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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Vermögen schon geplündert hat.«
    »Yeah«, nickte er, »das bringen wir bei der Untersuchung heraus. Wie geht es dir?«
    »Fein.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Und dir selbst?«
    »Immer noch bei der Arbeit, Anwältin LaFamiglia mag meinen Stil.«
    »Eine Frau mit Geschmack.«
    »Bist du auch bestimmt okay?«
    »Mir geht’s gut. Im Teich sind die Babyfische angekommen, und sie leben noch, sie wachsen, und ich bin in einer phantastischen Stimmung.«
    »Babyfische?«
    »Willst du sie sehen?«
    »Klar.«
    Wir gingen zum japanischen Garten hinüber. Er brauchte eine Weile, bis er die Brut sah, aber schließlich entdeckte er sie und lächelte. »Yeah, hübsch, was gibst du ihnen denn?«
    »Gemahlenes Fischfutter.«
    »Sie werden nicht aufgefressen?«
    »Manche ja, die schnellen überleben.«
    »Aha!« Er setzte sich auf einen Stein und hielt sein Gesicht in die Sonne. »Nyquist ist gestern abend ziemlich spät im Restaurant aufgetaucht. Hat ein paar Minuten lang mit Don geredet und ist dann wieder weg. Es sieht wie ein Lebewohl aus, der VW-Bus war für eine weite Reise gepackt.«
    »Hast du das von deinem Mann dort erfahren?«
    »Jedes Detail, auch wann du weggefahren bist, genau auf die Sekunde. Er ist ein Dämon, was Einzelheiten angeht. Wenn ich schlau gewesen wäre, hätte ich ihm gesagt, daß er dir folgen soll.«
    »Hätte er mir denn folgen können?«
    Er lächelte. »Wahrscheinlich nicht. Der Mann hat Arthritis und ein Emphysem, aber er hat eine verdammt gute Handschrift.« Er warf einen Blick auf das Papier in meiner Schreibmaschine. »Was ist das?«
    »Mein Aufsatz über die Hale-School.«
    »Alles wieder wie immer, hm? Wann siehst du Melissa?«
    »Du meinst in der Therapie?«
    »Ja, Therapie.«
    »Sobald wie möglich, wenn sie wieder in L.A. ist. Ich habe vor einer Stunde da oben angerufen. Sie wollte ihre Mutter nicht allein lassen. Der Arzt, mit dem ich gesprochen habe, meinte, es würde ungefähr eine Woche dauern, bis Gina nach Hause kann. Dann wird sie noch längere Zeit eine Pflege brauchen.«
    »Himmel«, rief er aus, »Melissa wird’s bestimmt nötig haben - mit dir zu reden. Vielleicht brauchen eigentlich alle, die damit zu tun hatten, eine Therapie.«
    »Ich habe dir einen echten Gefallen getan, hm?«
    »Das hast du wirklich. Wenn ich meine Memoiren schreibe, gibt das hier ein Extrakapitel. Anwältin LaFamiglia sagte, sie würde meine Agentin, falls ich sie je schreiben sollte.«
    »Die Anwältin LaFamiglia würde wahrscheinlich eine gute Agentin abgeben.«
    Er lächelte. »Zeit, daß wir Douses und Angers Eier in die Mangel nehmen. Die beiden tun mir fast leid. Also, hast du schon was gegessen? Wenn nicht, ich könnt’ was Herzhaftes vertragen.«
    »Ich hab’ ein riesiges Frühstück gehabt«, sagte ich, »aber es gibt etwas, das mich reizen könnte.«
    »Und was ist das?« Ich sagte es ihm.
    Er sagte: »Sag’ bloß, kriegst du denn nie genug?«
    »Ich muß es wissen, es ist für alle wichtig. Wenn du der Sache nicht nachgehen willst, versuche ich es allein.«
    Er stöhnte: »Himmel«, dann: »Okay, erzähl mir noch mal alles nacheinander, die Einzelheiten.«
    Ich tat es.
    »Das ist alles? Ein Telefon auf dem Fußboden? Das ist alles, was du hast?«
    »Das Timing ist richtig.«
    »Okay«, sagte er, »es dürfte nicht schwer sein, an die Unterlagen heranzukommen. Die Frage ist, ob es ein Ferngespräch war oder nicht.
    »Von San Labrador nach Santa Monica ist eins«, sagte ich. »Ich habe es schon auf der Rechnung nachgeprüft.«
    »Mr. Detective«, sagte er, »Mr. Private Eye.«
    Man sah dem Haus nicht an, als was es diente. Es war in viktorianischem Stil gehalten, in einem Arbeiterviertel von Santa Monica; Erdgeschoß plus erster Stock mit großer Veranda vorne. Auf der Straße eine Menge parkender Autos, weitere in der Einfahrt. Haus und Garten gepflegter als die anderen in dem Block.
    »Oh, weh«, entfuhr es mir und deutete auf einen Wagen in der Einfahrt: ein schwarzer Cadillac Fleetwood, Baujahr 1962.
    Milo parkte den Porsche. Wir stiegen aus und sahen uns die vordere Stoßstange des großen alten Wagens an - tief eingebeult und frisch gespachtelt.
    »Yeah, sieht ganz so aus«, sagte Milo.
    Wir gingen die Stufen zur Veranda hinauf. Eine Glocke über dem Türsturz bimmelte, als wir eintraten.
    Die Eingangshalle war voller Blumen. Süßer Duft - zu süß, er verbarg etwas. Eine dunkelhaarige, hübsche Frau Anfang Zwanzig kam heraus. Sie trug eine weiße Bluse, roten Maxirock, war Eurasierin

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