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Safe!

Safe!

Titel: Safe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.C. Steinweg
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mit den
Fingern über die Tasten des Notebooks glitt. Tja, wer A sagt, muss auch B
sagen. Tee ist Tee. Todesmutig bat sie Andreas ihr den Kamillentee aufzubrühen.
Seinen Kommentar dazu konnte Eve nicht verstehen, Andreas brummelte ihn
undeutlich auf dem Weg in die Kaffeeküche in seinen Laborkittel. Ohne weiter
über seine Worte nachzudenken, komplettierte sie die fehlenden Daten in dem Logfile.
    Der Tee, den Andreas fünf Minuten später mitbrachte, war
in der Tat ein noch größerer Angriff auf ihre Geschmacksnerven als das
Kaffeewasser am Morgen. Wenigstens hatte der Kamillentee eine beruhigende
Wirkung auf ihren Magen, was man von dem abartigen Kaffeegesöff nun wirklich
nicht behaupten konnte. Als nächstes beschäftigten sich die beiden mit der
Ausarbeitung zu einem Generikum, welches freiverkäuflich in den Drogeriemärkten
und Apotheken erhältlich war, bis es Zeit wurde, die Testtiere erneut zu
überprüfen. Nachdem Andreas zuvor den Anfang gemacht hatte, übernahm als
nächstes Eve den Gang zu Tieren, um sie zu überprüfen.
    Nummer 3 und 5 hatten erneut eine andere Position
eingenommen als die, die Andreas zuletzt in der Käfiggrafik vermerkt hatte. Die
beiden schienen wirklich mobiler zu werden. Nummer 1 lag unverändert in der
vorderen linken Käfigecke und die anderen hatten sich auch in eine andere Ecke
gelegt. Sorgfältig vermerkte Eve die Positionen, um sie später in das Logfile
einzugeben.

Kapitel 2
     
     
    Der restliche Nachmittag bestand darin, abwechselnd nach
den Tieren zu schauen und an der Ausarbeitung des Generika Themas zu arbeiten.
Adlon Pharma hatte um eine schnelle Bearbeitung gebeten, da darauf spekuliert
wurde, kurzfristig den Umsatz mit dem freiverkäuflichen Präparat anzukurbeln
und damit die Quartalszahlen für das erste Quartal des Jahres zu verbessern.
Nach Eves Meinung kamen die Bemühungen ein wenig spät, da der März schon
begonnen hatte. Viel Zeit bis zum Quartalsende blieb nicht mehr und Eve fragte
sich, wie Adlon Pharma das innerhalb von zwei Wochen anstellen wollte.
    Es war schon lange dunkel, als Andreas und Eve das Labor
verließen. Nummer 3 und 5 waren zu regelrechten Sportskanonen mutiert, denn im
Laufe des Nachmittages bewegten sie sich rund ein halbes Dutzend Mal. Das
unbehandelte Tier Nummer 1 hingegen hatte sich lediglich nach der
Nahrungsaufnahme in der Nähe des Futternapfes hingelegt und sich nicht weiter
gerührt. Eve machte sich auf den Weg nach Hause, zu ihrer gemütlichen Couch,
einem Glas Wein und einer weiteren Folge einer amerikanischen Serie. Wie hieß
sie noch, Grimm? Ein weiterer einsamer Abend vor der Flimmerkiste.
    Die folgenden beiden Tage versetzen Andreas und Evelyn in
einen Anfall von Glückstaumel. Immer enthusiastischer beobachteten sie die
beiden Nager, die die höhere Konzentration des Wirkstoffes erhielten, denn sie
wurden immer aktiver. Regelmäßig folgte täglich eine weitere Dosis. Das gleiche
Verhalten zeigte sich auch bei den beiden anderen Tieren mit der niedrigeren
Dosierung, allerdings weniger stark ausgeprägt. Voller Optimismus holten
Andreas und Eve die beiden Hoffnungsträger zu sich ins Labor, um sie stärker
beobachten zu können. Am Ende des zweiten Tages richteten sich beide Tiere an
den Käfiggittern auf und begutachten neugierig ihre Umgebung. Was für ein
Unterschied! Nach zwei weiteren Tagen und gleicher Wirkstoffgabe interagierten
die beiden wie gesunde, junge Nager, die nie erkrankt waren. Beide Tiere wurden
etwas schlanker und beweglicher.
    Schließlich entschlossen sie sich, eine Zellprobe zu
entnehmen. Während sie die Proben unter dem Elektronenmikroskop analysierten
herrschte absolute Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Eve
verschlug das was sie sah, förmlich die Sprache. Die Zellen der Gewebeprobe
zeigten keinerlei Krankheitsspuren mehr, ganz im Gegenteil, die Zellen wirkten
regelrecht verjüngt. Langsam ließ sie ihren Stuhl, auf dem sie vor dem
Mikroskop saß, zurückrollen und wartete, bis auch Andreas das Gleiche tat. Es dauert
eine Weile, bis er sich von seinem Tisch wegdrückte und sich auf seinem
Bürostuhl zu ihr umdrehte.
    ››Hast du das auch gesehen ?‹ ,
fragte sie ihn heiser. Evelyn hatte Angst, ihre Beobachtungen auszusprechen und
damit das, was sie unter dem Mikroskop gesehen hatte, Wirklichkeit werden zu
lassen.
    Langsam nickte Andreas. ››Ja Eve. Habe ich. Ist es das
wofür ich es halte? Sag es mir !‹ ‹ Er fuhr sich mit
seinen Händen durch sein Gesicht und

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