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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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blieb meine gedankenlose Frage unbeantwortet. Dennoch war es relativ einfach, sich vorzustellen, was Modo mit der Bezeichnung ›Zone‹ meinte. Doch schon beschäftigten uns andere Gedanken, denn wir erreichten einen sandbedeckten Boden und schickten das Licht unserer Fackeln in einen weiten leeren Raum, der mit dem Rauschen fließenden Wassers angefüllt war. Wir wollten sehen, welche neuen Schrecknisse auf uns warteten.
    Nun gibt es auf Kregen die verschiedensten Arten von Fackeln. Wenn man sich das Holz bestimmter Bäume verschaffen kann und Pech und Wachs benutzt, das auf bestimmte Weise zubereitet wurde, läßt sich eine Fackel bauen, die ein König unter den Fackeln ist; andererseits kann man ein einfaches Stück brennendes Holz benutzen, dessen Licht kaum weiter reicht als ein halbes Dutzend Schritte. Die Zauberer haben ganz eigene Möglichkeiten, Licht zu schaffen – man könnte von magischen Laternen sprechen, die ihre milde Strahlung in beträchtliche Weiten schicken. Bestimmt gebot Yagno über ein solches Hilfsmittel; ich fragte mich, ob auch der alte Quienyin ähnliche Fackeln zu seiner armseligen Habe zählte.
    Unsere Fackeln waren einigermaßen hell, wenn auch von unterschiedlicher Qualität, und warfen ihr Licht etwa achtzehn Schritte weit. Helle Gegenstände und Bewegungen ließen sich auch auf größere Entfernungen ausmachen.
    So sahen wir schon frühzeitig das ungleichmäßige Flirren des Wasserfalls. Über Sand gingen wir vorsichtig darauf zu.
    Das Wasser stürzte aus undurchdringlicher Dunkelheit herab, fiel im Bogen in einen felsigen See, in dem eine Steininsel einen Schrein trug. Aus dem Schrein starrte uns das marmorne Götzenbild spöttisch an. Ich zumindest wagte es nicht, in die rubinroten Augen zu blicken.
    »Verteilt euch«, ordnete Lady Ariane an, »und meldet, was ihr seht!«
    Wir befanden uns nicht mehr in einem steinernen Korridor, sondern eher in einer Höhle. Das Wasser entströmte durch eine gerundete Öffnung am anderen Ende, gesäumt von einem steingefliesten Weg. Unweit eines in den Strom ragenden Felsvorsprungs lag ein Mann in einer vollen Rüstung; ein Arm war ausgestreckt. Die gepanzerte Faust berührte fast noch einen kleinen Balassholz-Kasten, in Gold eingefaßt, der auf dem Felsvorsprung stand. Das Wasser berührte weder Mann noch Kasten.
    »Der Kasten sieht interessant aus«, bemerkte unsere hohe Dame.
    »Vielleicht, Lady«, antwortete Numim Naghan, »enthält er den Teil des Schlüssels, der in dieser Zone zu finden ist.«
    »Das können wir erst feststellen, wenn ...«
    »Laß mich!« bat Logu Fre-Da und trat vor. Er streckte seine Schwanzhand aus.
    Meine Aufmerksamkeit hatte dem Toten gegolten. Seine Rüstung entsprach der Art, wie sie in Loh getragen wurde; dies wußte ich, obwohl ich damals noch nicht in Walfarg in Loh gewesen war, auf jenem geheimnisvollen Kontinent der ummauerten Gärten und verschleierten Frauen. Das alte Walfargsche Reich, auch das Reich von Loh genannt, war vor langer Zeit untergegangen, und in einst unterworfenen Nationen waren heute nur noch Spuren jener stolzen Vergangenheit zu finden. Dieser Unbekannte war aus dem Westen angereist, er hatte einen weiten Weg über den Ozean genommen, um hier sein Ende zu finden. Er war ein Chulik, und seine gefährlich hochragenden Hauer waren vergoldet. Seine Haut schien mumifiziert zu sein, sie schimmerte kieselgrün. Mit der linken Hand umfaßte er eine etwa sechs Fuß lange Waffe mit Holzgriff, deren Stahlspitze die Form eines Stechpalmenblattes hatte und beinahe einen Fuß lang war.
    An der Stechpalmenform erkannte ich die Waffe, auch an den neuen spitzen Widerhaken auf jeder Seite, die abwechselnd nach vorn und hinten zeigten, während das niedrigste Paar sich zu Haken krümmte: Vor mir lag die gefürchtete Strangdja aus Chem.
    Logu war ein Hyr-Paktun, ein Mann, der im Kämpfen eine unvorstellbare Erfahrung besaß. Er ergriff den Balasskasten mit der Schwanzhand, und während der Schwanz nach oben zuckte und den Kasten seinem Bruder zuwarf, hatte er den Thraxter gezogen und parierte eben noch rechtzeitig den heftigen Stich der Strangdja.
    Der Tote erwachte in dem Moment, da der Kasten bewegt wurde.
    Mit heftiger Bewegung sprang er auf, sein Gesicht hatte die übliche chulikgelbe Färbung zurückgewonnen, und seine Hauer waren aggressiv vorgereckt. Wie ein Wahnsinniger stürzte er sich auf Modo, der den Kasten hielt, und schwang die tödliche Strangdja in gefährlichem Bogen.
    Ein einziger Hieb jener

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