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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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halb von dem Mann verdeckt wurden. Dann sah Jared, dass nicht nur ihre Knöchel zusammengebunden waren, sondern dass P.J. selbst an einen Stuhl gefesselt dalag, der hintenüber gekippt war. Er atmete wieder einmal tief durch, um zu verhindern, dass sein Zorn seine Vernunft ausschaltete, und biss die Zähne zusammen. Erst musste er sich um Menks kümmern.
    „Peej, bist du okay?“, rief er kurz.
    Als er nicht sofort eine Antwort bekam, blieb ihm fast das Herz stehen. Dann hörte er zum Glück ihre tiefe, heisere Stimme: „Ja. Das heißt, ich glaube es – aber … ich bin nicht sicher. Er hat gesagt …“ Ihre Stimme begann zu zittern. „O Gott, er sagte, ich hätte mit meinem Leben ein furchtbares Beispiel gesetzt. Er wollte dafür sorgen, dass ich mit meinem Tod ein gutes abgebe.“ Sie schluckte hörbar und kämpfte offenbar darum, nicht hysterisch zu werden. „Ich glaube, ich habe ihm in die Eier getreten.“
    Das würde die verkrümmte Haltung des Mistkerls erklären.
    „Lassen Sie sich nicht täuschen“, krächzte Menks und wedelte mit der Schere, während er vor Jared zurückwich. „Weder Hurenböcke noch Götzendiener noch Ehebrecher noch …“
    Da er Menks in keinem Fall wieder an P.J. heranlassen wollte, stürzte Jared sich auf ihn und entwand ihm die Schere. Einen kurzen Augenblick lang war der Gedanke, ihm das Ding in den Hals zu rammen, so verlockend wie ein kühles Bier an einem heißen Sommerabend. Dann jedoch siegte seine Professionalität, und er warf sie in die entfernteste Zimmerecke. Er zog Menks’ Hände hinter dessen Rücken und suchte nach etwas, um sie zusammenzubinden.
    Als Menks sich über die Schulter zu ihm umsah, nutzte Jared die Gelegenheit, seinen Gegner zu taxieren. Ein kalter Schauer lief ihm dabei über den Rücken. Dieser Mann hatte wirklich einen irren Blick.
    „Das Ehebett soll unbefleckt gehalten werden – denn Gott wird richten die Huren und die Ehebrecher.“ Mit einer plötzlichen, unvorhergesehenen Bewegung riss Menks sich halb aus Jareds Umklammerung und stürzte erneut auf P.J. zu.
    Sie schrie auf, und nun sah Jared sie seit seiner Ankunft zum ersten Mal ganz. Sie lag wie eine Schildkröte auf dem Rücken, ihre Augen waren vor Schreck geweitet und zeigten viel Weiß, und ihre Sehnen quollen wie Kabelstränge aus ihrem Hals. Auf der einen Seite waren einige Haarsträhnen in Kinnhöhe abgeschnitten worden, aber es war die dicke rote Prellung auf ihrer Wange und das bereits zuschwellende blaue Auge, die ihn spontan zur Weißglut brachten.
    Seine Professionalität war dahin.
    Er schleuderte Menks an dem Arm, den er noch fest im Griff hatte, herum und schlug ihm einen rechten Haken aufs Kinn, sodass er mit lautem Krachen zu Boden stürzte.
    Der Kerl kreischte wie ein Mädchen und starrte entsetzt auf das Blut, das an seiner Hand kleben blieb, als er sich an den Mund fasste. „Sie dürfen mich nicht schlagen! Gott hat mir einen Auftrag erteilt.“
    „Ja, mir auch. Und ich bin froh, dass Sie Ihren Frieden mit Gott geschlossen haben, Bürschchen“, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, „weil ich Sie nämlich zu ihm schicken werde.“ Er zog Menks auf die Füße, nur um ihn wieder zu Boden zu schlagen. „Oh! Habe ich den Stuhl verfehlt, auf den ich dich setzen wollte? Ich sag Ihnen was, Menks: Warum schlagen Sie nicht einfach zurück?“
    Menks rührte sich nicht vom Fleck. „Das Gesetz Jesu hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ Er durchbohrte Jared mit fanatischem Blick. „Ich liege nicht im Streit mit Ihnen. Mit Sanftmut strafe ein Knecht des Herrn die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen und sie wieder nüchtern würden aus des Teufels Strick. Mein Auftrag betrifft sie, diese Hure des Teufels.“
    Nun wurde Jared noch wütender. „Stehen Sie auf, Bürschchen“, sagte er. „Sie benutzen Ihre Fäuste und Ihre Schere wohl nur, wenn Ihr Gegner eine Frau ist, die noch dazu höchstens fünfundvierzig Kilo wiegt. Lassen Sie uns doch mal sehen, wie Sie mit jemandem Ihrer Größe zurechtkommen.“ Wie sehr wünschte er sich, dass dieser verdammte Drecksack ihn schlug! Nur ein einziger lausiger Schlag – das war alles, was er als Entschuldigung brauchte, um auch den letzten Rest an Kontrolle zu verlieren, die ihn noch davon abhielt, diesen Mistkerl zu vernichten. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, beugte er sich nach unten, um P.J.s Stuhl aufzurichten.
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht

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