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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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    Die in Manhattan ansässige Kommandozentrale der Smithson Group, in der es schon zu ihren besten Zeiten nicht gerade atemberaubend spannend zuging, bot dieser Tage nichts weiter als gähnende Langeweile.
    Was Tripp Shaughnessey den letzten Nerv raubte.
    Eigentlich hatte er nichts dagegen, dass es einmal einen Tick ruhiger lief, man die Sache gelassener angehen konnte, aber wenn man gar nichts zu tun hatte, außer dazusitzen und wie ein Zombie auf die durch atmosphärische Störungen verzerrten Bilder von Überwachungskameras zu starren, konnte einem das schon auf den Geist gehen.
    Es war der Smithson Group – insbesondere dank Christian Bane – kürzlich gelungen, Peter Deacon zur Strecke zu bringen, den miesen Strohmann des internationalen Verbrechersyndikats Spectra IT.
    Damit waren nur noch gut ein Dutzend Mitglieder der Organisation übrig, die auszuschalten waren.
    An manchen Tagen war es eine schiere Sisyphusarbeit, und nur ein apokalyptisches Weltuntergangsszenario schien dem Treiben dieser Verbrecher ein Ende setzen zu können.

    Aber in der Zwischenzeit benötigten Tripps Augen und auch sein Arsch unbedingt eine Pause. Selbst ein hervorragend ausgebildeter Agent der Smithson Group konnte nur eine gewisse Zeit lang ohne Ablenkung dasitzen und vor sich hinstarren.
    Er erhob sich aus der Hocke, stellte seinen Schreibtischstuhl wieder gerade hin, drehte die Kappe der Tube mit dem speziellen Kugellagerfett, das er heute Morgen mitgebracht hatte, wieder zu und warf sie auf seinen Schreibtisch.
    Dann drehte er den Stuhl nach rechts und links, setzte sich hin und zog die Knie an die Brust.
    Er stemmte die Fußballen gegen die Kante seines Schreibtischs und stieß sich ab. Der Stuhl schoss los, sauste in die Mitte des Raumes, rollte noch ein Stück weiter und noch ein Stückchen, wurde langsamer und kam schließlich zum Stehen.
    »Ist doch Müll.«
    Er blickte nach rechts, wo Christian an seinem Platz saß, Kopfhörer an ein Ohr gepresst, und den Kopf schüttelte.
    Er blickte nach links, wo Kelly John Beach sich ihm mit verschränkten Armen und hochgezogenen Brauen zugewandt hatte.
    Hoppla .
    »Was zum Teufel habe ich dir gesagt? Besorg dir Rollen für Inline-Skater! Alles andere hat doch keinen Sinn. Du kannst ja schließlich auch nicht mit Hot Wheels auf einer NASCAR-Rennstrecke antreten!«

    Tripp zuckte mit den Schultern, lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Streckte die Beine aus und kreuzte sie an den Knöcheln. Kein Grund zur Panik. Er hatte alles unter Kontrolle.
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte zu der hohen, im Dunkeln liegenden Decke hinauf, die hier im 24. Stock aus einem Netz aus freiliegenden Rohrleitungen zu bestehen schien.
    »Ich dachte, ich versuch’s mal mit dem Schmierfett, bevor ich die Rollen austausche. Hab mir das Zeug letzte Woche in einem Skater-Shop in Philadelphia besorgt.«
    Sein Kommentar brachte ihm ein einhelliges, ver ächtliches Schnauben seiner beiden Kollegen ein, und Kelly John fügte hinzu: »Reine Geldverschwendung.«
    Tripp verdrehte die Augen. »Wie kannst du das sagen, wo ich doch meinen Rekord um mindestens drei Meter verbessert habe?«
    »Sehr beruhigend, dass du dich zu beschäftigen weißt«, brummte Christian, ohne aufzublicken.
    K. J. dagegen schaute Tripp stirnrunzelnd an. »Genau. Hast du eigentlich nichts Besseres zu tun?«
    »Ach, ihr könnt immer nur meckern.« Klar hatte er etwas Besseres zu tun. Sobald sich der Agent von Spectra IT, den er gerade im Auge behielt, endlich dazu durchringen konnte, irgendetwas zu unternehmen.
    Der Kerl hatte sich Brighton’s Spuds & Subs Sandwich-Shop am Ende des Blocks als Operationsbasis ausgesucht.

    Tripp war bislang noch nicht ganz klar, was er eigentlich vorhatte; er wusste nur, dass der Typ jeden Nachmittag das Kommen und Gehen im Haus auf der anderen Straßenseite beobachtete, in dem unter anderem ein Diamantenhändler sein Geschäft hatte – allerdings nur ein kleiner Familienbetrieb.
    Tripp beobachtete das Kommen und Gehen ebenfalls. Insbesondere deshalb, weil es gar nicht typisch für Spectra war, sich mit einem so kleinen Unternehmen wie Marian Diamonds abzugeben, und weil das Gerücht im Unlauf war, dass Marian Diamonds mit illegalen, aus Sierra Leone eingeschmuggelten Steinen handelte.
    Natürlich war es auch möglich, dass der Agent von Spectra die Geschäfte des gesamten Häuserblocks im Auge behielt – im Finanzviertel wurde jeden Tag ein Haufen Geschäfte abgewickelt, in denen es um

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