetzt schalteten sich ihre Instinkte wieder ein, und die kurze Regung, die über ihr Gesicht huschte, verriet ihm, dass sie überlegte, was sie machen sollte
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Er versuchte zurückzurudern und ihre Unschlüssigkeit zu verscheuchen. »Ich habe mein Handy im Auto. Möchten Sie jemanden anrufen?«
Sie biss sich wieder auf die Lippe und kaute nervös darauf herum. »Ja. Okay, gut«, sagte sie und schenkte ihm ihr schönstes Da-tun-Sie-mir-einen-riesigen-Gefallen-Lächeln. »Wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht.«
Er schaute sich noch einmal um, sicherheitshalber. Er kannte das Spiel inzwischen zu gut. Er erwiderte ihr Lächeln, ganz der väterliche Beschützer. »Ach was.« Und dann sprach er das aus, womit er sie endgültig überzeugen würde. »Wenn meine Frau wüsste, dass ich Sie hier ohne Hilfe stehen lasse, würde ich was zu hören kriegen. Sie sind nur ein paar Jahre älter als unsere Tochter, und falls sie mal liegen bleibt, möchte ich ja auch, dass ihr jemand hilft.«
Das warâs. Jetzt hatte er sie. Sie löste den Anschnallgurt und er spürte eine Art elektrische Spannung durch seinen Körper jagen. Er konnte sein Glück kaum fassen. Sie machte es ihm fast zu leicht
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Rasch trat er einen Schritt zurück, als sie die Tür ihres Wagens aufstieÃ. »Das ist wirklich nett von Ihnen, vielen Dank«, sagte sie und spannte ihren Regenschirm auf, um ihm zu seinem Wagen zu folgen. »Meine Eltern bringen mich um, wenn sie hören, dass ich mein Handy vergessen habe.«
Er betrachtete sie und dachte, wie recht ihre Eltern hatten. »Ja, man kann gar nicht vorsichtig genug sein.« Er öffnete die Beifahrertür und fasste ins Wageninnere
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Als sie den Gegenstand in seiner Hand sah, riss sie überrascht die Augen auf. Erst war die Erkenntnis da, dann die Panik. Doch bevor sie auch nur schreien konnte, war er schon über ihr. Hart drückte er sie gegen die Tür, hielt ihr den Mund zu und flüsterte ihr ins Ohr: »Mach es dir nicht unnötig schwer. Ich verspreche dir, dass ich dir nicht wehtue.« Es war wichtig, dass er ihr das zu verstehen gab. Sie sollte unbedingt wissen, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte
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Er sah das Grauen in ihrem Gesicht, und als er ihr mit dem silbernen Klebeband den Mund verschloss, sackte sie in sich zusammen
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Während er den Kofferraum öffnete und sie hineinhob, flüsterte er ihr abermals zu: »Ich schwöre dir, ich tue dir nicht weh.« Nach diesem Versprechen strich er ihr sanft übers Haar, dann schlug er den Kofferraum zu. Er pfiff vor sich hin, als er wieder auf die StraÃe fuhr
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Das war eine gute Nacht
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Kimberly Derting
Bodyfinder
Das Echo der Toten
Jugendbuch
ISBN (Buch) 978-3-8157- 9873 -7
ISBN (eBook) 978-3-649- 60983 -4
www.coppenrath.de
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