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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schnell weiterziehen. Wenn schon nicht um des armen alten Exandus willen, dann doch wegen der Damen und der Sklaven in unserer Begleitung.«
    Dame Milsis schöne Augenbrauen zuckten bei diesen Worten wieder nach oben. »Damen, Seg – im gleichen Boot wie Sklaven?«
    Seg ließ sich nicht einschüchtern.
    »Gewiß. Ich stelle sie auf eine Stufe, weil sie sich nicht verteidigen können ...«
    »Seg der Horkandur!« Nun schien Milsi wirklich verärgert zu sein. »Eine Frau ist jederzeit in der Lage, einen idiotischen Mann aufs Korn zu nehmen und niederzukämpfen ...«
    »Gewiß – manche Frauen gegen manche Männer an manchen Tagen«, erwiderte Seg sanft.
    »Du erweiterst in gewisser Weise die Grenzen dieser Diskussion«, bemerkte Kalu, hob die Schwanzhand, sprach aber weiter, ehe er zu trinken begann. »Gleichwohl bin ich Segs Ansicht.«
    »Gut, Kalu. Ich frage mich allerdings, ob wir den üblichen ermüdenden Widerstand Strom Ornols auch in dieser Sache erfahren werden.«
    »Da kommt er ja schon«, sagte Fregeff und machte eine entsprechende Bewegung mit seiner Kettenpeitsche, deren Glieder sich allerdings kaum rührten.
    Ein Strom, auch wenn er ziemlich in der Mitte der Dinge angeordnet ist, gehört gleichwohl schon in die oberen Schichten des Adels. Die Worte eines Stroms hatten Gewicht. Unser Strom Ornol vergaß diese Tatsache nie und sorgte dafür, daß auch andere stets merkten, welche Stellung er innehatte.
    Der Katzenmensch entfernte sich einige Schritte – eine unmerkliche und anscheinend bedeutungslose Bewegung; Seg aber spürte, daß der Zauberer mit dieser Geste andeutete, er wolle mit dem Streit, den Strom Ornol unweigerlich anzetteln würde, nichts zu tun haben. Als Jünger San Destinakons war Fregeff sehr wohl in der Lage, sich in einer unangenehmen Lage selbst zu helfen, und es wollte mir scheinen, als beunruhige ihn der Ansturm einer Horde wildgewordener Toilcas nicht sonderlich. Mit seinem Handeln schien er uns einfachen Sterblichen die Entscheidung über den weiteren Weg überlassen zu wollen.
    Strom Ornol, bleich wie immer, eilte in seiner üblichen mürrischen Erregung herbei.
    »Was soll das viele Gerede? Toilcas? Wer behauptet das?«
    Seg hatte sich von dem unleidlichen jungen Schnösel schon so einiges bieten lassen müssen und konnte es allmählich nicht mehr ertragen. Er wußte, daß Ornol, der jüngere Sohn, von seinem hohen Vater verstoßen worden war. Vermutlich hatte er seit dem Tag, da er kriechen konnte, nur Unsinn angestellt. Infolge seiner Stellung war Ornol davon ausgegangen, daß er die Expedition leitete. Seg hatte nicht offen widersprochen. Die anderen Expeditionsteilnehmer hatten willig oder mürrisch darauf reagiert; doch war es nur gelegentlich zu offenem Widerstand gekommen. Immerhin waren sie gleichberechtigte Mitglieder der Schatzexpedition.
    »Na? Will man mir keine Antwort geben?«
    Ornol tastete am Griff seines Rapiers herum. Der dazu passende linkshändige Dolch schwang an der rechten Hüfte. Der Gebrauch von Rapier und Main-Gauche war auf der Insel Pandahem noch nicht oft zu beobachten, sosehr er sich in anderen Teilen Kregens schon durchgesetzt hatte. Wütend schaute Ornol in die Runde, und das bleiche schweißfeuchte Gesicht zuckte, als litte er unter Verstopfung.
    »Ich habe einen gesehen«, sagte Dame Milsi.
    Seg schaltete sich hastig ein: »Ja, Pantor, das stimmt.«
    Er schaute Milsi an. Sie erwiderte den Blick und senkte den Kopf. Manchmal vergaß sie, daß man hohe Herren nach einem bestimmten Ritual anreden muß, daß man sie in Pandahem Pantor nannte – Herr.
    Kalu meldete sich zu Wort: »Also, Strom. Wir haben gewisse Werte aus dem Berg holen können und sind noch am Leben. Wenn du nicht ins Labyrinth zurückkehren willst, sollten wir unsere ehrenvolle Rückreise antreten.«
    »Zurückkehren? In das Teufelsloch?«
    »Das wäre also geregelt«, stellte Seg fest und fuhr energisch fort: »Packen wir, brechen wir auf!«
    »Ich gebe die Befehle«, sagte Strom Ornol.
    »Ein böser Einfluß nähert sich!« fauchte Fregeff.
    Alle zuckten zusammen.
    Der Fristle-Zauberer gebot über besondere Fähigkeiten – das war nicht zu bestreiten. Wenn er behauptete, daß etwas Schlimmes in der Luft liege, so traf das zu.
    Die Expeditionsteilnehmer schauten in die Runde, Hände legten sich auf Schwertgriffe, Seg ließ den langen Bogen von der Schulter gleiten.
    »Dort!« rief ein Gon-Wächter, und im gleichen Augenblick sah man die Erscheinung über den Baumwipfeln näher

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