Safer (S)EX (German Edition)
zuschlagen wollen?“, fragte er erneut, als P.J. ein Stöhnen unterdrückte. „Nein? Aber sagen Sie hinterher nicht, ich hätte es Ihnen nicht angeboten.“ Und mit kalter, tödlicher Wut legte er all seine Kraft in den nächsten Schlag. Sein Arm schmerzte bis in die Schulter, als seine Faust gegen Menks’ Gesicht schlug, und er hörte Knochen brechen. „Ich mach Ihnen ein Angebot, Menks. Falls Sie noch leben, wenn die Polizei eintrifft, sind wir quitt. Das ist eine bessere Chance, als Sie Priscilla gegeben haben.“
„Sie ist wie Isebel – ein hinterhältiges, boshaftes Weib.“ Menks’ Augen glühten vor Irrsinn, während er vor Jared zurückwich. „Ich dachte, sie wäre ein reines, rechtschaff…“
„Sie ist rein, Sie verdammter Dreckskerl!“ Aber verdammt war er selbst, denn obwohl ihre Verletzungen von Menks rührten, war diese ganze Situation seine Schuld. Sein Vater hatte ihm immer wieder unter die Nase gerieben, dass er ein Versager sei, und nun hatte er wieder alles getan, um seinen alten Herrn darin zu bestätigen. Sein Stolz und sein gottverdammtes Bedürfnis, P.J. ihre Pause von ihm zu gewähren, nur weil er um seine eigene emotionale Sicherheit besorgt gewesen war, hatten sie fast das Leben gekostet – die Frau, die er mehr brauchte als …
Nein. Dies war, weiß Gott, nicht die richtige Zeit, um sich damit auseinanderzusetzen.
Er hob Menks vom Boden, setzte ihn auf einen Stuhl und löste den Gürtel von P.J.s Knöcheln. „Planänderung. Ich habe nicht vor, wegen jemandem wie Ihnen ins Gefängnis zu gehen“, fauchte er, während er Menks’ Beine zusammenband. Als er P.J. das Tuch von den Handgelenken nahm und ihre geschwollenen Finger sah, zögerte er allerdings nicht, Menks’ Arme mit unnötiger Gewalt hinter dessen Rücken zu biegen. Und wenn er das Tuch nun ein wenig zu fest band …
Pech gehabt.
Er hob P.J. hoch und stützte sie, als ihre Knie nachzugeben drohten. Während er behutsam ihre Prellungen und sonstigen Verletzungen begutachtete, musste er mit aller Macht seinen Zorn unterdrücken. Er spürte, wie ihr Körper vor Schock und Erschöpfung zitterte, als sie sich gegen ihn lehnte. „Schsch! Alles ist gut, das wird schon wieder“, murmelte er so beruhigend, wie es ihm bei all dem unverbrauchten Adrenalin in seinen Adern möglich war.
In diesem Moment stürzte Nell ins Zimmer. „Ach, du meine Güte, o verdammt!“, jammerte sie, nachdem sie die Situation erfasst hatte.
„Hier.“ Jared zog sein Handy aus der Gürteltasche und warf es ihr zu. „Wähl den Notruf. Wir brauchen Polizei und einen Rettungswagen. Und dann verständige bitte den Sicherheitsdienst der Halle.“ Er blickte wieder zu P.J. „Die Sanitäter werden sich gleich um dich kümmern.“
Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Zwischenfall die Runde gemacht hatte. Hank erschien und kurze Zeit später auch Eddie. Danach füllte sich der Raum mit Roadies, zusätzlichen Musikern, dem Techniker vom Mischpult und zwei Frauen von der Abendkasse. Als Letztes erschien ein Mann, den Jared als Leiter des Sicherheitsdienstes wiedererkannte.
„Ich will keine Sanitäter“, sagte P.J., und zu seiner Bestürzung füllten sich ihre Augen mit Tränen, die ihr kurz darauf über die Wangen liefen.
„Nein, bitte wein doch nicht“, bat er, legte eine Hand um ihren Kopf und drückte ihr Gesicht gegen seinen Brustkorb. Sie machte ihn fertig. Seine Kontrolle hatte sich an diesem Nachmittag ganz und gar verabschiedet. Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren hatte er nicht zuerst die Konsequenzen überlegt, bevor er gehandelt hatte, und nur irgendeine Notfallsicherung tief in seinem Innern hatte ihn davor bewahrt, Menks für das, was er P.J. angetan hatte, zu Brei zu schlagen. Er musste seine Gefühle wieder in den Griff bekommen. „Bitte, Peej, wein doch nicht.“ Über ihren Kopf hinweg sah er, wie der Sicherheitschef näher kam, und runzelte die Stirn. Mit dem Kerl hatte er noch ein Hühnchen zu rupfen.
„Ich weine nicht“, log sie mürrisch und wischte ihr unverletztes Auge an seinem Hemd ab. „Aber ich brauche keinen Sanitäter. Ich brauche dich. Ich hatte solche Angst, Jared.“ Sie presste sich so fest an ihn, als wollte sie in ihn hineinkriechen. „Ich dachte, ich würde sterben, ohne dir gesagt zu haben, dass ich dich liebe.“
Jared erstarrte. Freude rang mit Entsetzen, und er konnte sich nicht entscheiden, wer gewann. Ein Dutzend Gedanken und doppelt so viele Gefühle tobten durch sein Bewusstsein. Doch nur
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