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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ließ die Krozairklinge hochschwingen und hieb mit kurzem Gebet nach der haßerfüllten Maske.
    Der kalte Stahl fand sein Ziel.
    Sofort stieß der Staub-Chavonth einen schrillen Schmerzensschrei aus. Er veränderte sich. Der Staub verschwand, und ich sah mich einem echten Chavonth gegenüber, und unter den schwarzen, grauen und blauen Sechsecken schlugen seine Herzen aufs heftigste.
    Ein echter Chavonth, so ungebändigt und kampfstark er auch sein mag, ist immerhin ein anderer Gegner als ein Staub-Chavonth.
    Das Langschwert zuckte vor und traf, und der Chavonth humpelte jaulend davon. Eine Blutspur hinterlassend, verschwand er in der Dunkelheit jenseits des Fackelscheins.
    Männer brüllten etwas, und ich antwortete ihnen. Sie kamen fackeltragend herbei, und ich entdeckte die Pachak-Zwillinge, die so ungebärdig aussahen wie der Chavonth.
    »Du bist unverletzt, Notor?«
    »Aye. Das Ungeheuer ist fort.«
    »Es war ein Staub-Chavonth. Du hattest Glück ...«
    »Ich sah, daß ein armer Rapa, den das Biest tötete, sich in Staub verwandelte, und mit ihm sein Gold und seine Edelsteine – daß aber sein Schwert unverändert blieb.«
    »Eine geringe Chance, Notor.«
    Ohne zu überlegen, nannten sie mich Notor, die havilfarische Anrede für einen Fürsten. Wahrlich, ich hatte mich schon ein gutes Stück gelöst von dem geschlagenen, angeketteten Sklaven, der dieses Labyrinth betreten hatte. Ich nahm nicht an, daß mich jemand erkennen würde.
    Im Vorbeigehen mieden wir die Berührung mit den Staubhäufchen. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich damit ein Staub-Chavonth abwehren ließ, eher würde der Berührende doch noch selbst zu Staub zerfallen.
    Die Dame, der die Zwillings-Hyr-Paktuns dienten, trug noch immer ihr weißes Gewand, doch war es inzwischen zerrissen und schmutzbefleckt. Ihre Pantoffeln waren weißen Fellstiefeln gewichen. Mit ihrem rosaroten Gesicht und gelben Haar wirkte sie noch immer fehl am Platze.
    »Llahal, Notor«, sagte sie. »Du bist uns höchst willkommen – ich habe dich noch nicht gesehen.«
    »Llahal, meine Dame. Ich bin Jak – aber das ist nicht wichtig.« Da man glauben sollte, daß ich mit einer anderen Expedition in den Moder eingedrungen war, fügte ich hinzu: »Ihr seid eine neue Expedition?«
    »Ja. Ich bin Ariane nal Amklana.«
    Sie hatte Ariane nal Amklana gesagt. Amklana war eine stolze, schöne Stadt in Hyrklana, und weil sie das Wort ›nal‹ verwendete, das ›von‹ bedeutete, schloß ich, daß sie die Anführerin der Stadt sein mußte.
    »Llahal, meine Dame. Schließen wir uns zusammen?«
    Sie wandte sich ihren beiden Pachaks zu, die zustimmend nickten. Sie hatten meine kleine Auseinandersetzung mit dem Chavont beobachtet.
    »Der Notor wäre eine nützliche Verstärkung«, sagte einer der beiden.
    »Ja, nützlich«, stimmte der Zwilling zu.
    »Gehört noch jemand zu euch?« fragte ich.
    »Longweill, ein Fliegender Mensch. Er befindet sich weiter vorn im Korridor.«
    Ich nickte. Die beiden waren also von den übrigen getrennt worden. Lady Ariane zeigte keine Furcht, vielmehr betrachtete sie alles Neue mit der gebannten Neugier eines Kindes, entzückt über die Pracht, entsetzt über die Schrecknisse. Ich schloß nicht aus, daß ich mit der Zeit Gefallen an ihr finden konnte.
    »Wir müssen sehen, daß wir den Weg zu den anderen zurückfinden«, erklärte sie mir, während wir durch den Korridor schritten. »Ich betrete keine Schreckensräume mehr. Ich bin nicht des Goldes wegen hier.«
    Ich verzichtete auf die Frage, weswegen sie dann gekommen sei. Wieder überkam mich das Gefühl, daß es da einen sehr schlimmen Grund geben mußte, der sie auf diese Reise zwang, zumal sie von Anfang an besser über die zu erwartenden Gefahren Bescheid gewußt haben mochte als wir Sklaven.
    Longweill, der Fliegende Mensch, vollzog das Pappattu mit einer hastigen Folge von Llahals, woraufhin wir in Begleitung etlicher Gefolgsleute und Sklaven unseren alptraumhaften Marsch fortsetzten.
    Eine schlichte Aufzählung der Ungeheuer, auf die wir stießen, und der Gefahren, die wir überstanden, ist sicher langweilig. So will ich mich mit der Bemerkung begnügen, daß wir immer tiefer in den Moder vordrangen und immer neue Korridor-Labyrinthe und Räume und Schatzkammern fanden, daß wir Rätsel lösen und Ungeheuer bekämpfen mußten, ohne dabei jemals zu vergessen, daß uns Zauberkräfte gegenüberstanden, die unseren Tod auslösen konnten.
    Longweill, der fliegende Mensch, war ein Dieb.
    Er

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