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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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keine echte Heirat…“
    Er schaute kurz zu Katie hinüber, um Courtney dann zuzuraunen: „Das war meine erste Ehe auch nicht, wie sich herausstellte.“ Nun zog Courtney ihren Trumpf aus dem Ärmel. „Haben Sie denn gar keinen offenen Wunsch?“ Sie wies auf Katie. „Vielleicht wollen Sie Ihrer Tochter ja etwas Gutes tun?“
    Mit einem warnenden Blick bedeutete er ihr, sie möge Katie aus der Sache heraushalten. „Menschen kann man nicht kaufen.“
    Courtney umklammerte die Stuhllehne und gab sich alle Mühe, sich ihre Wut und Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. „Ich will Sie ja auch gar nicht kaufen, sondern mieten. Für zwei Jahre.“ Nun schien es fast so, als hätte sie kurz seine Aufmerksamkeit gewonnen. Schnell fuhr sie fort: „Wie alt sind Sie?“
    „Einunddreißig.“ Was hatte denn das jetzt mit der ganzen Sache zu tun?
    „Gut, in zwei Jahren sind Sie dreiunddreißig
    – und außerdem um
    zweihunderttausend Dollar reicher.“ Courtney beobachtete sein Gesicht und rechnete fest damit, so etwas wie freudige Überraschung darin zu erkennen.
    Oder irgendein Anzeichen, dass er schwach werden würde. Doch zu ihrer Verwunderung sah Courtney nichts dergleichen.
    „Warum wollen Sie denn so unbedingt, dass ich Ja sage? Eine Frau, die aussieht wie Sie, sollte doch gleich mehrere Männer finden können, die bereit dazu wären.“
    „Wenn das gerade ein Kompliment sein sollte, dann vielen Dank.“ Courtney zweifelte allerdings daran, dass er es als solches gemeint hatte. Wahrscheinlich gehörte er zu denjenigen, der einen Groll gegen alle Menschen hatte, die über mehr Geld verfügten als er selbst. „Aber die Männer, die ich bisher kennen gelernt habe, waren alle viel zu geblendet vom Reichtum meines Vaters, um mich überhaupt noch wahrzunehmen. Wahrscheinlich hätte es keinem davon etwas ausgemacht, wenn ich wie Quasimodo ausgesehen hätte.“ Sie hielt inne.
    Wahrscheinlich überforderte sie John Gabriel gerade, vielleicht verstand er gar nicht, dass sie vom Glöckner von Notre Dame sprach. „Damit meine ich…“ Sie versteht es wirklich ganz ausgezeichnet, andere Leute von oben herab zu behandeln, dachte John. „Ich weiß, wer das ist, Miss Tamberlaine. Schließlich war Literatur im Studium eines meiner Nebenfächer.“
    Die Verblüffung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Courtney betrachtete den Werkzeuggürtel. „Sie waren auf dem College?“
    Ihre Reaktion hatte durchaus eine gewisse Komik. „Ich habe an der Universität von Los Angeles Ingenieurwesen studiert und das Studium als Drittbester meines Jahrgangs abgeschlossen.“
    „Aber warum arbeiten Sie dann…“, begann Courtney, dann hielt sie inne.
    „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht beleidigen.“ Das war ihr aber hervorragend gelungen. „Gut zu wissen.“ Courtney seufzte. Was immer sie angerichtet hatte, ihr blieb nun keine Zeit mehr für die Schadensbegrenzung. Also atmete sie tief durch und nahm erneut Anlauf:
    „Na ja, um jedenfalls wieder auf mein… Problem zu sprechen zu kommen“, sagte sie, „da will ich mich nicht weiter mit irgendwelchen Heuchlern abgeben und mir darüber Gedanken machen müssen, ob die Liebe, die in den Augen dieser Männer aufleuchtet, wirklich mir oder nur meinem Bankkonto gilt. Ich habe jetzt auch einfach nicht mehr die Zeit, nach dem einen ehrlichen Mann zu suchen, von dem mein Vater offenbar angenommen hat, dass ich ihn finden würde. Wenn Sie nun auf mein Angebot eingehen, Mr. Gabriel, bekommen wir beide, was wir wollen. Ich erhalte meine Erbschaft, und Sie verdienen sich dadurch sehr viel mehr Geld, als Sie innerhalb von zwei Jahren mit Ihrem Hammer erarbeiten könnten.“
    Ganz egal, wie sie die Sache verpackte, diese Frau versuchte ihn zu kaufen. Aber seine Rechtschaffenheit und sein guter Name standen einfach nicht zum Verkauf.
    „Miss Tamberlaine, mir gefällt ehrliche Arbeit am besten, und das hier…“
    „Aber Sie würden doch gar nichts Betrügerisches tun. Na ja, aus Parsons’ Sicht vielleicht schon, aber…“
    „Parsons?“
    Courtney nickte. „Der Anwalt meines Vaters. Er ist derjenige, der darauf besteht, dass die Bedingungen im Testament ganz genau eingehalten werden.“ Immerhin schien der Mann noch so etwas wie Ehrgefühl zu haben. „Und wie wollen Sie diesen Parsons davon überzeugen, dass die Ehe echt ist? Fährt er etwa mit in die Flitterwochen, um Fotos zu machen?“
    „Nein, er ist nur bei der Hochzeit selbst dabei, und eine Reise wird es gar nicht geben.

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