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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte er nichts mit Politik oder Kämpferei zu tun haben, sondern nur Bauer sein. Mir kam er damals ganz in Ordnung vor.«
    Ich blickte Seg offen an.
    »Er ist heute mit Thelda verheiratet. Die beiden haben ein hübsches Kind. Seine Thelda ist...«
    Seg riß die Augen auf. Sein Gesichtsausdruck brachte mich zum Schweigen.
    Dann sagte er: »Du machst es einem Mann wirklich schwer, Dray. Geschah das damals, als ich die schlimme Rückenwunde hatte?«
    »Aye.«
    »Seltsam - ich hatte schon damals den Eindruck, daß du besorgter um mich warst, als es wegen der dummen Wunde nötig erschien...«
    »Hör mal, Seg, wenn du damals einfach losgestürzt wärst - du hättest dich umgebracht.«
    »Ich weiß nicht... ich bin ein wenig schockiert, aber ich weiß nicht, ob ich sofort losgestürmt wäre. Ich hielt Thelda für tot. Sie war in Evir, fern von mir. Ich hatte sie dort gesucht.« Er schwieg und schüttelte den Kopf. Wie ein zustoßendes Reptil fügte er hinzu: »Sie ist glücklich mit Lol Polisto?«
    »Sehr. Sie hielt dich für tot. Sie hätte Lol nie geheiratet, wenn ihr erster Mann noch am Leben gewesen wäre. Das weißt du.«
    »Ich liebte Thelda, auf eine irgendwie merkwürdige Weise. Dann war sie tot. Und ich hörte auf, eine Tote, ein Gespenst, zu lieben und wahrte mir lediglich eine angenehme Erinnerung. Jetzt gibt es Lady Milsi. Und sie ist, wie du weißt, die erste...«
    »Ich weiß.« Aber sofort versuchte ich den arroganten Eindruck zu mildern, ich wisse alles über Segs Leben, und fügte hinzu: »Soweit du mir davon erzählt hast.« Und dann wollte ich ihm Gelegenheit geben, den Gefühlen Ausdruck zu geben, die ich von ihm erwartete, und mir gehörig die Leviten zu lesen. Ich sagte: »Eigentlich wurde allgemein behauptet, du würdest mit Jilian...«
    »Jilian? Jilian die Süße?«
    »Genau.«
    »Ein flottes Mädchen mit ihrer Peitsche und Klaue. Aber nichts für mich.« Wir saßen entspannt unter dem Laub und behielten beim Sprechen den Weg in beiden Richtungen im Auge, und unsere Stimmen waren nur in einem Umkreis von drei oder vier Schritten zu hören. »Ich muß dir sagen, mein alter Dom, daß ich mal einem Kerl, der mich mit Jilian in Verbindung brachte, die Zähne ausgeschlagen habe...«
    »Von den niederen Geistern erwartet man solche üblen Sprüche. Wahrscheinlich hast du auch viele gemeine Gerüchte über Delia vernommen...«
    »Bis jetzt«, sagte mein Klingengefährte Seg Segutorio erstaunlich nüchtern, »bisher mußte ich erst vier Leute umbringen, die Delia in diesem Zusammenhang erwähnten.«
    Überrascht starrte ich Seg an. »Vier getötet? «
    »Um die war's nicht schade.«
    Gefühlsduseleien liegen Seg und mir nicht. Hier und jetzt aber mußte ich trocken schlucken. Guter alter Seg!
    Trotzdem... vier Tote, nur weil sie mit dem Mundwerk leichtfertig gewesen waren...!
    Wenn das für Kregen typisch ist, dann wäre vielleicht...?
    »Wenn es an meiner Wunde lag«, sagte Seg nachdenklich. »Aber warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Mit dieser Frage hatte ich gerechnet.«
    »Also, warum?« Er wollte wissen, warum ich ihm nicht offenbart hatte, daß seine Frau Thelda gar nicht tot, sondern mit einem anderen Mann verheiratet war und sich nach ihrer Trauer um Seg sehr über ihr neues Kind freute. »Warum?«
    »Ich könnte behaupten, ich wüßte den Grund nicht. Das wäre sogar richtig, für die Zeit nach deiner Gesundung. Aber ich will dir die Wahrheit sagen.«
    »Ja?«
    »Ich hatte Angst...«
    »Angst? Du, Dray Prescot, hattest Angst?«
    »Ganz recht, mein alter Dom, ganz recht, verflixt. Ich hatte Angst. Ich hatte weiche Knie.«
    Verblüfft schüttelte er den Kopf, eine Geste, die einem unbeteiligten Beobachter kaum aufgefallen wäre.
    Seg ist ein tiefgründiger Mann. Niemand, dessen Gefühle von normalmenschlicher Ausprägung sind, kann von Neuigkeiten unberührt bleiben, wie Seg sie soeben erhalten hatte. Er hatte einen Schock erlitten. Er hatte Thelda geliebt und sich eingebildet, sie sei gestorben. Er war über seine Liebe hinausgewachsen und hatte nun Lady Milsi gefunden. In den nächsten Tagen würde Seg ziemlich aufgewühlt sein, bis er sich an den Gedanken gewöhnt hatte. Daß seine Ehe mit Thelda vorbei war, stand außer Frage. Daß Thelda mit Lol Polisto glücklich war, hatte für ihn große Bedeutung. Ebenso die Möglichkeit, daß Seg sein Glück bei Milsi finden konnte.
    Zugleich würde Seg das Glück von Lady Milsi nicht vergessen, das wußte ich. Er wollte bestimmt verhindern, daß sie

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