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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Parsons wird mir einfach so glauben müssen. Und das tut er auch.“ Courtney war durchaus in der Lage, dem Anwalt gegenüber die liebende Ehefrau zu mimen. Wenn es darauf ankam, konnte sie sehr überzeugend schauspielern.
    Was auch immer dieser Parsons für ein Mensch war, er tat John Leid. „Muss ganz schön leichtsinnig sein, der Anwalt.“
    „Dann gehen Sie also tatsächlich auf mein Angebot ein, Mr. Gabriel?“ Hatte er ihr etwa diesen Eindruck vermittelt? Heftig schüttelte er den Kopf.
    „Nein, auf gar keinen Fall. Ich lasse mich nämlich nicht kaufen… oder mieten, Miss Tamberlaine.“ Nun sah er zu seiner Tochter, die schon eine ganze Zeit lang mit dem letzten Rest Limonade in ihrem Glas beschäftigt war. Sie schien gar nicht wahrzunehmen, was um sie herum passierte. „Fertig, Katie?“ Obwohl sie erst vier war, wusste das Mädchen schon, was dieser bestimmte Tonfall zu bedeuten hatte. Jetzt wurde nicht mehr herumgetrödelt. Katie sog noch einmal kräftig am Strohhalm, dann stellte sie das leere Glas ab. „Fertig.“
    „Okay, dann gehen wir jetzt, mein Schatz.“ John sah auf seine Armbanduhr.
    Vielleicht wäre es am besten, wenn er morgen schon ganz früh mit der Arbeit anfinge. Noch bevor ihre Majestät das Himmelbett verlassen hatte. Katie würde er dann bei Adrienne unterbringen, seine Nachbarin passte nur allzu gern auf das Kind auf. Dann könnte er endlich aufholen, was er heute versäumt hatte.
    „Vielen Dank für die Limonade, Miss Tamberlaine“, sagte John und schob Katie von der Veranda. „Morgen komme ich wieder. Dann arbeite ich weiter am Gästehaus“, fügte er der Deutlichkeit halber hinzu.
    Als John und seine Tochter bereits einige Schritte entfernt waren, löste sich Katie von ihrem Vater und rannte zurück zu Courtney. Sie war überrascht, als das Kind sie zu sich herunterzog und ihr die schmalen Kinderarme um den Hals schlang.
    „Ich rede noch mal mit ihm“, versprach Katie, und ihr warmer Atem streifte Courtneys Wange.

3. KAPITEL
    John zog an dem knallblauen Sicherheitsgurt, führte ihn um den Kindersitz und ließ ihn schließlich einrasten. Dabei merkte er durchaus, wie unangenehm es für Katie war, sich in dem Sitz anschnallen zu lassen. Mit ihren vier Jahren war sie allerdings zu klein und auch zu leicht, um ohne Kindersitz im Auto mitgenommen zu werden. Das hatte John ihr schon mehrmals erklärt, und sie hatte sich das auch geduldig angehört. Er wusste jedoch, dass ihr das trotzdem ganz und gar nicht gefiel, sie ließ sich nun mal nicht gern in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Vielleicht erinnerte es sie ja an all die Schläuche, die man ihr damals in den kleinen Körper gesteckt hatte, als sie im Krankenhaus gelegen hatte.
    Manche Leute mochten ja behaupten, dass sie sich bestimmt nicht an etwas erinnern konnte, was sie im Alter von zwei Jahren durchgemacht hatte, aber John kannte seine Tochter. Natürlich erinnerte sie sich noch an diese Tortur. Ihm kam es sogar manchmal so vor, als könnte sie sich an alles erinnern, was sich ereignet hatte, seitdem sie das Licht der Welt erblickt hatte. Wie sonst konnte es angehen, dass sie oft so lebenserfahren auf ihn wirkte?
    Sanft strich er ihr über den Arm. „In ein paar Jahren brauchen wir dich nicht mehr in den Kindersitz zu quetschen, mein Schatz.“
    Katie seufzte geduldig. Manchmal fragte er sich, wer von ihnen beiden eigentlich der Erwachsenere war. Obwohl er natürlich einige Jahre älter war als seine Tochter, fühlte er sich manchmal so ratlos wie ein verunsichertes kleines Kind.
    Ganz besonders dann, wenn er sich in dem Wirrwarr aus Arztbesuchen und rechnungen zurechtfinden musste.
    Schließlich schnallte er sich selbst an und startete den Wagen, der anfangs nicht so wollte wie John. Nach einigem Stottern gab der Motor jedoch nach und sprang an. Zu Katies Belustigung tätschelte John das Armaturenbrett. „Guter alter Knabe“, sagten er und Katie wie aus einem Munde, dann lachten sie. John wurde warm ums Herz, und das Gefühl verdrängte nach und nach die Verbitterung, die er vorhin noch empfunden hatte. Die Verbitterung, die er gespürt hatte, als diese TamberlaineLady ihm ihr seltsames Angebot unterbreitet hatte.
    Langsam lenkte John das Gefährt die breite geschwungene Auffahrt hinunter.
    „Fandest du sie nett?“ meldete sich Katie zu Wort.
    „Wen soll ich nett rinden?“
    Katie wackelte mit den Zehen. Nein, dieser Kindersitz gefiel ihr ganz und gar nicht. Natürlich wusste sie, dass ihr Vater nur um

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