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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Auch mich hält nichts in Selsmot. Kennst du den Weg zu deinem Ziel?«
    »Keine Fragen, Seg?«
    »Sind Fragen nötig?«
    »Nein. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß du wirklich wahr bist.«
    Er furchte die Augenbrauen. Nach allem, was sich zwischen ihnen unausgesprochen in Form eines zunehmenden Vertrauens entwickelt hatte, glaubte er schon zu wissen, daß sie nicht an seinen Worten zweifelte. Andererseits scheute er vor der offensichtlichen Schlußfolgerung zurück – daß sie ihn nämlich für ihren vollkommenen Jikai hielt.
    Seg wußte, welche närrischen Blüten die Prahlerei treiben konnte. Er kannte den Aberwitz eines übergroßen Selbstbewußtseins. Trotz seiner hochfahrenden Art war der dämliche Strom Ornol nur ein Anfänger im Verein der Selbstverliebten und Wichtigtuer.
    Wie eine bemalte Teufelskarikatur aus einem der derben Schwänke, die man in Vondium liebte, der Hauptstadt Vallias, stürmte Strom Ornol an der Reihe der Männer und Frauen entlang. Er fuhr mit der Peitsche herum, traf hier eine Kehrseite und dort einen Rücken. Sein Blick fiel auf Seg.
    Die Expeditionsteilnehmer kannten Ornols Streitsucht zur Genüge. Sie war sein Lebenselixier. Doch in letzter Zeit reagierte niemand mehr richtig auf seine Antreibereien, was ihn noch wütender machte. Dame Milsi dagegen war ein Neuankömmling, aus Gefangenschaft im Berg befreit.
    »Die Drikinger haben nicht besonders gut gekämpft, nicht wahr, Pantor Seg?«
    Seg reagierte sehr vorsichtig. »Vielleicht waren sie nicht in Übung, Strom Ornol. Kann sein, daß sie längere Zeit keine echten Kämpfer mehr getroffen hatten.«
    Damit hatte Ornol ihn bereits in der Falle. Schon bei der Anrede Pantor hatten bei Seg die Alarmglocken geschrillt. Sowohl er als auch der Bogandur galten als hohe Herren, die auf Abenteuer aus waren; ihre wahren Titel und Landansprüche blieben im dunkeln. Seg erkannte, daß er Ornol die Möglichkeit geboten hatte, seinen eigentlichen Ärger auszutoben.
    »Echte Kämpfer? Ach ja, natürlich. Ich selbst habe vier getötet. Ich habe gesehen, daß die Pachaks gut gekämpft haben, wie man es von ihresgleichen kennt. Sogar Herr Exandu schaffte es, zwei Banditen niederzustrecken. Deine Mitwirkung, Pantor Seg, ist mir dagegen erst am Ende bewußt geworden. Soweit ich mitbekommen habe, hast du zwei geschafft, nicht wahr, als alles vorbei war?«
    Seg lachte dem Laffen nicht ins Gesicht.
    Er sagte sich, daß eine ruhige, gelassene Antwort sicher am besten sei. Früher, da hätte er dem Idioten einen Hieb ins Gesicht versetzt und es ihm überlassen, die Angelegenheit weiter anzuheizen. Die Erfahrung, auf die er inzwischen zurückgreifen konnte, ließ ihn heute besonnen reagieren.
    Um so weniger war er auf Milsis Ausbruch vorbereitet.
    »Vier hast du getötet, ach wirklich, Ornol? Vier! Eine tolle Zahl! Ich kann dir sagen, Pantor Seg der Horkandur hatte schon so viele aus dem Sattel geholt, ehe sich überhaupt jemand umdrehen konnte. Gleich darauf trafen seine Pfeile vier weitere! Aye! Und dann tötete er noch die letzten beiden, von denen du eben gesprochen hast – die einzigen beiden, die du mitbekommen hast.«
    Ornols bleiches Gesicht erstarrte.
    Seg verzichtete darauf zu seufzen. Er bedauerte es nicht, auf dem weiteren Rückmarsch in die Zivilisation nun ohne die Gefährten auskommen zu müssen. Er warf Exandus Bündel zu Boden, nahm Milsi ihre Last ab und schleuderte sie ebenfalls nieder.
    Davon unbeirrt, sprach Milsi weiter, und ihre Stimme war so schneidend wie bester valkanischer Stahl.
    »Ich bitte dich, du aufgedunsener Blödian! Begreifst du überhaupt etwas? Du bist doch nur ein Talgfaß, das nichts begreift! Onker! Idiot! Du verdankst Pantor Seg dein Leben!«
    Seg packte sie mit der linken Hand um die Hüfte. Ornol zerrte an seinem Rapier, doch geschah dies in seiner Wut so heftig, daß sich das Gehänge verhakte. Was er wohl angestellt hätte, wenn die Waffe freigekommen wäre, wollte sich Seg lieber nicht vorstellen.
    Mit mächtiger Faust versetzte er Ornol einen Schlag gegen das Kinn.
    Der herausgeputzte Edelmann stürzte mit halb geöffnetem Mund gurgelnd zu Boden. Seg verzichtete auf einen zweiten Schlag. Wächter eilten brüllend herbei. Sicher hätte er etliche Männer umbringen können, ehe sie ihn erledigten – aber das wäre ein törichter Weg gewesen. Er mußte Milsi schützen und durfte nicht unüberlegt nur mit den Muskeln handeln, sondern mußte schlau und überlegt vorgehen.
    Wortlos nahm er sich Milsi

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