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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Andostaan kannten Margon und sie. Thajas Heilkünste wurden hoch geschätzt. Schon oft hatte sie ein Leben davor bewahrt, zu früh das Totenboot zu besteigen und über das Namenlose Meer zu fahren. Trotzdem empfanden die meisten Menschen ihr gegenüber Unsicherheit, ja sogar leichten Argwohn. Sie war eine Fremde, die Frau eines Magiers. Ihr Wissen um heilende Kräfte musste wohl selbst Magie sein.
    Sie konnte es ihnen anmerken. Jemand wie der alte Schmied, der schon viele eigenartige Dinge in seinem langen Leben gesehen haben mochte und der die Heilerin bei seiner Arbeit in der Festung noch dazu viel öfter zu Gesicht bekam als die Bewohner der Stadt, war vielleicht etwas weniger zurückhaltend im Umgang mit ihr. Dennoch wahrte selbst er Abstand. Thaja wusste, dass sie mit diesen vorsichtigen Blicken zu leben haben würde.
    Baram drehte sich zu den Kindern um. »Die Jungen hier sind geschickt worden, damit Ihr so schnell wie möglich in den Schwarzen Anker kommt. Da liegt ein Fremder, den die drei am Strand gefunden haben. Er braucht eine Heilerin.«
    »Was fehlt ihm denn?«, fragte Thaja.
    »Er ist mehr tot als lebendig«, meldete sich Themet zu Wort. »Bestimmt war er lange im Meer und hat viel Wasser geschluckt.«
    »Ist er ansprechbar?«
    Die Jungen schüttelten fast gleichzeitig die Köpfe.
    »Er hat einmal kurz die Augen geöffnet und wollte etwas sagen,« antwortete Mirka, »aber er war zu schwach zum Reden.«
    Thaja ging zu einer Truhe, die neben dem Bett stand.
    »Dann wird er etwas brauchen, das ihn stärkt.«
    Sie legte die Hand auf den Deckel und drehte sich zu den anderen um.
    »Aber selbst dann ist nicht sicher, dass er geistig völlig gesund werden wird. Wenn er zu lange unter Wasser war, kann es sein, dass sein Verstand Schaden genommen hat.«
    Sie zog an dem Henkel in der Mitte des Deckels. Die Truhe öffnete sich mit einem lauten Knarren. Baram und die Kinder beobachteten neugierig, wie sie in dem Inhalt herumwühlte. Sie konnten nicht sehen, was sich darin befand, und scheuten sich, näher zu treten, um es besser zu erkennen, doch es hörte sich wie das Aufeinanderklacken von Krügen an.
    »Aber wir wollen nicht das Schlimmste annehmen«, meinte Thaja. Sie zog die Hand aus der Truhe und hielt einen Napf aus gebranntem Ton ins Licht.
    »Erst einmal werde ich versuchen, seine Erschöpfung zu behandeln«, erklärte sie. »Und das hier wird mir hoffentlich dabei helfen.«
    Sie packte das Gefäß in einen ledernen Rucksack, der am Fußende des Bettes gelegen hatte. Dann griff sie sich einige Kräuter und einen Mörser samt Stößel aus einem der Regale und stopfte alles ebenfalls in den Rucksack. Schließlich warf sie sich einen grauen Wollumhang um.
    »Gehen wir!«, sagte sie.
    »Frau Thaja?«
    Themet, der sie angesprochen hatte, war sichtlich unruhig.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    Der Junge trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Diese Maschine, mit der man die Sterne besser sehen kann ...« fing Themet an. »Ich meine ... können wir sie vielleicht mal sehen, wo wir doch gerade hier sind?«
    »Sie hat jetzt wirklich Wichtigeres zu tun!«, ließ Baram sich vernehmen. Er wandte sich an sie.
    »Es tut mir Leid. Das mit dem Sulamsauge wissen die Kinder von mir.«
    »Schon gut«, gab Thaja lächelnd zurück und legte Themet die Hand auf die Schulter. Der Junge sah erst unsicher sie an und dann zu Boden.
    »Wir haben hier tatsächlich eine Maschine, mit der man die Sterne betrachten kann. Sie erscheinen so viel größer als mit dem bloßen Auge. Aber damit ist am helllichten Tag gar nichts anzufangen. Ich könnte dir das Sulamsauge jetzt zeigen, nur wirklich spannend wird es doch erst nachts, wenn man tatsächlich etwas am Himmel sieht.«
    Sie ließ den Blick über die beiden anderen Jungen wandern.
    »Ich mache euch ein Angebot, euch allen Dreien: Kommt morgen nach Sonnenuntergang noch einmal her. Ich sage den Wachen Bescheid, dass sie euch hereinlassen sollen. Bis dahin hat sich das Wetter bestimmt geändert, und wir werden einen sternklaren Himmel haben. Dann sollt ihr das Sulamsauge sehen. Jeder von euch darf einmal hindurchschauen.«
    »Wirklich?«, rief Mirka aus. Seine Augen weiteten sich. »Das ist ... he, das ist riesig!«
    »Danke!«, fügte Themet mit breitem Grinsen hinzu.
    »Danke!«, echote Velliarn neben ihm, während er von einem Fuß auf den anderen trat, als müsste er dringend Wasser lassen.
    Baram breitete seine Pranken aus und schob die drei Kinder Richtung Wendeltreppe.
    »Ay,

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