Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares
gnädig geblieben war.
Norhan die Flamme sagte: »Ich danke Sarkalak, daß wir rechtzeitig zur Stelle waren, Chaadur - auch wenn du deine Gegner schon ziemlich in Bedrängnis gebracht hattest, o ja.«
Während wir durch die kühlen Steinkorridore eilten, lachte Frandu plötzlich auf, fuhr sich über seine Schnurrbarthaare und sagte: »Oh, wir waren viel zu schlau für sie.«
Über Huringa stand das Brausen der Revolutionskämpfe. Wir liefen los, um uns den Kaidurs anzuschließen, die die Söldner von hintenangegriffen hatten, und ich dachte an meine Überlegungen zurück, Lufttruppen in der Stadt landen zu lassen; ich hatte angenommen, daß sie nur so einzunehmen wäre. Doch nun griffen nicht Krieger in den Kampf ein, die vom Rücken von Sattelvögel kämpften oder aus Luftbooten sprangen, sondern die sich bereits in der Stadt befanden, eine Streitmacht voller Ungestüm, bestens ausgebildet, im Umgang mit Waffen erfahren, brodelnd vor Haß auf die Unterdrücker.
Vor dem hellen Himmel stiegen Voller auf, und wir erfuhren, daß sie das hamalische Regiment fortbrachten.
Die erfahrenen Berufssoldaten aus Hamal wußten, wenn eine Schlacht verloren war. Sollen die Hyrklaner sich doch gegenseitig die Köpfe einschlagen, so dachten jetzt bestimmt die Swods der eisernen Legion, bei Krun! Sollen sie sich ruhig gegenseitig umbringen, dann gibt es weniger Widerstand, wenn wir zurückkehren! Ich fragte mich, ob sie sich anders verhalten hätten, wenn bekannt gewesen wäre, daß bei diesem Kampf Vallia die Hände mit im Spiel hatte.
Zwischen den beiden Streitkräften eingeschlossen, doch noch immer mutig kämpfend, wurden die Söldner schließlich aufgerieben und mußten sich ergeben. Natürlich kam es dabei zu gewissen Untaten, doch vermochten unsere Anführer auf strengsten Befehl von Prinzessin Lildra die schlimmsten Ausschreitungen zu verhindern. Die Pakruns konnten sich später bei Lildra verdingen oder Hyrklana verlassen.
Die Schlacht war vorbei, unsere beiden Gruppen vereinigten sich und begannen zu feiern. Die Festlichkeiten sollten einige Tage dauern.
Jaezil und Jaidur war nichts geschehen, auch die meisten übrigen Anführer waren unverletzt. Nath der Rächer hatte eine leichte Wunde davongetragen, und Hardur Mortiljid hatte beim Kampf drei Schwerter zerschlissen. Orlan strahlte, denn seine Träume begannen in Erfüllung zu gehen, und Prinzessin Lildra freute sich ebenfalls. Ich erkundigte mich nach Gochert, dem rätselhaften Einäugigen, und erfuhr, daß er nach Vad Norans Niederlage die Stadt verlassen habe. Natürlich war es Jaezila gewesen, die Noran verraten hatte. Dies ging mir jetzt auf, ebenso wie die Art und Weise, wie sie Tyfar und mich hatte retten wollen, was ihr auch beinahe gelungen wäre, wenn das verdammte Netz nicht dazwischengekommen wäre. Was Ariana nal Amklana betraf, so hieß es, daß sie nach Hamal geflohen sei, um sich Herrscherin Thyllis zu Füßen zu werfen.
»Das wird ihr nicht viel nützen«, sagte Jaezila.
»Noch ist der Kampf nicht vorbei.«
»Nein«, sagte Jaidur. »Aber einen Anfang haben wir immerhin gemacht!«
»Wo ist Königin Fahia?« fragte ich.
Ganz Huringa wurde abgesucht, die Hohefeste des Hakal, die Villen ihrer Anhänger, in jeden Winkel schauten wir. Sie wurde nicht gefunden. Die wenigen Neemus ihres Haushalts, die nicht ums Leben gekommen waren, sahen unschuldig und wohlgenährt aus. Nun ja, eine Möglichkeit, eine interessante Möglichkeit war das immerhin. In einem Gehege wurde eine Brosche gefunden, eine Brosche, von der Sklaven behaupteten, daß sie Fahia gehört habe. Wie auch immer, Königin Fahia wurde in Hyrklana niemals wiedergesehen.
20
Die Hohefestung Hakal in Huringa barg in ihren abweisenden Mauern einen herrlich eingerichteten Palast. Auf einem wertvollen Walfargteppich stehend, sagte ich: »Durchaus möglich, daß du unsterblich verliebt bist und die ganze Welt in die Vernichtung gehen lassen willst, um deiner Leidenschaft zu frönen - aber du heiratest nicht, solange deine Mutter nicht dabei ist.«
»Aber...«
»Kein Aber, Jaidur!«
»Königin Lildra...«
»Noch ist sie nicht gekrönt. Dabei ist das nicht der springende Punkt. Deine Mutter erfuhr von der Heirat deiner Schwester Velia erst nach deren Tod. Glaubst du wirklich, ich lasse es zu, daß du dich verheiratest, ohne daß deine Mutter an diesem Freudentag teilnehmen darf?«
»Vater...«
»Jai, nun hör doch mal zu«, sagte Jaezila. »Ich fliege nach Hause und sage Mutter
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