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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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deine Leute erst in Bewegung, wenn du von mir persönlich dazu den Befehl bekommen hast. Ist das klar?«
    »Klar und vernünftig, nach unserem Plan. Aber es fällt verdammt schwer, in einem solchen Moment mit einer Lanze in der Hand still abzuwarten.«
    »Das kann ich dir nachfühlen. Hast du die gegnerischen Bogenschützen gesehen?«
    Eifrig neigte er den Kopf. »O ja. So manchmal habe ich dem Kov von Falinur, als ich ihn noch nicht kannte, übel nachgeredet. Aber niemand hätte unsere Front besser klären können als er.«
    Überflüssig zu sagen, daß mich dieses Lob sehr freute.
    Die Klansleute ließen sich durch den Fehlschlag mit ihren Bogenschützen nicht zu törichten Angriffen hinreißen. Vielmehr warteten sie geduldig das Ergebnis des ersten Zusammenstoßes ab und blieben auch an Ort und Stelle, als die Begegnung negativ ausging; sie warteten, bis das Terrain wieder frei war. Und auch dies war vernünftig gedacht, denn trotz ihrer Massigkeit kann eine Vove mitten im Angriff über einen Toten oder Verwundeten stolpern. Wir beobachteten unterdessen den Gegner und hielten die Reihen geschlossen, während die Sonnen über den Himmel krochen und Filbarrka seine Zorcahorden an den Flanken und im Rücken des Gegners zur Aufstellung brachte.
    Ob nun die Klansleute attackierten, bevor oder nachdem er zuschlug, war Filbarrka im Grunde gleichgültig; allerdings konnte es den Druck auf uns vermindern, wenn er zuerst zum Zuge kam ...
    Was mich betraf, so hätte ich es lieber gesehen, wenn der Voveangriff begonnen hätte und Filbarrka erst dann losgeschlagen hätte, während der Gegner in enger Formation, Knie an Knie, dahinpreschte.
    In gewissem Umfang spielte sich der Kampf auch am Himmel ab. Unser Flutduin-Regiment hatte beim Kundschaften vorzügliche Arbeit geleistet; aber es war zu dünn besetzt, um den Ausgang der großen Schlacht irgendwie zu beeinflussen. Doch immerhin war es besser, daß sie für uns kämpften, anstatt gegen uns. Ich sah die Flugkämpfer herniederstoßen und ihre Pfeile in die Reihen der Vovereiter schießen, und nach kurzer Zeit erschien eine Flugeinheit auf Mirvols und versuchte unsere Flutduin-Männer zu verjagen. Das Auf und Ab am Himmel war ein aufregendes Schauspiel. Aber meine valkanischen Flugkämpfer waren von Djangs ausgebildet, Altmeister im Luftkampf jeder Art, und vermochten den Mirvols auszuweichen wie auch ihre Angriffe auf die Armee am Boden fortzusetzen.
    Die Mirvols – sie waren bunt verziert, und ihre Reiter trugen nicht weniger farbenfrohe Uniformen. Uniformen, so überlegte ich, die ich zuletzt in der Armee des Dicken Lango gesehen hatte.
    Plötzlich stieß Nath einen Fluch aus. »Ich breche zur Phalanx auf, Majister. Die Gegner geraten in Bewegung. Siehst du? Die Klansleute treten in Aktion.«
    Und wirklich – die vordersten Reihen der Vovereiter schien zu erbeben.
    Nun war er also endlich gekommen, der Augenblick, den jedermann erwartet, erhofft und gefürchtet hatte.
    »Haltet aus wie ein Felsen, Nath!« brüllte ich ihm hinterher, und er drehte sich noch halb im Sattel und hob die Hand zum Abschiedsgruß.
    Ich wußte auf die Mur genau, wann Nath bei den drei Phalangen eintraf. Über jeder Jodhri entrollen sich die Schlachtfahnen, sechsunddreißig scharlachrote Banner, die ihren Beitrag zu dem bunten Schauspiel der Waffen und Symbole leisteten.
    Cleitar die Standarte brummte vor sich hin und schüttelte seine eigene Flagge, damit sie sich frei im Wind bewegte.
    »Dies ist ein Recht, das sie sich verdient haben, Cleitar.«
    »Aye, Majister, außerdem sind die Jodhribanner kleiner als deine persönliche Standarte. So gehört es sich auch.«
    Und ich mußte lächeln.
    Wo eine Fußangel ein vierbeiniges Tier zu fällen vermag, prescht eine Vove mit ihren acht Beinen einfach weiter, bis sie mit diesen unangenehmen Stacheln behängt ist wie ein Nadelkissen. Als Kavallerist hatte ich etwas gegen Fußangeln und spanische Reiter; für den Infanteristen aber sind sie Göttergeschenke. Die Vovereiter zeigten Bewegung. Die Banner flatterten. Das Tempo steigerte sich. Sie griffen an wie ein unaufhaltsamer Ozean, wie die Gezeiten von Kregen, wie – wie ein Vove-Angriff! Mit nichts anderem ließ sich diese Erscheinung vergleichen.
    Das Trommeln der Hufe ließ den Boden erbeben. Das wirbelnde Vorwärts verwirrte die Sinne. Immer näher rückte das Meer aus Stahl. Sechstausend nahmen an diesem ersten Sturm teil. Sechstausend riesige Ungeheuer. Sechstausend aufgeputschte Krieger. Immer

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