Ryan Hunter - This Girl Is Mine
überempfindlich?“
„Und so zickig“, fügte ich hinzu.
„Das bin ich nicht. Aber ihr seid Schwachköpfe.“
Okay, da konnte wohl keiner von uns widersprechen, doch Mitchells Liebesleben interessierte mich plötzlich mehr denn je. Und dann traf es mich plötzlich wie ein Blitz. „Es ist wegen ihr!“
Tony runzelte die Stirn. „Was ist wegen wem?“
„Cloey ist der Grund, nicht ich. Ihretwegen willst du Matthews nicht zu unserem Treffen heute Nachmittag mitnehmen. Du willst nicht, dass sich die beiden sehen.“ Oh Mann, ich war richtig stolz auf meine detektivischen Fähigkeiten. Ein richtiges Genie.
Plötzlich geschah etwas völlig Unerwartetes, dass nicht nur mich, sondern auch Frederickson und Winter total überraschte. Anthony Mitchell lief rot an wie ein Mädchen.
„Ach du heilige Scheiße!“ Ich schlug mir gegen die Stirn. „Also läuft da tatsächlich was zwischen dir und Summers. Und du hast Schiss davor, es Liza zu erzählen.“
Tony fuhr sich nervös durchs Haar und jammerte: „Sie wird es nicht verstehen.“ Und dass gerade in diesem Augenblick eine neue SMS auf seinem Handy einging, machte die Sache auch nicht einfacher.
Mir war klar, ich war ein kompletter Arsch für das, was ich vorhatte, doch dieses Mal konnte ich einfach nicht widerstehen. Sobald er das Handy aus seiner Hosentasche gezogen hatte, riss ich es ihm aus der Hand und öffnete die Nachricht. Tony sprang auf mich, doch ich hielt das Telefon aus seiner Reichweite und es gelang mir, mich freizukämpfen.
„Wir können alles machen, was du willst“, las ich laut vor und verstellte dabei meine Stimme. „Möchtest du schwimmen gehen? Das haben wir den ganzen Sommer lang nicht gemacht. Aber du warst ja auch den ganzen Sommer lang weg, du Schuft.“
„Du Schuft!“, verspotteten die beiden anderen Tony mit der mädchenhaftesten Stimme, die sie zu Stande brachten. Wir lachten uns halb kaputt.
„Gib das Handy zurück. Hunter, du bist echt so was von unreif!“
„Unreif!“ , äfften wir ihn alle gemeinsam nach und steckten dabei unsere Köpfe zusammen, wie die drei Stooges. Wir hielten unsere Bäuche, die vom vielen Lachen bereits schmerzten.
Zu schwach, um Tonys Attacken weiter standzuhalten, überließ ich ihm schließlich sein Telefon. Was er Liza dann schrieb, wusste nur Gott allein. Aber wahrscheinlich, dass er mit dem Rest des Grover Beach Kindergartens in einem Zugabteil gefangen war.
Als der Zug in unsere Station einfuhr, schnappten wir unsere Taschen und drängten uns in die warme Freitagnachmittagsonne hinaus. Ich streckte meinen Rücken und Nacken, die nach der langen Fahrt ein wenig steif geworden waren. Als Nächstes ließ ich meinen Blick über den Platz wandern und hoffte, eine süße Brünette mit Granny-Smith-Augen zu entdecken.
Liza war nicht gekommen. Nicht einmal um ihren besten Freund zu empfangen. Es war für mich schon eine enorme Herausforderung gewesen, sie den halben Sommer nicht zu sehen und dabei nicht komplett wahnsinnig zu werden. Aber sie jetzt nicht zu sehen, grenzte an Folter.
In ein paar Wochen fing ja das neue Schuljahr wieder an und ich würde mich einfach zusammenreißen und die Zeit bis dahin wie ein Mann ertragen müssen.
Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und machte mich auf die Suche nach meinem Dad, der mich heute abholen sollte. Doch nur einen Moment später lief mir Justin über den Weg. Er hatte seinen kleinen, ramponierten Bruder im Schlepptau. Na ja, wenigstens war nicht alles an Nick Andrews gebrochen, sondern nur sein rechtes Handgelenk, was mir wiederum kein Geld aus der Wette eingebracht hatte, aber dafür ein schlechtes Gewissen. Der Unfall war nur drei Tage zuvor passiert, und wir hatten uns alle schon gefragt, ob er es dieses Mal ganz ohne Schrammen nach Hause schaffen würde. Aber Nick enttäuschte uns nie. Pech für den Burschen.
Justin kam zu mir rüber und hatte diesen grimmigen Gesichtsausdruck. Bevor er noch etwas sagen konnte, warf ich abwehrend ein: „Hey, Mann, ich war nicht einmal in seiner Nähe , als der Unfall passierte. Er ist in der Dusche ausgerutscht. Wie hätte ich das bitte verhindern sollen?“
Er dachte einen Moment lang darüber nach. Dann grinste er und wir zogen unseren üblichen Ghetto-Handschlag durch.
„Was geht ab?“, fragte Justin, als er und Nick mich zum Parkplatz begleiteten. Er lehnte sich etwas näher, damit nur ich hören konnte, was er als Nächstes sagte. „Hast du ein nettes Mädel kennengelernt und dir
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