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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der Rauch noch schlimmere Konturen annahm.
    In einem flachen schwarzen Band strömte der Rauch auf uns zu, etwa fünf Fuß über dem Boden. Viele Sklaven begannen zu rennen, so schnell sie konnten. Gegen weichen, substanzlosen Rauch konnte Stahl nichts ausrichten. Etwa fünf Schritte vor uns – die fünf Pachaks hielten mit mir die Stellung, zusammen mit einem Numim, auf dessen Löwengesicht sich eisenharte Entschlossenheit abzeichnete – schwenkte der Rauch jäh zur Seite ab, wie von einem starken Wind ergriffen. Allerdings vermochten wir keinen Luftzug zu hören. Dennoch stieß der Qualm mit langer spitzer Zunge gegen die Seitenwand des Korridors, teilte sich in viele dampfende, tastende Finger, schien die Wand förmlich zu durchdringen – und war verschwunden.
    Naghan der Doorn, der Numim, sagte: »Ein Gitter.« Er begab sich zur Wand und rief nach Fackeln. In ihrem Schein betrachteten wir die Stelle genau. Es gab dort wirklich ein Gitter, mannshoch und selbst für meine mächtigen Schultern breit genug; aber es bestand ausschließlich aus dünnen Öffnungen – und so sehr wir auch im Licht der Fackeln hindurchstarrten, vermochten wir doch nicht zu erkennen, was sich dahinter befand.
    Es gab eine sehr kurze Konferenz. Spitzhacken und Vorschlaghämmer wurden gebracht, dann machten sich die Sklaven über das Gitter her.
    »Armer Longweill!« sagte Lady Ariane. »Er war ein Hitzkopf. Nie konnte er auf andere hören.«
    »Du kanntest ihn von früher?«
    »O nein. Wir lernten uns kennen, als Tyr Ungovich die Expedition organisierte. In Astrashum. Aus ganz Havilfar treffen laufend Expeditionen ein und brechen wieder auf.« Sie lachte und schien nervöser zu sein, als mir lieb sein konnte. »Ich meine, sie verlassen Astrashum, um hierherzukommen.«
    »Aye.«
    »Wir müssen die anderen unbedingt finden. Prinz Nedfar besitzt bereits zwei Teile des Schlüssels.« Diese Äußerung brachte sie auf einen Gedanken, und ihre Wangen färbten sich rosa. Ihre unergründlichen graugrünen Augen richteten sich auf mich. »Notor Jak – besitzt du womöglich auch einen Teil des Schlüssels?«
    »Nein, meine Dame. Keinen.«
    »Oh!« sagte sie und biß sich auf die Lippe.
    Die Spitzhacken und Hämmer zerstörten das steinerne Perforation.
    Ich brachte heraus: »Und du, meine Dame – hast du einen Teil des Schlüssels bei dir?«
    »O nein – was wirklich bedauerlich ist. Wir müssen die neun Teile des Schlüssels finden, ehe wir die Tür am Ausgang aufschließen und diesen schrecklichen Ort verlassen können.«
    »Mit oder ohne die Dinge, deretwegen wir hier sind?« fragte ich nachdrücklich.
    Mit ernstem Blick erforschte sie mein Gesicht, und ihre Zungenspitze benetzte die Lippen, bis sie es merkte, dann sagte sie forsch: »Oh, aber ich muß unbedingt erringen, weswegen ich hergekommen bin. Es ist lebenswichtig.«
    Noch immer erkundigte ich mich nicht direkt danach. Es war ihre Sache. Mir kam es einzig und allein darauf an, hier mit heiler Haut herauszukommen – jedenfalls glaubte ich das damals.
    In diesem Moment meldete sich der Löwenmensch, Naghan der Doorn, mit lauter Stimme: »Der Weg ist frei, meine Dame.«
    »Sehr gut, Naghan. Ich folge dir.«
    Was sich hinter der aufgebrochenen Sperre offenbarte, war nicht sonderlich vielversprechend, doch schließlich verspürte jeder hier im Moder den Wunsch voranzukommen. Einfach kehrtzumachen und zurückzuschreiten – das käme einem Versagen gleich; auf diesem Weg konnten wir nur in die Katastrophe geraten.
    Schmale Stufen führten in die Tiefe – sie waren für eine Person eben breit genug. Wände und Dach waren feuchtfleckig, und aus großer Ferne erreichte uns das hallende Plätschern tropfenden Wassers.
    Es war sehr schlüpfrig auf den Stufen; Männer stürzten und rissen andere mit sich, doch gab es immer wieder einen kräftigen Burschen, der sich halten konnte und den anderen Gelegenheit bot, sich wieder aufzurappeln. Auf diese Weise gelangten wir immer tiefer.
    »Wir wechseln von einer Zone in die nächste, soviel steht fest«, bemerkte Modo Fre-Da. Ich ging hinter ihm, und er wendete beim Sprechen den Kopf halb zur Seite. Die beiden Pachaks und der Numim hatten ihre Herrin in die Mitte genommen, und ich mußte als Nachhut wirken. Die Position paßte mir durchaus.
    »Zone?«
    »Aye ...« Im gleichen Moment war hinter uns ein rutschendes Geräusch zu hören, und wir mußten uns gegen die Wände stemmen, um von den herabstürzenden Männern nicht mitgerissen zu werden.
    So

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