Rumble & Rush (German Edition)
Schrank und war dankbar, dass er seinen Koffer ausgeräumt hatte, als sie noch in Dutch Harbor vor Anker gelegen und Körbe verladen hatten.
»Na dann«, sprach er sich selbst Mut zu und war kurz darauf ausgesprochen stolz auf sich, dass er auf dem Weg zur Toilette nicht gnadenlos auf dem Boden gelandet war. Das Duschen stellte sich allerdings als weitaus schwieriger heraus, da er sich mit beiden Händen an den befestigten Haltegriff klammerte und schon Mühe hatte, immer wieder loszulassen, um die Wassertemperatur zu regulieren. Immerhin stellte er dankbar fest, dass sein Unwohlsein sich zügig gelegt hatte und es ihm zumindest physisch gut ging. Nun musste er sich nur noch mit dieser überdimensionalen Schaukel anfreunden.
Eine Stunde später schwankte Arden mit einem Pullover und Jogginghose bekleidet ein weiteres Mal über den Flur und steuerte die kleine Bordküche an. Als er dort ankam, zog er überrascht die Brauen hoch, denn diese hinterließ den Eindruck, als wenn die Männer mehr als hastig aufgebrochen waren und vorher zumindest noch eine Kleinigkeit im Magen haben wollten.
Sich immer wieder an der Arbeitsplatte festhaltend, räumte er die Sachen weg, die von den anderen liegen geblieben waren, und starrte zum Schluss auf die Packung Toastbrot, die noch zurückgeblieben war. Seinem Magen ging es eindeutig besser und er fragte sich, ob ihn eine Scheibe umbringen würde. Zaghaft biss er hinein, kaute sie wesentlich länger als sonst und schluckte das Essen hinab. Das Gefühl unterhalb seines Brustkorbs blieb normal, sodass er dankbar langsam mehr davon aß.
Überrascht stellte er fest, dass er sich anschließend noch besser fühlte. Er blickte auf die Tür, hinter der sich die Treppe hinauf befand und grübelte, ob er diesen Schritt wagen sollte.
»Oh Gott«, stöhnte er dreißig Minuten später, als er die Stufen erklommen hatte und die verschlossene Tür zum Deck öffnete. Eisiger Wind schlug ihm entgegen und kleine Wassertropfen traktierten sein Gesicht, als handele es sich um Nadelspitzen. Er war versucht die Tür umgehend zu schließen und hinab in das warme Innenleben des Schiffes zu flüchten, doch dann sah er die Betriebsamkeit, die an Deck herrschte.
Er konnte die Männer nicht unterscheiden, denn alle waren in gelbes Regenzeug gekleidet und der nasse Wind peitschte ihm derart um den Kopf, dass eine klare Sicht unmöglich schien.
Mutig schloss er die Tür, zog seine Mütze ein Stück tiefer und dann die Kapuze seiner Jacke über. Anschließend betrachtete er für einen Moment das Deck, unsicher, ob es sich um Wasser, oder um Eis handelte, dass die Fläche so zum Glänzen brachte. Sein Blick fiel wieder auf die Gestalten, die dort arbeiten.
Ein Mann stand am Kran und bediente Hebel. Arden spekulierte, dass es sich um Gyl handelte, denn dies war auch vor der Abfahrt dessen Platz gewesen. Er sah, dass ein Mann auf dem riesigen Stapel Fangkörben herumlief, und stellte dankbar fest, dass dieser ein dickes Seil um den Bauch trug. Der Kran brachte einen Haken über die Körbe, einer wurde eingehakt und anschließend so langsam wie möglich hinab auf das Deck gebracht. Zwei bugsierten den schweren Fangkorb in eine Vorrichtung, die sich an der Kante des Decks befand. Er sah, wie jemand sich ein Stück hineinschob und ein Bündel aus Fischen befestigte, dann wurde der Korb verschlossen. Wenige Sekunden später setzte sich die Vorrichtung in Betrieb und kippte diesen über Bord. Einer der Männer warf eine Leine hinterher, an dessen Ende eine kleine Signalboje befestigt war.
Arden fragte sich in diesem Moment, um was für Menschen es sich handelte, die einen solchen Job freiwillig machten. Sicher mochte Geld ein Anreiz sein, aber nur deshalb würde sich wohl kaum jemand dieser höllischen Situation aussetzen.
Langsam und bedächtig arbeitete sich Arden an den schützenden Metallwänden entlang, dann an der Brücke vorbei und erreichte anschließend die Nähe des Mannes, der am Kran stand. Dieser drehte sich um und Arden erkannte Gyl unter der Kapuze.
Dieser sah ihn erst überrascht, anschließend ernst an und rief: »Es ist keine gute Idee, bei dem Seegang hier oben rumzuturnen, Arden!
Er zuckte mit den Schultern, erklärte dann aber hörbar für den anderen: »Ich brauche frische Luft!«
Gyl schüttelte ungehalten den Kopf. »Fall mir nicht ins Wasser! Und wenn du schon unbedingt hier oben bleiben willst, neben der Brücke ist noch eine Metalltür. Dahinter sind anständige Sachen! Zieh dir
Weitere Kostenlose Bücher