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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hervor. »Packt sofort alles ein, was wir brauchen. Wir brechen auf.«
    »Strom Ornol!« Exandu watschelte zu ihm. Neben ihm säuberte Shanli sein Schwert. »Wir können unsere armen Toten doch nicht unbeerdigt, unbetrauert zurücklassen!«
    »O doch! Der Dschungel wird sie für uns begraben, das weißt du.«
    »Weiß ich. Aber es ist nicht richtig ...«
    »Dann darfst du hierbleiben und deine religiösen Überzeugungen in die Tat umsetzen, während wir durch die Engen Hügel in die Freiheit marschieren.«
    »Was das betrifft ...«
    Seg beteiligte sich nicht an der Diskussion. Wie jeder tüchtige Berufskrieger, wie jeder Bogenschütze aus Loh wanderte er auf der Lichtung umher und suchte seine Ziele ab. Er zog das Messer. Beim Herausschneiden der Pfeile mußte er behutsam vorgehen – und sich gleichzeitig nicht anrühren lassen von der unangenehmen Pflicht. Wichtig war es vor allem, die Pfeile nicht zu beschädigen.
    Während dieses Vorgangs blieb Milsi nicht an seiner Seite.
    Automatisch registrierte Seg, wie genau und wirkungsvoll er geschossen hatte. Dabei ging ihm auf, daß er die Wette verloren hätte, die er und sein alter Dom normalerweise vor einem Kampf abschlossen. Die beiden sahen darin keine grausame oder empfindungslose Angewohnheit. Sie verstanden vielleicht ein wenig mehr davon, was einen Menschen beim Kampf beschäftigt. Für Seg gab es nicht den geringsten Zweifel, daß ihm sein Klingengefährte sehr fehlte, der Mann, den seine derzeitigen Begleiter den Bogandur nannten.
    Kalu und seine Pachaks taten, was jeder vernünftige Söldner tat – sie nahmen die besten Waffen ihrer gefallenen Gegner an sich.
    »Schau mal, Seg, was für jämmerliche Hauer die Drikinger benutzt haben. Krasny-Arbeiten! Sieh dir diesen Speer an! Vor dem wäre sogar eine Jungfrau sicher ...«
    »Aye, Kalu. Und die Bögen, die sie zu unserem gelinden Vorteil nicht eingesetzt haben – es sind Armbrüste.«
    Kalu stimmte sein Pachaklachen an.
    »Du bist kein Armbrustschütze, Seg.«
    »Ach«, schniefte Seg, »ich habe gelegentlich schon mal eine ausprobiert.«
    Die Expedition hatte bei dem Kampf eine Reihe von Wächtern verloren. Die Sklaven waren schreiend geflohen und kehrten nun zurück. Einige schienen sich zu tief in den Dschungel vorgewagt zu haben, denn ihre Zahl war geringer geworden. Ornol äußerte seinen Widerwillen. »Wenn sie zum Frühstück eines Ungeheuers geworden sind, geschieht es ihnen recht. Aber wir haben nicht mehr genügend Träger.«
    Da konnte sich Seg nicht mehr beherrschen.
    »Schließlich tragen wir nur Schätze.«
    Ornols bleiches Gesicht fuhr zu ihm herum wie der beutesuchende Kopf eines Dinosauriers über sumpfiger Vegetation.
    »Du hast es nicht nötig, über Schätze zu sprechen, wie? Du kannst über eine so wichtige Sache Witze machen? Vielleicht kannst du es dir leisten, Gold und Edelsteine verächtlich abzutun, Seg der Horkandur?«
    Milsi legte Seg eine Hand auf den Arm.
    »O nein, Pantor. Seg denkt vielmehr an den Proviant, den wir mitnehmen müssen, um die Gefahren der Engen Hügel sicher zu überstehen.«
    »Was mich betrifft«, äußerte Exandu keuchend und mit hochrotem Kopf, »kann ich meine armen alten Knochen kaum noch auf den Beinen halten. Ach, wie mir die Gelenke weh tun! Sie stehen in Flammen ... Shanli ...«
    »Ich bin hier, Herr, mit einem Schluck von Fräulein Cliomins Stärkung für das Mark – es wird dir im Nu besser gehen.«
    »Ach, Shanli – du bist mein Schatz!«
    »Und das«, sagte Seg leise zu Milsi, »ist die reine Wahrheit, bei Erthyr!«
    Die Sklaven machten sich daran, das Lager abzuschlagen.
    »Erthyr?« fragte Milsi. »Das ist ...«
    »Das Oberste Wesen«, antwortete Seg. »Zumindest in Erthyrdrin. Da du aus Pandahem stammst, glaubst du natürlich an Pandrite.«
    »Selbstverständlich! Ich kann mich nicht als übermäßig religiös bezeichnen. Aber ich kenne die Macht, die die Religion ausüben kann. Pandrite ist der mächtigste Gott in Pandahem, so wie Armipand der mächtigste Teufel ist. Es gibt daneben aber auch zahlreiche andere Götter und Pantheone. Ich habe dich schon von Vox und von Opaz sprechen hören ...«
    »Aye.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn an; er führte die Antwort nicht weiter aus.
    Sie gingen ein wenig abseits von den anderen, denn Seg trug seine gesamte Habe bei sich. Wie Milsi besaß er keine Gefolgsleute. Was sie nicht tragen konnten, durften sie nicht besitzen.
    Schließlich hatten die Abenteurer ihre Bündel aussortiert.

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