Rumble & Rush (German Edition)
sickerte träge in seinen Verstand, wo er sich befand. Was allerdings blieb, war das ungute Gefühl in seinem Magen, das sich bedächtig die Speiseröhre hinaufarbeitete. Er schlug die Bettdecke zurück und das fahle Licht in der Kabine ließ ihn den Ausgang sehen. Als Arden aufstand und darauf zugehen wollte, spürte er das Schwanken des Bodens und wäre beinahe hingefallen. Mühsam öffnete er die Tür und versuchte sich daran zu erinnern, wo das WC an Bord war. Mit jedem Schritt schien die Übelkeit zuzunehmen. Schwankend und sich an der Wand des Ganges abstützend, schaffte er es gerade noch in der letzten Sekunde zur passenden Türe. Kaum war der Toilettendeckel oben, beschloss sein Magen sich von allem zu trennen, was er in den vergangenen Stunden zu sich genommen hatte.
Fünf Minuten später spülte Arden sich den Mund aus und fühlte sich elendig. Ihm fielen die Tabletten ein, die er sich besorgt hatte, aber er stimmte Allans Aussage zu, dass diese wohl nicht lang genug in seinem Magen bleiben würden. Also blieb ihm noch das Pflaster, an das andere Mittel wollte er lieber vorerst nicht denken. Er öffnete die Tür des WCs, ging hinaus auf den schmalen Flur und musste sich erneut an der Schiffswand festhalten. Er spürte Schwindel und eine neue Welle Übelkeit in sich aufkommen. Er setzte sich, in der Hoffnung es würde ihm dann besser gehen, kurzerhand auf den Boden. Arden barg das Gesicht in den Händen und fühlte sich machtlos gegen seinen Körper. Er schloss die Lider und lehnte seinen Kopf an die Wand hinter sich. Das Gefühl in ihm glich einer Achterbahnfahrt, die kein Ende nehmen wollte.
»Ich hoffe, du fühlst dich nicht so scheiße, wie du gerade aussiehst.«
Arden öffnete die Augen und sah Allan vor sich knien. Er hatte vor zu antworten, aber seine Lippen verweigerten den Dienst.
»Hast du die Medikamente, die ich besorgt habe, im Schrank?«, fragte der Mann erstaunlich sanft.
Er brachte ein klägliches Nicken zustande und schloss erneut die Lider, denn schlagartig setzen Magenkrämpfe ein, die ihm fast Tränen in die Augen trieben. Arden keuchte und seine Hände legten sich automatisch auf die schmerzende Stelle.
Er zuckte, als er eine Berührung spürte, und sah sich um. Er hatte nicht mitbekommen, dass Allan inzwischen zurück war. Dieser hatte ihn am Arm berührt, machte sich an einem kleinen Pflaster zu schaffen und nahm behutsam sein Kinn in die Hand, um seinen Kopf leicht abzuwenden. Dann fühlte er, wie der Mann das Pflaster zwischen Ohr und Haaransatz aufklebte. Anschließend öffnete Allan die andere Packung und reichte ihm, ein in Plastik gehülltes, Zäpfchen.
Arden schüttelte den Kopf und schloss umgehend die Augen, da alles vor diesen verschwamm.
»Arden, die Pflaster helfen nur gegen das Schwindelgefühl, nimm dieses Ding, damit du dir nicht die Seele aus dem Leib kotzt. Es wird nur noch Magensäure kommen und die Krämpfe werden schlimmer, dagegen ist ein Zäpfchen das kleinere Übel, glaub mir.«
Er wollte erneut den Kopf schütteln, aber ein bösartiger Schmerz im Magen ließ ihn keuchen. Reflexartig ruckte sein Oberkörper nach vorn, um das Gefühl erträglicher zu machen. Dass seine Stirn dabei auf der nackten Brust des Mannes landete, spürte er erst durch den Widerstand, auf den er traf. Er fühlte Allans Hand in seinem Nacken und diese strich beruhigend darüber. Kaum hatte der Krampf nachgelassen, holte Arden tief Luft und nahm Abstand zu dem anderen.
»Nimm dieses Ding oder ich schiebe es dir persönlich rein«, forderte Allan eindeutig schon strenger.
Arden gab einen undefinierbaren Laut von sich und versuchte aufzustehen, denn bei diesem Tonfall hätte er Sykes tatsächlich zugetraut, die Worte wahr zu machen.
Er spürte, wie die Hände des Mannes nach ihm griffen und ihn mit Leichtigkeit auf die Füße stellten. Allan bugsierte ihn bis zum Eingang des WCs und Arden schloss wenige Sekunden später die Tür. Ein weiterer Krampf sorgte dafür, dass er sich vorbeugte und sich in diesem Moment schwor, dass er sich lieber hundert Zäpfchen für schwangere Frauen reinschieben würde, als dieses Gefühl noch länger ertragen zu müssen.
Drei Minuten danach öffnete er die Tür wieder und blickte direkt in die forschenden Augen des Kapitäns. Dieser sah aus, als wenn er etwas fragen wollte, aber Arden hielt die leere Plastikverpackung des Medikaments als Beweisstück in seine Richtung.
»Gut«, sagte der Mann schlicht, nahm ihm die kleine Hülle ab und schob ihn
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