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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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Assistentin, und ich hatte gerade mein allererstes wichtiges Meeting, und es war die totale Katastrophe. Die meiste Zeit habe ich überhaupt keine Ahnung, wovon die Leute reden, ich weiß nicht, was logistisch heißt, ich werde bestimmt nie befördert, und ich schulde meinem Dad viertausend Pfund, und ich war noch nie so richtig verliebt …«
    Schlagartig reiße ich mich zusammen. »Tut mir Leid«, sage ich und atme scharf aus. »Das interessiert Sie natürlich überhaupt nicht.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagt der Mann.
    Herrgott. Ich habe mich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.
    Und überhaupt, was ich da gerade gesagt habe, stimmt ja gar nicht. Weil ich in Connor verliebt bin. Muss wohl die Höhe sein oder so, die mich ganz wirr macht.
    Völlig durcheinander streiche ich mir das Haar aus dem Gesicht und versuche, mich wieder in den Griff zu bekommen. Okay, dann versuche ich es einfach noch einmal mit Zählen. Dreihundert … sechsundfünfzig. Dreihundert...
    O Gott. O Gott. Nein. Bitte. Das Flugzeug schlingert schon wieder. Wir stürzen ab.
    »Ich habe noch nie etwas getan, das meine Eltern stolz auf mich gemacht hätte.« Die Worte purzeln einfach aus meinem Mund, ich kann sie nicht aufhalten. »Nichts.«
    »Das kann doch gar nicht sein«, sagt der Mann freundlich.
    »Ist aber so. Vielleicht waren sie früher mal stolz auf mich. Aber dann ist meine Cousine Kerry zu uns gezogen und plötzlich hatten meine Eltern gar keine Augen mehr für mich. Sie
haben nur noch sie gesehen. Sie war vierzehn, als sie zu uns kam, und ich war zehn und habe mich richtig auf sie gefreut. Als wenn ich plötzlich eine große Schwester hätte. Aber dann war alles ganz anders …«
     
    Ich kann nicht aufhören zu reden. Ich kann einfach nicht mehr aufhören.
    Jedes Mal, wenn das Flugzeug einen Hüpfer macht oder schlingert, platzt wieder ein Redeschwall aus mir heraus wie ein Wasserfall.
    Ich kann nur reden oder schreien.
     
    »… sie war Schwimm-Meisterin und Alles-Meisterin, und ich war nur … nichts, im Vergleich …«
    »… Fotokurs, und ich habe wirklich gedacht, das würde mein ganzes Leben umkrempeln …«
    »… 53 Kilo, aber ich wollte sowieso abnehmen …«
    »Ich habe mich auf jede einzelne Stelle auf der ganzen Welt beworben. Ich war so verzweifelt, dass ich mich sogar bei …«
    »… schreckliche Kollegin Artemis. Neulich wurde ein neuer Schreibtisch geliefert, und sie hat ihn sich sofort unter den Nagel gerissen, obwohl ich so einen schäbigen kleinen Tisch …«
    »… manchmal gieße ich ihre blöde Grünlilie mit Orangensaft, das hat sie dann davon …«
    »… eine ganz Süße, Katie, aus der Personalabteilung. Wir haben eine Art Geheimcode, wenn sie reinkommt und fragt, ob sie ein paar Zahlen mit mir durchgehen kann, bedeutet das, ob ich kurz mit ihr zu Starbucks gehe …«
    »… grauenhafte Geschenke, und dann muss ich so tun, als ob sie mir gefallen …«
    »… Kaffee auf der Arbeit ist das Ekelhafteste, was ich je getrunken habe, das reinste Gift …«
    »… habe ›Abschlussnote Mathematik: 1‹ auf meinen Lebenslauf
geschrieben, dabei hatte ich eine Drei. Klar war das unaufrichtig. Ich weiß, dass ich das nicht hätte tun dürfen, aber ich wollte die Stelle unbedingt …«
     
    Was ist denn mit mir los? Normalerweise gibt es da doch eine Art Filter, der mich davon abhält, alles auszuposaunen, was mir gerade durchs Hirn schießt; der mich in Schach hält.
    Aber der Filter ist außer Funktion. In einem unaufhaltsamen Strom fließt alles aus mir heraus, und ich kann nichts dagegen tun.
     
    »Manchmal denke ich, ich glaube an Gott, denn wieso wären wir sonst alle hier? Aber dann denke ich, was ist mit Krieg und so …«
    »… Stringtangas trage, weil sich da der Slip nicht abzeichnet, aber die Dinger sind dermaßen unbequem …«
    »… Größe sechsunddreißig, und ich wusste nicht, wie ich reagieren soll, und da hab ich einfach gesagt, ›wow, ist der schön …‹«
    »… gebratene Paprika, mein absolutes Lieblingsessen …«
    »… in einen Lesekreis gegangen, aber ich bin durch Dickens’ Große Erwartungen einfach nicht durchgekommen. Also habe ich nur den Klappentext überf logen und so getan, als hätte ich es gelesen …«
    »… ihm das ganze Goldfischfutter gegeben, ich weiß wirklich nicht, was da passiert ist …«
    »… muss ›Close to you‹ von den Carpenters nur hören , dann fange ich schon an zu heulen …«
    »… wünsche ich mir wirklich größere Brüste. Also nicht so

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