Ryan Hunter - This Girl Is Mine
das Team in zwei Hälften zu teilen. Elf neue Spieler wären also gut. Wenn mehrere Mädchen dabei sein wollen, machen wir einfach einen Qualifikationstest.“
Wir diskutierten noch für einige Stunden an diesem Abend, bevor wir dann alle gemeinsam aufbrachen. Auf dem Weg nach draußen mussten wir wieder an Sandy und ihrem Rudel vorbei.
Alex warf einen Blick über seine Schulter und grinste uns zu. „Jeder schnappt sich ein Mädchen.“
Automatisch griff ich nach Cloeys Arm, um sie wieder an meine Seite zu holen, doch sie grinste mich nur schelmisch an. „Nimm Brinna.“ Dann hakte sie sich bei Mitchells Arm ein und schenkte ihm ein anzügliches Lächeln. „Für den Nachhauseweg bin ich lieber Anthonys Freundin.“
Mitchell strich sich durchs Haar und verzog den Mund zu einem arroganten Grinsen. „Sorry, Hunter.“
Es musste ihm nicht leidtun. Brinna war genauso gut wie jede andere und ich ließ sie los, sobald wir durch die Tür ins Freie getreten waren. Cloey allerdings blieb für den Rest des Weges an Tonys Arm hängen. Später bekam ich ein Update von Frederickson über das Flirten, das offenbar den ganzen Abend lang zwischen Cloey und Tony abgegangen war, und das ich völlig übersehen hatte.
Summers und Mitchell? Warum nur musste ich bei diesem Gedanken anfangen zu grinsen?
Zurück im Lager warf ich noch einen Vierteldollar in den Getränkeautomat, nur um zu sehen, wie die beiden sich heute Nacht voneinander verabschieden würden. Wenn da was lief, musste ich es wissen. So wie ich Cloey kannte, würde sie sich nicht mit weniger als einem Gutenachtkuss zufriedengeben. Und falls Tony sie wirklich küsste, könnte das meine große Chance bei Liza sein. Wenn Mitchell vergeben war, musste sie früher oder später erkennen, dass es außer ihm auch noch andere Jungs auf dieser Welt gab. Jungs, die an ihr interessiert waren. Solche wie mich.
Ich nahm einen Schluck von meiner Cola und beobachtete aus dem Augenwinkel, was zwischen Cloey und Tony gerade passierte. Doch da geschah nichts. Absolut gar nichts . Weder küsste er sie, noch verabredeten sie sich für morgen oder sonst wann diese Woche. Alles, was sie sagten, war: „Gute Nacht.“ Und Cloey fügte noch hinzu: „Ich wünsch dir süße Träume, Anthony.“
Was zur Hölle war denn das?
Als Cloey gegangen war, wartete Tony darauf, dass ich zu ihm kam und gemeinsam stiegen wir die Treppe zu unserem Zimmer hoch. Ich sagte nichts zu dem Thema Cloey Summers. Und Tony ebenso wenig.
Kapitel 2
MAN KÖNNTE SAGEN, Cloey Summers war mein weibliches Gegenstück. Wir stürzten uns von einem ablenkenden Abenteuer in das nächste und genossen dabei die unkomplizierten Beziehungen, die meist nicht länger als zwei bis drei Wochen andauerten, frei von allen ernsthaften Bindungen. Mir war der Begriff Playboy oder Schürzenjäger , den die meisten Mädchen in der Schule mit meinem Namen in Verbindung brachten, wohl bekannt. Während ich diese bindungsfreien Freundschaften nur aus einem Grund verfolgte, und zwar wegen der Ablenkung, weil das Mädchen, das ich immer schon haben wollte, völlig ahnungslos in den Schulkorridoren vor meiner Nase herumlief, fragte ich mich, was Cloey davon abhielt, eine feste Bindung mit einem netten Jungen einzugehen.
Bis wir am letzten Tag unser Zimmer im Camp räumten, hatte Cloey sich durch das halbe Lager geschlafen und sich dadurch einen nicht so charmanten Namen eingehandelt. Wir waren nur wenige, die nicht auf ihr Flirten angesprungen waren, und Tony gehörte mit Sicherheit nicht dazu. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich nicht darauf gehofft hätte, dass er und Cloey ein kleines Abenteuer eingehen würden, obwohl er mein Freund war und Besseres verdient hatte. Doch außer Liza war Cloey das erste Mädchen seit ... na ja, seit Ewigkeiten, an dem er Interesse zeigte, und wann immer ich die beiden zusammen sah, stieg dieses albern flatternde Gefühl von Hoffnung in mir auf. Niemals würde ich mit dem Mädchen eines Freundes anbändeln. Doch wenn Tony mit einer anderen zusammen wäre, ginge sein Anspruch auf Liza Matthews damit schlagartig verloren.
Auf der Heimreise teilten wir vier uns wieder ein Zugabteil; Frederickson, Winter, Mitchell und ich. Vom vielen Spielen in der Sonne waren wir alle braungebrannt, und da wir wussten, wie sehr Mädchen auf so etwas abfahren, prahlten wir wie scharfe Hähne, wer uns zuhause nicht alles zu Füßen liegen würde. Doch die Wahrheit war, nur Frederickson war wirklich euphorisch, denn ich ...
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