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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es zwischen uns Spannungen gab, würden sie mit der Zeit verfliegen.
    Auf der anderen Seite des Hofes führte eine Truppe Jongleure, Feuerfresser und Zauberer ihre Tricks vor: Ein Mann schluckte eine schimmernde Klinge, und mehrere muskulöse Männer bildeten eine große Pyramide. Das begeisterte Johlen des Publikums ließ uns in einer Ecke Zuflucht suchen. Auch wenn wir äußerlich entspannt und fröhlich wirkten, war uns beiden das Gespräch äußerst wichtig. Schließlich konnte Tyfar den Gedanken nicht mehr zurückhalten, der ihm zu schaffen machte. Er setzte sein Glas ab. »Du fliegst wieder fort, Jak. Und Jaezila? Bei Havil! Wie sehr ich sie vermisse!«
    Mit einer Inbrunst, die völlig echt war, sagte ich: »Ich auch!«
    Trotz der lachenden und klatschenden Männer und obwohl die Taverne angefüllt war mit Soldaten, lag für uns eine deutlich spürbare Abschiedsstimmung in der Luft. Soldaten, die sich Remberee zubrüllten, und die Zurückbleibenden, die den Armeen nachwinkten – ja, dieses Gefühl ist mir schrecklich vertraut. An diesem Abend machte es sich hier überall bemerkbar, auch wenn die eigentliche Trennung erst am Morgen stattfinden sollte. Allerdings hatten es Tyfar und ich nicht nötig, über die Stränge zu schlagen, sondern kehrten bald in unsere Quartiere zurück. Zwei Tage später war Tyfar fort.
    Er hatte sein Versprechen gehalten. Ich war zum Dwa-Jiktar befördert worden und kommandierte nun einen Voller. Wenn ich innerhalb eines Monats der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln keine Mannschaft zusammenbekäme, würde man mir den Voller wieder nehmen und jemandem überantworten, der dazu in der Lage war.
    Die hamalischen Offiziere äußerten sich mitfühlend und versuchten mich aufzumuntern. »Heute ist keine Besatzung mehr zu finden«, sagten sie. Und: »Sollen doch die Edelleute das Kommando führen! Die finden immer Leute, die für sie kämpfen.«
    Mein Problem lag völlig anders, als es sich diese Hamalier vorstellten.
    Was die Besatzung für meinen neuen Voller betraf, da brauchte ich nur in gewissen Kreisen bekanntzugeben, daß ich Männer brauchte, und würde jede Menge Angebote erhalten und Gefahr laufen, so manchen großartigen Kämpfer zu kränken, indem ich mich gegen ihn entschied. Bei Zair, ja! Wie sollte ich die Auswahl treffen? Wie sollte ich die fünfzig oder sechzig aus den vielen tausend herausfiltern, die alles tun würden, um bei mir zu sein?

12
     
     
    Während der Voller in ruhigem Flug nach Süden raste, schrieb ich Namen auf ein Blatt Papier. Der erste Bogen füllte sich schnell, und ich nahm einen zweiten zur Hand. Ein Blick durch die vorderen Fenster – größer als Gucklöcher – zeigte mir den leeren Himmel und die hochstehenden Wolken im herrlichen Licht von Zim und Genodras. Das zweite Papier bot bald auch keinen Platz mehr. Beim vierten Bogen lehnte ich mich verzweifelt zurück und sah ein, daß ich mir eine unmögliche Aufgabe gestellt hatte.
    Der Voller, den mir der Hamalische Luftdienst zur Verfügung gestellt hatte, flog einwandfrei, und ich war zuversichtlich, daß er nicht plötzlich unvermutet versagen würde, wie es unweigerlich bei Flugbooten geschah, die die Hamalier früher ins Ausland lieferten. Das Boot trug den Namen Mathdi. Ich war allein. Als Begründung für den Flug hatte ich angegeben, daß ich die Mathdi ausprobieren und ein Gefühl für sie entwickeln wollte; außerdem gedachte ich mir eine Besatzung aus Volmännern zusammenzustellen und einen Kampftrupp Voswads. Dabei verkniff ich mir jede Bemerkung über Alter und Zustand des Schiffes, aber die Mathdi war wirklich alt und wenn nicht brüchig, so doch schon ziemlich mitgenommen.
    Angesichts der aktuellen Engpässe in der hamalischen Vollerherstellung wurde alles eingesetzt, was fliegen konnte. Bei normalem Gang der Dinge wäre die Mathdi zerlegt und ihre Silberkästen aufgefrischt worden, um ihr Leben zu verlängern, ehe sie schwarz und kraftlos wurden; anschließend hätte man rings um sie ein neues Schiff gebaut. Für ein solches Vorgehen fehlte inzwischen die Zeit. Es handelte sich um ein langgestrecktes Boot mit zwei Decks, mit Kampftürmen und -balkonen und war im Entwurf eher altmodisch. Der Voller verbreitete eine Aura zerbrechlich-ehrwürdigen Alters, und ich liebte ihn.
    So blieb mir die Aufgabe, die Besatzung zusammenzustellen ... Jeder Name, den ich aufgeschrieben hatte, entstammte einer viel längeren Liste in meinem Kopf. Ich brauchte Männer, die eine täuschende Rolle

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