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Runterschalten!

Runterschalten!

Titel: Runterschalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Sponagel
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die Marktfähigkeit Ihrer Idee erproben. Laut KfW-Gründungsmonitor (2009) ist dies noch vor den Vollerwerbsgründungen in Deutschland die beliebteste Gründungsvariante. Einen Nachteil hat sie allerdings: Sie erfordert auch für die Nebentätigkeit vollen Einsatz, die Arbeitstage werden erst mal eher länger als kürzer.
    Falls Sie aber Größeres wagen wollen, Eigenkapital mitbringen und kaufmännisch erfahren sind, gibt es noch eine andere Variante, die Ihnen die Gründungsphase erspart: Sie können unter „nexxt-change.de“ kleine und mittelständische Firmen finden, die Nachfolger suchen und direkt in ein bestehendes Unternehmen einsteigen. Oder Sie finden ein gut eingeführtes Ladengeschäft mit zwei bis drei Angestellten, das verkauft werden soll. Auf der Site nexxt-change suchen Unternehmer, die vor einem Generationswechsel stehen und keinen eigenen Nachfolger haben, nach externen Übernehmern. Das Verhältnis von Suchenden zu Übernahmewilligen liegt bei zwei zu eins, es gibt also deutlich mehr Angebote. Natürlich ist auch ein solcher Übergabe-Prozess nicht einfach und mit Schwierigkeiten behaftet, aber schon die Internetseite gibt mit Erfahrungsberichten von Übernehmern gute Einblicke in diese erwartbaren Schwierigkeiten.
    Sie sehen also: Egal, ob Sie selbst gründen oder ein bestehendes Unternehmen übernehmen wollen, es gibt viele Wege in die Selbstständigkeit. Die folgenden beiden Interviews stellen Ihnen zwei Gründer vor, die beide auf ein selbstbestimmteres Leben runtergeschaltet haben. Die Wege von Peter Ferres, der eine Schule gegründet hat, und Ulrike Stehling, die als Solounternehmerin eine Internetagentur leitet, zeigen, dass es wirklich keinen Königsweg zum Runterschalten gibt. Jeder der beiden Selbstständigen hat die für sich optimale Variante gewählt, jeder ist unterschiedliche Risiken eingegangen und ist am Ende hochzufrieden mit der eigenen Wahl.
    Interview: Wie man eine internationale Schule gründet
Im Gespräch mit Peter Ferres, Gründer der Metropolitan School Frankfurt
    Peter Ferres war 20 Jahre lang im Bankgewerbe, davon 17 Jahre im Investmentbanking, bevor er die Metropolitan School in Frankfurt gegründet hat. Er meint, dass er als Banker viel gelernt hat, was er jetzt brauchen kann: unterschiedliche Abteilungen leiten, Businesspläne beurteilen, verhandeln, kleine und große Firmen finanziell betreuen. Andererseits hat er auch immer schon Fortbildungen organisiert und sich um Uniabsolventen gekümmert. Das Thema Lernen hat sich durch sein Leben gezogen, und jetzt, sagt er, macht er eben in Reinkultur, was er vorher nebenher gemacht hat.
Herr Ferres, woran haben Sie bemerkt, dass es Zeit wird für eine berufliche Kursänderung?
    Also, es war nicht so, dass da so eine Sanduhr abläuft – sondern ich habe immer gern neue Sachen gemacht, aber in meinem Beruf kam jetzt nichts wesentlich Neues mehr. Dann wird es langweiliger, man hat alles irgendwo schon mal gesehen, und dann merkt man, dass man noch mal etwas anderes tun will.
Wie lange ist diese Kursänderung jetzt her und wie lange hat die Umsetzung gedauert?
    Der Start der Schule war im August 2007. Die Idee hatte ich sieben Jahre vor meiner Kündigung. Konkret wurde das alles ein halbes Jahr vor der Kündigung und intensiv ab dem Ausstieg.
Welche Schritte waren von der Idee bis zur Umsetzung notwendig?
    Die Ausgestaltung des Lehrplans war langwierig, die Lehrerauswahl auch und die Mitgliedschaft in bestimmten Schulverbänden. Das ist alles Teil der Detailphase, wo es um genaue Planung in jedem einzelnen Bereich geht. Dass es auch noch einen Kindergarten geben würde, ergab sich erst Ende 2005. Wir vermitteln Englisch so früh und intensiv, dass die Kinder im ersten Schuljahr schon perfekt sind. Außerdem passt das gut ins Konzept, weil wir dadurch Kindergartenfinanzierung bekommen und das an die Eltern mit einem vergleichsweise günstigen Angebot weitergeben. Die Umsetzungsschritte liefen meist parallel: die pädagogische Arbeit, die Genehmigungsfragen, die Immobiliensuche, die Finanzierungsgespräche mit acht Banken und auch meine Lehrerausbildung in England. Von da bin ich am Wochenende nach Deutschland geflogen und habe Elternabende abgehalten. Hinzu kam das ganze Marketing mit Plakaten, Webseite, Anzeigen, das war auch schon ein Vollzeitjob.
Wie würden Sie die seelischen Stadien beschreiben, die Sie

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