Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
mich an, die Situation zu verstehen und vielleicht auch zu verzeihen. »Du bist Kämpfer und wirst deinen Weg gehen wie Lobur. Ich werde dich nicht halten. Havil weiß, am liebsten würde ich mich vor diesem Posten drücken, wenn ich könnte, aber ich erhalte diese Armee gewissermaßen zur Probe. Wenn ich versage, wenn ich mich weigere ...«
    »Dein Einsatz wird zu wichtigeren Posten führen, Tyfar. Natürlich.«
    Ich konnte nicht einfach in die Berge des Westens zurückkehren und in Festungen sitzen und Patrouillen gegen die Wilden fliegen! Ich hatte so viele Köder ausliegen, daß die Fische bald überall beißen mußten, während Tyfar sich als Prinz in der hiesigen Hierarchie erst noch hocharbeiten mußte. Die Hamalier sind nicht dumm – oder nicht dümmer als die meisten anderen Leute –, wenn es darum geht, wichtige Posten zu besetzen.
    »Du wirst mir schreiben ...?«
    »Wenn du eine Anschrift hinterläßt.«
    »Deine Briefe werden mich in Hammansax erreichen.«
    Ich nickte.
    Er fuhr fort: »Die Wilden haben bei den Vo'drins für Unruhe gesorgt.«
    Ich wußte von den Volgendrins, prächtigen fliegenden Inseln, auf denen die Hamalier jede Menge Pashams anbauten, Früchte von der Größe einer Honigmelone, die zwar wie alte Socken stanken und ähnlich schmeckten, die aber bei entsprechender Bearbeitung eine für den Vollerbau wichtige Substanz lieferten. Und plötzlich gingen mir einige Zusammenhänge auf. Die Produktion der Silberkästen, die die Voller in der Luft hielten, ging zurück. Die Wilden sorgten für ›Unruhe‹.
    Langsam und betont sagte ich: »Durchaus möglich, daß dieses Kommando sehr wichtig ist für das Land. Du wirst dich da draußen bestimmt nicht langweilen.«
    Tyfar atmete tief ein. »Dann kommst du mit?«
    »Nein.«
    »Ich kann dich verstehen. Du wirst mir fehlen.« Wir passierten den hellerleuchteten Eingang einer vornehmen Villa und erreichten dunkle Schatten, in denen die schwachen Lichter kleiner Läden funkelten. »Was wirst du tun? Der Luftdienst braucht jeden Mann.«
    Ich will ehrlich sein. Ich wußte nicht genau, wie mein nächster Schritt aussehen sollte. Ich mußte hier in Ruathytu ein gewisses Projekt durchführen, ehe ich nach Süden in die Länder der Morgendämmerung reiste, um von dort Angriffe auf Hamal zu koordinieren. Ich rechnete mit Widerständen gegen unsere Pläne.
    »Als dein Adjutant hat man mir den Ehrenrang eines Ob-Jiktars gegeben. Das weiß ich zu schätzen. Kann der mir gewisse Türen öffnen?«
    »Ah!« Weiter vorn erschien über den Schultern anderer Passanten ein Tavernenschild und zeigte an, daß wir uns dem Bolzen und Pfeil näherten. Wir beschlossen, schnell noch ein Getränk zu uns zu nehmen. »Es mag wohl ein Ehrenrang sein, doch werde ich an richtiger Stelle ein paar Bemerkungen fallen lassen. Du möchtest einen Voller kommandieren und dabei ein wenig mehr Autorität besitzen als ein Hikdar?«
    »Ja.«
    »Das soll geschehen. Wer weiß? Vielleicht kommst du ja mal auf Besuch in die Berge geflogen, in denen ich herumgammle!«
    Ich ließ mir meine Erleichterung nicht anmerken. Es war mir zutiefst zuwider, meinen Freund und Kameraden dermaßen an der Nase herumzuführen. Ich erstrebte das Kommando über einen hamalischen Flieger aus Gründen, bei denen sich Tyfar die Haare gesträubt hätten.
    »Jak, noch etwas: Wahrscheinlich wirst du dir eine eigene Besatzung zusammenstellen müssen. Erfahrene Voswods sind knapp, außerdem kann es sein, daß man dir nicht einen Voller gibt, sondern einen Famblehoy.«
    Ich verzog das Gesicht. »Auch das würde ich annehmen, wenn es sein muß. Aber ein Voller ...«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    Mich überkamen seltsame Erinnerungen an meine Karriere auf der Erde, da ich als Erster Lieutenant eines 74-Kanonen-Kriegsschiffes auf mein erstes eigenes Kommando gewartet hatte. Wie relativ leicht war es doch, sich Herzenswünsche zu erfüllen, wenn man Einfluß hatte!
    Der Bolzen und Pfeil war angefüllt mit Armee-Offizieren, und die Diffs unter den Gästen, vorwiegend Paktuns, blieben in einer Ecke unter sich. Die neue und unschöne Feindseligkeit gegen Diffs, die sich in Hamal ausbreitete, war unter Kämpfern am wenigsten ausgeprägt. Ein Krieger weiß, wenn er einen anderen Krieger vor sich hat, ob er nun Schuppen oder einen Schwanz oder drei oder vier Arme besitzt. Wir brachten zwei Gläser in unseren Besitz und gingen in den freien Hof, in den Fackelschein, der den Mondschein der Frau der Schleier auslöschte. Wenn

Weitere Kostenlose Bücher