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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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spielen konnten, die beim Anblick eines Hamaliers nicht sofort aufbrüllten und losliefen, um den armen Burschen niederzustrecken. Viele der Namen kennen Sie; viele habe ich Ihnen bisher nicht vorgestellt; doch war jeder einzelne ein erfahrener, starker Kämpfer, Krieger, Soldat, ein Mann, der sein Handwerk verstand und der vor allem wußte, warum er kämpfte.
    Die Mathdi würde unter dem Gewicht der vielen Männer abstürzen, die sich danach drängen würden, mir in den Kampf zu folgen.
    Ehrlich – das war kein angenehmer Gedanke. Ich sehe mich selbst nicht als charismatischen Killer. Wenigstens hoffe ich im tiefsten Innern, daß ich nicht so bin. Ich verfüge über jenes besondere Charisma, das bei den Kregern Yrium heißt – eine Gabe, die einer Person zum Vorteil, aber auch zum Nachteil gereichen kann. Die Menschen folgen mir. In Anbetracht dieser Verantwortung mußte ich als Anführer stets mit dem höchsten Anspruch messen, damit möglichst wenige zu leiden hatten. Das war keine leichte Sache, o nein, bei Zodjuin vom Silber-Stux!
    Manche Leute waren wohl auch der Ansicht – der ich allerdings widersprechen muß –, daß mein Widerstreben, Männer in den Tod zu schicken, dazu führte, daß ich so gern auf Abenteuer ging, oder allenfalls mit einer kleinen erwählten Gruppe von Kameraden. Die Gründe für dieses Verhalten waren ziemlich klar und hatten mit Machtstreben oder politischen Erwägungen nicht das geringste zu tun.
    Da ich wegen der Listen wieder einmal keine vernünftige Entscheidung fällen konnte, warf ich die Papiere auf den Kartentisch und begann eine neuerliche Inspektionstour. Die Kontrollen waren festgezurrt und sorgten für einen gleichmäßigen Flug und gleichbleibende Höhe. Ich stieg zum höchsten Ausschauturm empor – dorthin, wo sich bei einem Erdenschiff das Krähennest befunden hätte – und ließ den Blick über den weiten Horizont wandern. Bei Zair! Welch prächtige Welt Kregen doch ist!
    Weiter vorn erstreckten sich blaugrau schimmernde Hügel, durchzogen von silbrigen Wasserläufen. Dichte Baumgruppen erhoben sich hier und dort an den Hügelflanken, dazwischen dunklere grüne und braune Zonen. Der Himmel schien sich nach oben hin zu öffnen, rein, kristallklar, durchdrungen von der Strahlung der Scorpio-Sonnen. Ich schaute in die Tiefe. Wie von hier oben nicht anders zu erwarten, sah die Mathdi sehr klein aus, wie ein raffiniert gebautes Spielzeug. Die Bordwände bestanden aus kompaktem Lenkenholz, dem Eichenholz dieses Planeten, und die Kampftürme waren mit Eisen und Bronze beschlagen. Was die Bewaffnung betraf – so reihten sich die Schleudern an den Flanken, Deck über Deck angeordnet, und in speziell freigehaltenen Lücken ragten Schleudern empor. Es mochte sich um ein altes knirschendes Schiff handeln, aber es war wunderschön. Dabei störte mich nicht im geringsten die sichtbare Delle an der Backbordflanke, wo irgendein Idiot den Voller gerammt hatte.
    In der Farbe zeigte die Mathdi ein kräftiges Blau, mit grauen und weißen Verzierungen. Von der Vergoldung war nur noch denkbar wenig übrig, auch sahen die Holzschnörkel mit der Zeit ziemlich abgeschlagen aus. Die Augen am Bug, das eine an Backbord, das andere an Steuerbord, waren dagegen frisch aufgemalt. Bitte wundern Sie sich nicht, daß die Seefahrer und Luftschiffer Kregens ihre Schiffe noch immer mit Augen versehen, wie wir es auch auf der Erde taten (und immer noch tun, bei Zair!), damit das Schiff sieht, wohin es fährt. Die Mathdi war eindeutig hamalischen Ursprungs, und um an meinem Ziel möglichen Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, hatte ich einige Flaggen vorbereitet. Die Flaggenmasten waren leer. Seufzend stieg ich zum Deck hinab und begab mich in den gepanzerten Kommandoturm dicht vor den Mittelaufbauten, um mich zu überzeugen, daß die Sperre der Kontrollen noch funktionierte. Auf den alten Schiffen der Erde hatte ich bei langen Fahrten immer wieder das Gefühl gehabt, uns könnte jederzeit der Schiffsboden herausbrechen. Der Kommandoturm mit seinen Regalen voller Armbrüste und Stuxe und der Aura spartanischer Funktionalität deprimierte mich nicht. Von hier konnte ein Kapitän sein Schiff im Kampf lenken, wenn er sich nicht – wie ich – draußen auf offenem Deck wohler fühlte.
    Bald würden an Bord der Mathdi die Stimmen einer neuen Besatzung widerhallen. Und noch immer hatte ich nicht die Wahl unter den vielen prächtigen Kämpfern getroffen. Mir kam ein Gedanke. Natürlich! Natürlich

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