Safe!
verharrte mit einer Hand vor seinem Mund,
als wollte er sich selber daran hindern, über das zu reden, was beide soeben
beobachtet hatten.
››Die sind wie neu, Andreas. Als wären sie nie krank
gewesen.‹‹ Sprach Eve leise in den Raum, so als ob sie verhindern müsste, dass
sie jemand hört.
››Sie sind nicht nur wie neu, Eve. Die Tiere sind neu und
sie sind verjüngt. Hast du so etwas schon mal gesehen ?‹ ‹
Andreas sah völlig entgeistert aus.
››Nein, noch nie.‹‹ Ratlosigkeit klang in Evelyns Stimme
mit.
››Wie funktioniert das? Was um Himmels Willen hast du da
zusammen gemischt ?‹ ‹, fragte Andreas völlig
entgeistert.
››Andreas, das war nur ein Versuch, ich habe einfach ein
paar Doppelbindungen gemacht. Herrje, ich konnte doch nicht ahnen, dass diese
Substanz eine derartige Wirkung hat !‹ ‹ Halb entschuldigend
beantwortete Evelyn die Frage ihres Kollegen. Sie selbst befand sich im Zustand
absoluter Verwirrung. Sie fühlte sich, als wäre sie von einer plötzlichen Welle
unvorbereitet überrollt worden.
››Wir müssen das weiter überprüfen Eve. Und dokumentieren.
Und nochmal gegenprüfen.‹‹ Von plötzlichem Eifer ergriffen sprang Andreas wie
elektrisiert von seinem Stuhl auf. Den ganzen Nachmittag arbeiteten beide
fieberhaft daran, neue Proben zu generieren und diese dann zu untersuchen.
Draußen wurde es dunkel und immer später. Als auch der dritte Test das gleiche
Ergebnis zeigte, beschlossen sie unisono, ihren Chef, den Inhaber des Pharma
Unternehmens, Doktor Klaus Peter Adlon persönlich darüber zu informieren. Es
war kurz vor 22 Uhr. Doch die Wichtigkeit der Information rechtfertigte eine
Kontaktaufnahme zu so unchristlicher Uhrzeit. Andreas übernahm in Eves Beisein
den Anruf. Erst war Doktor Adlon verstimmt über die Dreistigkeit seiner
Angestellten, verstummte jedoch schlagartig, als Andreas ihm von den Versuchen
und den Ergebnissen berichtete. Ungläubig ließ er sich von den wiederholten
Testreihen und Laboruntersuchungen erzählen.
››Wissen Sie was das heißt Keller? Das ist eine
Sensation! Sie dürfen auf keinem Fall mit jemandem darüber reden. Mit
niemanden. Und lassen sie auf keinen Fall irgendwelche Aufzeichnungen herum
liegen. Sie haben doch einen Safe in Ihrem Labor. Schließen Sie alles weg. Ich
erwarte, dass Sie morgen zu mir nach Berlin kommen. Wir müssen unbedingt
schnellstmöglich darüber sprechen.‹‹
Die Stimme von Dr. Adlon überschlug sich beinahe vor
Begeisterung. Vergessen war die späte Uhrzeit und auch der Ärger über die späte
Störung durch seine Mitarbeiter.
Andreas schaute Evelyn fragend an. Eve nickte ihm zu.
Evelyn sah keinerlei Probleme darin, dass Andreas am nächsten Tag nach Berlin
flog und dort das weitere Vorgehen mit Doktor Adlon besprach. Im Labor lief
ihnen ja nichts weg. Im Gegenteil. Jetzt musste unglaublich viel in dem von
Evelyn angefangenen Logfile eingetragen werden, was Eve sich sofort für den
nächsten Tag vornahm.
››Ja Herr Doktor Adlon. Ich werde sofort einen Flug nach
Berlin buchen und morgen Vormittag bei Ihnen sein.‹‹
Andreas beendete das Gespräch mit Doktor Adlon ließ den
Telefonhörer in Slow Motion wieder auf die Gabel sinken.
››Kannst du mir bei der Buchung helfen Eve ?‹ ‹ Irgendwie ratlos saß Andreas vor dem Telefon. Die neue
Situation schien ihn zu überfordern.
››Aber sicher‹‹, beruhigte Evelyn ihn, ››ist überhaupt
kein Problem. Einen kleinen Augenblick, das haben wir gleich.‹‹ Schnell öffnete
sie auf ihrem Rechner die Seite eines Flugportals und gab die gewünschten
Flugdaten ein. Wenige Sekunden später flimmerten die verfügbaren Flugoptionen
vor ihrer Nase. Die Lufthansa hatte die besten Zeiten, war aber auch die
teuerste Verbindung. Was allerdings nebensächlich war, wenn man die
Bedeutungsschwere der Entdeckung betrachtete. Andreas reichte ihr seine
Kreditkarte an und Evelyn gab seine Daten in das Online Buchungssystem der
Lufthansa ein. Fünf Minuten später hielt Andreas das ausgedruckte Ticket
inklusive Sitzplatzreservierung in seinen Händen.
Mittlerweile war es schon nach 23 Uhr. Völlig aufgedreht
verließen Andreas und Evelyn schließlich die Laborräume und meldeten sich beim
Sicherheitsdienst des Großlabors ab. Der Pförtner trug sie aus seiner
Anwesenheitsliste aus und wünschte noch einen schönen Abend, bevor er sich für
den nächsten Kontrollgang durch das Gebäude bereit machte. In dem Gebäude, in
dem sich ihr Labor
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