Ruf der Wildnis
erzählt man sich: von Jägern, die nicht mehr zum Lager zurückkommen, von Jägern, die man mit aufgerissener Kehle findet, umgeben von Wolfsspuren, die größer sind als die eines Wolfes. Jeden Herbst, wenn die Yeehats dem Zug der Elche folgen, vermeiden sie eines der Täler. Und die Frauen am Feuer werden traurig, wenn erzählt wird, wie jener böse Geist zum erstenmal dorthin kam.
Die Yeehats aber wissen nichts von jenem einen Besucher, der immer wieder jeden Sommer in das verlassene Tal kommt. Er ist ein großes Tier mit einem prächtigen Fell, er gleicht einem Wolf, und doch ist er anders als alle Wölfe.
Er kommt allein aus dem heiteren Land jenseits der großen Wasserscheide, und er sucht immer wieder dieselbe Lichtung zwischen den Bäumen auf. Aus vermoderten Elchhautsäcken fließt ein glänzender, gelber Strom auf die Erde, hohes Gras wächst dazwischen und Unkraut wuchert darüber. Und auf dieser Lichtung liegt der Wolf regungslos lange Zeit, viele Stunden, als warte er auf etwas, das nie wieder kommt. Und bevor er aus dem Tal läuft, heult er lange und klagend und trauernd.
Aber der Wolf ist nicht immer allein. Wenn die langen Winternächte kommen und die Wölfe aus dem Land der Ströme und Flüsse in die niedriger gelegenen Täler wechseln und den wandernden Elchen folgen, kann man an der Spitze des Rudels ein riesiges, ungeheures Tier, einen riesigen Wolf sehen. Im fahlen Mondlicht, unter dem flimmernden Nordlicht, hebt er seine mächtige Kehle zum Himmel, und er singt das Lied, das uralte Lied der Wölfe.
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