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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und fauchte, woraufhin er sich zurückzog.
    Während ich langsam um Thiurdsmot herumwanderte, gab es in der Stadt großen Lärm. Die Einwohner hatten sicher in dem Moment, da sie die Niederlage erkannten, zielstrebig die Flucht ergriffen – jedenfalls hoffte ich das. Sicher hatte es in größerem, schrecklicherem Maßstab eine Wiederholung des Auszuges aus Cansinsax gegeben. Nun feierten die Barbaren im besten barbarischen Stil. Ich bedachte sie mit einigen üblen Flüchen, während ich meinen Weg durch das gefleckte Licht der Monde fortsetzte.
    Die drei Wasserflaschen, die ich an mich genommen hatte, waren bald geleert, und ich mußte mich nach einem Bach umsehen. Ich war sehr durstig.
    Weiter vorn schimmerte eine kleine Feuerstelle. Vorsichtig erkundete ich das kleine Lager. Es handelte sich um Vallianer, ausschließlich um vallianische Eingeborene; ich sah keine Hamalier in der Gruppe. Geduckt saßen sie um das Feuer am Bachlauf, und ihr leises Gespräch ließ mich erkennen, wie weit wir Vallianer schon heruntergekommen waren.
    Als ich mich schließlich bemerkbar machte, wurden die ersten unangenehmen Momente, da Fäuste sich um Messer schlossen, mit einem schnellen Pappattu beendet. Die Lagernden sahen meine Wunden, und einer von ihnen, Wando der Augenkneifer, half mir, sie zu säubern und neu zu verbinden. Vor mir sah ich etwa zwanzig Männer, zumeist Thiurdsmot-Kaufleute jener erdverbundenen Sorte, die zwar Sklaven einsetzt, doch als Meister ihres Berufes einen großen Teil der körperlichen Arbeit auch selbst erledigt. Ich erfuhr, daß sich die dazugehörigen Frauen vor einigen Monaten über den Großen Fluß in Sicherheit gebracht hatten. In der Gruppe entdeckte ich den Schmied, mit dem ich aus Cansinsax geflohen war. Als ich ihn nach den Ereignissen fragte, verdüsterte sich sein Gesicht, und er schlug sich mit sehnigem Arm und eiserner Faust auf das Knie.
    »Diese opazverfluchten Radvakkas! Sie haben meine Familie umgebracht, sie alle, und ich konnte nichts dagegen tun.« Der Schmerz, den er empfand, berührte mich zutiefst. »Aber ich schnappe sie mir.« Er sprach gelassen und voller Ernst, dieser Cleitar der Schmied. »Ich werde mich an ihnen allen rächen!«
    Ich hatte keine Ahnung, was diese Leute vorhatten, und stellte meine Frage daher sehr vorsichtig: »Ihr habt euer Lager gefährlich nahe an der Stadt errichtet.«
    »Aye«, sagte der Mann, der eindeutig der gewählte Anführer war. Groß, von dunklerer Hautfarbe als die meisten Vallianer, starrte er mich mürrisch an, und über seine linke Wange führte eine tiefe Narbe vom Auge bis zur Lippe. »Aye, wir schnappen uns Versprengte und schicken sie einzeln zu den Eisgletschern Sicces. Diese Leute haben ein großes Unheil heraufbeschworen, dafür soll ihnen als Strafe ein noch größeres widerfahren.«
    »Amen«, sagte ich. »Aber ...«
    Dorgo der Clis ließ mich nicht weitersprechen: »Man versicherte uns, die Kämpfer aus Hamal wären unsere neuen Freunde und Verbündeten. Die Kovneva sagte dies. Nun ja, wir folgten ihrem Auftrag. Und Opaz bestrafte uns und schickte die Eisernen Reiter, um die Hamalier zu vernichten. Das ist nur gerecht. Jetzt werden wir uns ebenfalls rächen, und das ist ebenso berechtigt.«
    »Oh, aye«, sagte ich. »Ich bin immer dafür, Radvakkas die Kehle durchzuschneiden. Aber wie ihr seht, bin ich nicht aufs Laufen eingerichtet. Und laufen müßt ihr – wenn ihr könnt.«
    Diese Worte wurden nicht gerade begeistert aufgenommen. Abgesehen von den Messern verfügte man über wenige Waffen. Man hatte einen Bogen, eine einfach gebaute Waffe, kaum stärker als die Bögen der Radvakkas. Dorgo der Clis und ein zweiter massiger Bursche waren mit Schwertern, vallianischen Clanxers, ausgestattet. Etliche andere besaßen Speere, und Cleitar der Schmied umklammerte seinen Hammer. Ich versuchte vernünftig mit ihnen zu reden – aber umsonst.
    »Schon möglich, daß wir nur ehrliche Kaufleute und keine Krieger sind. Ich halte dich, Jak der Drang, für einen Paktun. Nun ja, deine Paktun-Kameraden liefen davon oder wurden niedergestreckt wie die Hamalier. Nun ist es unsere Aufgabe ...«
    »Hör zu, Dorgo! Was weißt du vom Kämpfen? Ich meine, vom wirklichen Kämpfen unter Kriegern, in der Schlacht, mit scharfen Waffen? Ihr stürzt euch in eure Schänkenstreitereien mit Knüppeln und ein paar Messern. Aber ein richtiger Kampf ist etwas ganz anderes, bei Vox!«
    Einer der Männer, der drohend einen Speer schwang, sagte: »Mein Sohn hat

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