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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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torkelnd vom Schlachtfeld. Aber die anderen, drei oder vier Kämpfer, ließen sich nicht beirren. Ein Wurfmesser schwirrte an meinem Kopf vorbei und bohrte sich in das Hornfenster. Ein Stab zuckte herab, und ich duckte mich und trat zurück, ohne mit dem Bambus zuzuschlagen. Ich war wütend und wußte nicht recht, ob ich die Burschen mit dem Bambus niederschlagen oder Rapier oder Djangir ziehen und die Sache ein für allemal klären sollte.
    So wich ich zurück, trat auf eine vergessene Gregarian-Frucht und rutschte aus. Mit den Armen rudernd rutschte ich über den Boden und fiel nach hinten.
    Mit einem freudigen katzenhaften Fauchen warfen sich die Fristles auf mich. Sie hatten keine Skrupel. Der Dieb hatte seine nächtliche Beute verloren und wollte seine Rache an mir auslassen.
    Ich rollte mich herum, bereit aufzuspringen und alle zurückzuschlagen, doch plötzlich dröhnte eine mächtige Numimstimme freudig auf: »Na, bei Vox! Was für eine schöne Keilerei!«
    Rafik Avandil erschien und bearbeitete mit seinem Clanxer geschickt die Schädel der Fristle und streckte erst einen, dann einen zweiten nieder. Die anderen Fristles schrien auf, und ihre Stimmen klangen nun ganz und gar nicht mehr freudig.
    »Wenn ich mir das zur Gewohnheit werden lasse, Nath die Mücke, so hast du dir das selbst zuzuschreiben!«
    Freudig erledigte Rafik Avandil, der goldene Numim, den nächsten Fristle und beförderte den letzten mit einem mächtigen Fußtritt zur Tür hinaus und die Hintertreppe hinab.

19
     
     
    Die Art und Weise, wie ich mich aus meiner Klemme wand, amüsierte mich damals – immerhin hätte der Numim das Waffenarsenal entdecken können, das ich mir umgebunden hatte, während er mich doch für einen einfachen Wanderarbeiter hielt. Später hätte ich gern anders gehandelt, doch nicht umsonst heißt es, daß niemand, der von Opaz geboren ist, alle Geheimnisse Imriens kennen kann. So gähnte ich nur gewaltig und sagte: »Verzeih, Koter Avandil, ich muß ins Bett. Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Wie hast du mich gefunden?«
    Wenn er meinte, ich hätte die letzte Frage ein wenig zu scharf gestellt, ließ er es sich nicht anmerken. »Ich habe den Lärm gehört und hoffte auf ein wenig Abwechslung. Anscheinend bin ich gerade mal wieder rechtzeitig gekommen.«
    »Und ich bin dir sehr verpflichtet, Koter Avandil. Was gedenkst du mit den herumliegenden Fristles zu tun?«
    »Der Wirt wird sich um sie kümmern. Komm, hier kannst du nicht mehr bleiben.«
    Sein Vorschlag schmeckte mir gar nicht. Ich hob die Hand und berührte den Bogen. Er nickte und setzte ein leichtes Lächeln auf.
    »Wie ich sehe, hast du dir mit dem erworbenen Geld einen Bogen gekauft, der zu deiner Zorca paßt. Dinge zu kaufen, mit denen man nicht umgehen kann, ist ein gefährlicher Zeitvertreib.«
    »Ja«, sagte ich und gab mich etwas eingeschüchtert, »Koter.«
    Wieder stimmte er sein mächtiges Numimlachen an. »Ich möchte wetten, der Bursche, dem du wegen des Geldes die Kehle durchgeschnitten hast, wäre jetzt wohl auch lieber hier, anstatt in einem Graben zu verrotten.«
    »Wenn du das annimmst, warum zerbrichst du dir meinetwegen den Kopf?«
    »Nath die Mücke, du stellst Fragen, die dir nicht zustehen.«
    »Verzeih. Aber der Wirt wird die Cramphs hinausschaffen, dann kann ich schlafen.«
    Als er seine Einladung wiederholte, lehnte ich erneut ab, und er zog sich endlich zurück. Ich überlegte. Würde ein Tag Verzögerung wirklich einen Unterschied machen? Ich konnte auch nach dem Schlafen zu Natyzha Famphreon gehen. Ja, das war die Lösung. Irgendwie gefiel mir der Gedanke nicht, aus dem Fenster zu steigen und Rafik Avandil lächelnd unten stehen zu sehen.
    Vor Morgengrauen erwachte ich mit Unterstützung meiner alten Seemannsgabe, die Stunde des Erwachens im voraus festzusetzen. Ich bestellte mir ein opulentes Frühstück, das ich in kurzer Zeit hinabschlang.
    Das Schicksal ganzer Reiche hängt zuweilen an einem dünnen Faden.
    Wären die Fristles nicht dazwischengekommen, hätte ich die Racter längst aufgesucht. Wäre die alte Frau, die mir das Frühstück servierte, nicht von civrel befallen gewesen, einer rätselhaften Krankheit, die auf Kregen ähnlich unerforscht ist wie der Krebs auf der Erde – dann hätte ich mich nun auch viel früher auf den Weg gemacht. So half ich ihr, das Tablett zu beladen und hob es für sie an, damit sie die Tür öffnen konnte. Ich wollte sie eben wieder zumachen, als die gespenstischen Umrisse

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