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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wirbelwinden, die das Fluggebilde hin und her warfen, die mich mit schmerzendem Hagel überschütteten, die den Voller hilflos zu Boden drückten. Ich zerrte an den Kontrollen, doch huschte der Voller nur in flachem Flug über den Boden, weniger als zwei Ulms von der Stadt entfernt. Ein unerträgliches Lärmen schlug mir an die Ohren.
    Und dann – dann verschwanden der Lärm und der Sturm, und der Gdoinye flog arrogant und machtvoll-selbstbewußt heran und setzte sich auf die Bootsreling.
    Ich starrte auf den prächtigen Vogel, dessen Gefieder im Schein der aufgehenden Jungfrau der Schleier metallisch schimmerte.
    »Dray Prescot, Onker aller Onker!«
    Ich kniff die Lippen zusammen. Verflixter Vogel! Dieser Raubvogel würde mich nicht aufs Glatteis führen können ...
    »Begreifst du nicht, was die Everoinye von dir verlangen?«
    Und schon schlug ich alle guten Vorsätze in den Wind und brüllte: »Bei Vox, du hirnloser Vogel! Begreifen sie es denn selbst?«
    »Sie wissen, was sie wollen, Onker, und sie wissen auch, daß du der geeignete Mann bist, ihre Wünsche zu erfüllen und ihren Befehlen zu gehorchen.« Der Gdoinye legte den Kopf auf die Seite und musterte mich abweisend aus einem hellen, fordernden, wissenden Auge. »Auf mich wurde mit der Armbrust geschossen ...«
    »Ich wünschte bei Zair, der Bolzen hätte dein übles Herz durchstoßen!«
    »Das wünschst du nicht, und das weißt du ganz genau. Nun hör zu! Du wirst die Eisernen Reiter aufhalten. Die Herren der Sterne befehlen es. Du wirst den Radvakkas Einhalt gebieten und sie zurückdrängen und auf das Meer drängen, über das sie gekommen sind. Dies, Dray Prescot, König aller Onker, wirst du tun.«
    Ich lachte. »Sie aufhalten? Womit? Wie soll ich diese bestens gerüstete Kavallerie besiegen?«
    »Du hast die Miglas gerettet und den Canops Einhalt geboten, daran erinnere ich mich deutlich.«
    »Sarkasmus steht dir gut, Gdoinye. Und für den Kampf gegen die Canops brachte ich meine valkanischen Freiheitskämpfer mit und Söldner aus Vallia. Du weißt selbst, daß Vallia niemals eine nationale Armee besessen hat ...«
    »Such keine Ausflüchte, Onker! Du kennst die Antwort. Wir verlangen nichts von dir, das jenseits deiner Kräfte liegt, so minimal sie auch sein mögen.«
    »Wenn sie so minimal sind, bei Makki-Grodnos verseuchten Gedärmen, dann solltet ihr in der Lage sein, dies alles selbst zu tun!«
    Der Gdoinye stieß ein krächzendes Keckern aus, in dem Belustigung und Verachtung zum Ausdruck kamen. Mir war das egal. Wütend starrte ich das Tier an und hob die Faust.
    »Ich kehre nach Strombor zurück ...«
    »Deine Herrscherin ist in Sicherheit, Dray Prescot, sicher in den valkanischen Mittelbergen, umgeben von deinen Freiheitskämpfern. Die Invasoren haben große Mühe mit dieser Truppe.«
    »Sie ist in Sicherheit? Delia ist in Sicherheit?«
    »Ganz bestimmt. Und jetzt wirst du tun, was du tun mußt, und die Radvakkas zurückschlagen, Herrscher aller Onker! Und dann, nun ja, dann magst du mit Vallia tun, was du willst. Bis auf weiteres.«
    Ich öffnete den Mund, um zu fragen, was der verdammte Vogel damit meinte; doch schon sträubte er die Federn, breitete die Flügel aus und schwebte davon. Im Nu war er vor dem Antlitz der Jungfrau der Schleier nur noch ein winziger Punkt, der gleich darauf verschwand.
    So war ich nun wirklich der Onker aller Onker, als den der Gdoinye mich bezeichnet hatte, und ich fluchte und hörte nicht auf zu fluchen. Ich würde dem Befehl der Herren der Sterne nachkommen müssen. Und natürlich würde es mir großen Spaß machen, den Radvakkas Ungelegenheiten zu bereiten. Viel lieber wäre ich aber auf eigene Rechnung gegen die Eisernen Reiter vorgegangen.
    So flog ich denn nach Thiurdsmot zurück und stellte den Voller an seinem alten Platz ab. Mit mürrischem Gesicht entfernte ich mich. Nur eine Kleinigkeit erfreute mich, eine Freude, die durch unsere Trennung allerdings gemildert wurde. Delia war in Sicherheit. Ich sehnte mich nach ihr und wußte, daß dieses Gefühl erwidert wurde. Je eher ich die Eisernen Reiter auf die Eisgletscher Sicces schickte, desto schneller würde ich Delia wiedersehen.

10
     
     
    Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, hockte unter einem Dornefeubusch. In meinem Oberschenkel steckte ein Armbrustpfeil, und ich hatte das Fluchen verlernt. Mein Arm war von einem anderen Geschoß durchbohrt worden, doch hatte ich hier die Lederflügel abbrechen, das verflixte Ding durchziehen

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