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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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...«
    »Möchte Lobur nirgends anecken«, brachte ich den Satz zu Ende und kam mir dabei wie ein Verräter vor.
    »Ah!«
    Schweigend gingen wir ein Stück durch die Menge, die sich auf Vergnügungssuche durch die Straßen schob, die Gesichter von zahlreichen Fackeln an Wänden und Torbögen erhellt. Ein süßer Duft lag in der Luft, sogar hier im Heiligen Viertel, und das Aroma von Mondblüten erfrischte und weckte nostalgische Erinnerungen.
    Dann sagte Tyfar: »Wie du weißt, lasse ich auf Lobur nichts kommen. Ich glaube, Thefi liebt ihn.«
    »Glaubst du?«
    Er hob eine Hand in hilflosem Flehen. »Ich bin mir meiner Sache nicht sicher. Kov Thrangulf wird überall als Tölpel und Langweiler verlacht. Gewiß, er trägt kein ›ham‹ in seinem Namen, doch ist es ihm immerhin gelungen, das Kovnat zu halten. Ich glaube, er hat mehr Format, als man ihm zugestehen möchte.«
    Mir wurde klar, daß ich mich aus dieser Sache heraushalten mußte. Mir gefiel Prinzessin Thefi durchaus, sie war Tyfars Schwester. Obwohl ich mit Lobur schon einiges durchgemacht hatte, stand er mir im Grunde fern. Ich nahm nicht an, daß dieses Dreieck der Liebe und des Hasses irgendwie Einfluß auf meine Arbeit für Vallia haben konnte. Nun ja, wie Sie erfahren werden, sollte das ein Irrtum sein.
    So sagte ich denn unter diesem ehrlichen, wenn auch falschen Eindruck: »Alles deutet darauf hin, daß sich der schlimme Krieg zuspitzen wird, und wenn es dazu kommt, wird Lobur im dicksten Getümmel zu finden sein. Das Glück eines Mannes kann über Nacht umschlagen.«
    Tyfar erwiderte meinen Blick, und ich wußte, daß er nicht nach den vier Wächtern schaute, die uns diskret begleiten sollten, sondern sich nur darüber ärgerte, daß man im Heiligen Viertel nicht mehr ohne Bewachung Spazierengehen konnte. Ein offener Streit unter Klingenkämpfern, mit schwingenden Mänteln und lautem »Ha!« und »Hai!« und allerlei Schwertgeklirr – nun ja, das war eine Sache. Eine andere war die ewige Gefahr, daß ein bezahlter Stikitche aus dem Hinterhalt sprang. Nun aber die neue Bewegung von Spikatur Jagdschwert, deren Anhänger sich nicht darum scherten, ob sie selbst sterben mußten, wenn sie nur ihr Opfer erwischten – also, das machte die vier stämmigen Wächter, die jeden Schritt des Prinzen überwachten, zur absoluten Notwendigkeit.
    Er ließ sich herumschwingen und rückte in Kämpfermanier seine Axt an der Hüfte zurecht. Zwischen uns war noch ungeklärt, wie lange Tyfar brauchen würde, mit seiner Axt einen Rapier- und Main-Gauche-Gegner niederzukämpfen, auch wenn wir oft genug darüber gescherzt und ich behauptet hatte, das Rapier würde das weite Ausholen der Axt mühelos unterlaufen, während er der Ansicht war, daß eine Axt dem Gegner den Kopf abschlagen konnte, ehe der Onker etwas merkte ... und so weiter und so weiter. Jetzt riß sich Tyfar den Hut vom Kopf, schlug ihn gegen sein Bein, stülpte ihn aus und setzte ihn wieder auf.
    »Unser Ziel ist die Zwanzigste Armee in den Bergen«, sagte er.
    Ich blieb stehen und starrte ihn an. Eine Fackel erzeugte auf seinem Gesicht seltsame Lichteffekte, als liefe ihm Butter über die Wangen. Die schwarzen Augenhöhlen unter der Hutkrempe schienen die eines Totenschädels zu sein.
    »Die Zwanzigste! Die Berge des Westens? Du hast mir nichts ...«
    »Nein. Aus Geheimhaltungsgründen. Vermutlich sollte ich mich freuen. Schließlich bin ich noch jung und habe eine ganze Armee anvertraut bekommen.«
    Finster starrte ich meinen Gefährten an. In meiner Stimme mußte das Grollen der Eisgletscher Sicces mitgeschwungen haben, als ich sagte: »Herzlichen Glückwunsch, Prinz, zu deinem neuen Kommando.«
    »Jak!« Flehend warf er eine Hand hoch, und sein Gesicht wirkte grotesk verzerrt in dem seltsamen Licht.
    »Du bist mein Gefährte, Tyfar, und stehst mir nahe. Aber – bei Krun! – du erwartest doch sicher nicht, daß ich dir zur Zwanzigsten folge, oder? Daß ich da draußen im Westen verschimmele?«
    »Ich übernehme das Kommando von Kapt Thorham, der vom Rücken seines Vogels gestürzt ist. Ich weiß, die Armee schützt die Westgrenze gegen die Wilden. Ich weiß, daß die drei anderen Himmelsrichtungen eigentlich viel wichtiger sind, soweit es das Kämpfen angeht. Ich weiß, daß ich es mit demoralisierten, laxen Soldaten zu tun bekommen werden ...«
    »Die Stimmung wird auf dem Nullpunkt sein, die Männer werden sich aufmüpfig zeigen ...«
    »Aber mein Vater hat es so befohlen.« Tatsächlich, er flehte

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