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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Bär.
    Verdammt, immer wieder versuchten sie, an ihre Vorräte zu kommen. Oh, das Essen war vor ihnen sicher, doch Valera war besorgt um ihr eigenes Wohlergehen. Sie sollte wieder in die Hütte gehen und warten, bis das Tier verschwunden war, doch dort gab es kein Feuer, und sie war schon länger in der tiefen Winterkälte, als sie eigentlich sollte.
    Also ließ sie die Nahrungsmittel, die sie geholt hatte, so leise wie möglich zu Boden gleiten und hoffte, sich nicht noch mehr zur Zielscheibe zu machen, als sie es sowieso schon war.
    »Wohin des Wegs?«
    Valera schrie auf. Es war so kleinmädchenhaft, doch schließlich lebte sie an einem abgelegenen Berghang, mit Elchen und Bären als Nachbarn. Sie war es nicht gewohnt, angesprochen zu werden. Hastig drehte sie sich zu der Stimme um und sah zwei Männer vor sich, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Sie wusste augenblicklich, dass sie in allergrößten Schwierigkeiten war. Eine Frau, zwei Männer und keine Polizei und keine Nachbarn. Es war eine ganz einfache Rechnung, und sie wusste, dass sie sich auf der miesen Seite der Gleichung befand. Ganz sicher war sie sich, als die beiden dicht vor sie traten. Sie waren riesig. Wenn man die Parkas und die Winterausrüstung einmal abzog, waren beide gut einen Meter achtzig groß und gebaut wie aus Backstein.
    »Na sieh mal einer an! Ich glaube, Davide, wir haben eine Nachbarin gefunden.«
    »Das habe ich bemerkt«, antwortete Davide und versuchte, Valera den Schal vom Gesicht ziehen. Valera wich zurück. »Sie ist nicht besonders freundlich, was?«
    »Nun, das liegt daran, dass es so kalt ist, du Dummkopf. Wir bringen sie hinein, wo wir sie aufwärmen können.«
    Valera wäre eine Idiotin gewesen, wenn sie die Zweideutigkeit nicht verstanden hätte. Die Brust wurde ihr plötzlich eng, und ihr Herz bebte, und der Magen zog sich ihr zusammen vor Angst. Sie sagte nichts, als Davide sie auf einmal packte und sie in Richtung ihrer Hütte stieß.
    »Hol den Priester, Morrigan.«
    Priester? Was sollte das denn bedeuten? Sollte sie Opfer einer Zwangsehe werden? Mitten in der Wildnis von Alaska? Valera kam die Situation allmählich ziemlich unwirklich vor, obwohl ihr Puls raste angesichts der Gefahr.
    Davide erreichte den Hütteneingang, und nachdem er sich vorsichtig mit dem Rücken an die Außenwand gelehnt hatte, stieß er sie vor die Tür, wobei er ihr durch den Anorak hindurch mit den Fingern brutal den Arm quetschte.
    »Jetzt hör mir gut zu. Öffne die Tür und mach im vorderen Raum alle Lichter aus. Wir wollen es ein bisschen nett und romantisch, verstanden?« Er lächelte sie an, und das Weiß seiner Zähne leuchtete in der dunklen Nacht. »Und wenn du irgendeinen Trick versuchen solltest, dann wirst du es bereuen, das verspreche ich dir. Wir wollen nur ein Plätzchen, wo wir uns tagsüber ausruhen können, etwas zu essen und ein paar Annehmlichkeiten. Dann machen wir uns wieder auf den Weg, und du kannst wieder zurück in dein beschauliches Leben. Aber wenn du mich auf die Probe stellen willst, kann sich das ganz schnell ändern. Hast du verstanden?«
    Valera nickte, und ein Zittern durchfuhr sie, als ihre Fantasie die Lücken füllte, die er gelassen hatte. Sie wusste, dass er »Annehmlichkeiten« absichtlich nicht näher definiert hatte, und sie wusste, dass seine Versprechen gelogen waren. Das waren starke und gefährliche Männer. Den Ärger, den sie mit sich brachten, konnte man schon von Weitem riechen.
    Sie versuchte nachzudenken. Versuchte herauszufinden, weshalb sie wollten, dass sie das Licht ausmachte. Der Gedanke beschäftigte sie so, dass er die Furcht verdrängte, die in ihr hochkroch. Sie musste bei klarem Verstand bleiben. Konzentriert.
    Valera nahm an, dass es Taktik war, damit sie unerkannt blieben. Beide Männer waren dunkelhäutig und in der Dunkelheit kaum zu erkennen, und auch ihre Gesichtszüge waren kaum auszumachen … obwohl sie sich bemühte, keinen von beiden zu lange anzuschauen, damit sie nicht auf den Gedanken verfielen, sie könnte sie sich einprägen wollen, um sie später zu beschreiben. Dass sie ihr Gesicht versteckten, bedeutete wahrscheinlich, dass sie sie am Leben lassen wollten, wenn sie sich aus dem Staub machten.
    Val betrat langsam ihre Hütte und betätigte den ersten Schalter in dem Raum mit dem Holz. Sie hatte keine Angst, sich im Dunkeln durch die Räume zu bewegen. Sie hatte es schon oft tun müssen, wenn der Generator ausgefallen war oder wenn er keinen Treibstoff

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