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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte, standen als nächste auf der Liste. Was im Norden und Südwesten und Südosten los war, konnte man nur vermuten. Die Hauptstadt Vondium und die umliegenden Provinzen hatten sich Seakon unterworfen, dem neuen Herrscher, und wenn die Radvakkas oder Layco Jhansi nicht mit ihm abrechneten, würde ich es tun. In jenen Tagen glich Vallia einem aufgescheuchten Ameisenhaufen, und jeder schien die Waffen gegen jeden erhoben zu haben.
    Wir glitten den Kanal entlang, und als meine Wunden zu heilen begannen, half ich auch beim Schleppen. Die Kanalbewohner akzeptierten mich als einen der Ihren, da ich das Kanalwasser zu trinken vermochte: ein entscheidender Test. Der Kutven dieser Gruppe war ein gewisser Rordam na Therduim, ein kräftiger, fröhlicher Bursche, den die schlimmen Zeiten und der schlechte Zustand des Kanals sehr bedrückten. Oft mußten wir uns über die Bordwand des führenden Schmalboots fallen lassen und mit Spaten einen Weg durch den ins Wasser gesunkenen Uferschlamm graben. Einmal hielten wir gerade im Schatten einer Gruppe Missals, als eine lange Kolonne Radvakkas vorbeiritt, in ihrer Mitte von Benhoffs gezogene Wagen, in denen sich bestimmt viel Beute befand.
    »Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, es ihnen heimzuzahlen!« sagte Rordam und wischte sich mürrisch die Stirn.
    »Die wird es geben, Kurven. Wir müssen nur planen und organisieren.«
    »Was planen? Womit wollen wir etwas organisieren?«
    »Sobald wir Therminsax erreichen, können wir besser beurteilen, was zu tun ist.«
    Aber ich gebe zu: Selbst für mich hatten meine Worte einen hohlen Klang.
    Über die Ortschaften und Dörfer am Kanal möchte ich lieber nichts sagen. Wie erwähnt, führte dieser Kanal auf einem Großteil seiner Strecke durch sumpfiges Grenzgebiet, in dem die Menschen früher kaum etwas anderes gebaut hatten als Grenzforts. Als Delias Vorfahren das Reich zusammenfügten, wurden die Forts überflüssig; das Land war gleichwohl aber kaum zu etwas anderem zu gebrauchen, als Herden darauf grasen zu lassen. Die wenigen Städte waren von den Eisernen Reitern ausgeplündert und zerstört worden. Wir begegneten anderen Kanalbewohnern und setzten mit ihnen den Weg nach Therminsax fort.
    Bei der Annäherung an die Stadt öffnete sich das Land ein wenig mehr: Felsige Erhebungen und Steilhänge wechselten mit freien, weiten Grasflächen. Der Kanal führte zwischen hohen Felsmauern hindurch. Als Therminsax nach Rordams Worten noch eine halbe Tagesstrecke entfernt war, erweiterte sich die Landschaft plötzlich zu jenem Panorama von Feldern und Weiden, an die ich mich von meinen früheren Besuchen her erinnerte. Schwungvoll schleppten wir weiter.
    Es oblag mir und meinen Begleitern, den Treidelpfad ein wenig voraus zu erkunden, als wir auf die Auseinandersetzung stießen.
    Reglos im Schatten der Bäume verharrend, die den Treidelpfad säumten, beobachtete ich die Szene auf der grasbestandenen Uferschräge nahe einem zerstörten Dorf. Männer kämpften und rangen miteinander, dabei schlugen sie mit Holzknüppeln und Fäusten und Füßen aufeinander ein und brüllten sich dabei ihren Zorn aus dem Leib. Zwei Gruppen kämpften miteinander: Eine trug das Blau und Grün des hohen Kovnats von Sakwara, die andere die Farben Thermins, einer herrschaftlichen Provinz, Rot und Braun. Ich dachte an die Eisernen Reiter und spürte, wie mir die Galle hochkam. So etwas war absoluter Unsinn!
    Die Stadt konnte nur eine oder zwei Ulm hinter der nächsten Kanalbiegung liegen, und als ich mich zwischen die Kämpfenden stürzte und einen rotbraun gekleideten Mann packte und an die Seite zerrte, bestätigte er mir meine Mutmaßung über die Dinge, die sich hier abspielten. Er erblickte mein Gesicht und den Thraxter und war nur zu gern bereit zu reden.
    »Ja, Jen, ja. Die Hawkwa-Teufel wollten übersetzen, und wir müssen sie aufhalten ...«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wer führt bei euch das Kommando?«
    Er wand sich in meinem Griff. Heftig tobte die Auseinandersetzung, und immer wieder torkelten Männer zur Seite und hielten sich die Köpfe, und Staub wallte auf, und das Gebrüll nahm kein Ende. Der Mann streckte einen Zeigefinger aus. »Der da. Targon der Tapster.« Brüllend hieb Targon mit seinem Knüppel auf ein stämmiges Individuum ein, das sich duckte und zurückschlug.
    Ich wandte mich dem Burschen zu, den ich gepackt hielt, und schob mein Gesicht vor das seine. »Du bleibst hier einfach friedlich stehen, Dom, während ich die Sache kläre.«
    Heftig

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