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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Magdalena in den Schmutz ziehen musste , um das gefährliche Geheimnis dieser Frau unter den Teppich zu kehren – ihre Funktion als Heiliger Gral.«
    »Ihre was ?«
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Teabing fort, »stand die Kirche vor der Notwendigkeit, die Welt davon zu überzeugen, dass Jesus der Sohn Gottes und nicht etwa ein sterblicher Prophet war. Aus diesem Grund waren sämtliche weltlichen Aspekte des Lebens Jesu aus den Evangelien gestrichen worden. Doch sehr zum Leidwesen der damaligen Bearbeiter tauchte immer wieder ein Störfaktor in den Evangelien auf, nämlich Maria Magdalena – oder genauer, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war.«
    »Wie bitte?« Sophies Blick wanderte Hilfe suchend zu Langdon und wieder zurück zu Teabing.
    »Es handelt sich hier um eine historisch verbürgte Tatsache«, sagte Teabing, »die Leonardo da Vinci mit Sicherheit bekannt war. Dass Jesus und Maria Magdalena ein Paar waren, schleudert da Vinci dem Betrachter in seinem Abendmahl geradezu ins Gesicht.«
    Wieder betrachtete Sophie das Fresko.
    »Fällt Ihnen auf, dass Jesus und Maria Magdalena komplementär gekleidet sind?« Teabing deutete auf die beiden Gestalten in der Mitte des Freskos.
    Jesus trug ein rotes Untergewand und einen blauen Mantel, Maria Magdalena ein blaues Untergewand und einen roten Umhang. Yin und Yang. Sophie war fasziniert.
    »Wenn man die Sache noch etwas weiter treiben will«, sagte Teabing, »werden Sie bemerken, dass Jesus und seine Braut an der Hüfte miteinander verbunden zu sein scheinen, wobei sie sich voneinander weglehnen, wie um diesen deutlich abgegrenzten unausgefüllten Raum zwischen sich zu schaffen.«
    Teabing brauchte die Linie gar nicht nachzuzeichnen. Sophie sah auch so die eindeutige-Form im Brennpunkt des Gemäldes. Es war die gleiche Symbolfigur, die Langdon zuvor für den Gral, den Kelch und den weiblichen Schoß aufgezeichnet hatte.
    »Und wenn Sie schließlich Jesus und Maria Magdalena nicht als Figuren, sondern als kompositorische Elemente betrachten«, sagte Teabing, »wird Ihnen noch ein weiteres unübersehbares Formelement ins Auge springen.« Er machte eine Kunstpause. »Ein Buchstabe des Alphabets.«
    Sophie sah es sofort – »ins Auge springen« wäre sogar noch eine Untertreibung gewesen. Sie sah plötzlich nur noch den Buchstaben, sonst nichts mehr. Im Zentrum des Bildes prangte unübersehbar ein perfekt geformtes großes M.
    »Für einen Zufall ein bisschen zu deutlich, meinen Sie nicht?«, sagte Teabing.
    »Was soll das M an dieser Stelle?«, wollte Sophie verwundert wissen.
    Teabing hob die Schultern. »Einige Verschwörungstheoretiker behaupten, es stünde für Matrimonium 7 oder Maria Magdalena , aber um ehrlich zu sein – niemand weiß es so genau. Sicher ist nur, dass das M kein Zufall ist. In zahllosen Werken, die eine Beziehung zum Gral aufweisen, tritt dieses M mehr oder minder verborgen in Erscheinung, sei es als Wasserzeichen, als Untermalung oder als Kompositionselement. Das unverhohlenste M findet sich natürlich auf dem Altarbild der Kirche Our Lady of Paris in London von Jean Cocteau, einem vormaligen Großmeister der Prieuré de Sion .«
    »Ich gebe zu, dass diese verborgenen M zu denken geben«, sagte Sophie nachdenklich, »aber es wird wohl kaum jemand so weit gehen, darin den Beweis zu sehen, dass Jesus und Maria Magdalena verheiratet waren.«
    »Nein, nein«, sagte Teabing und trat an einen mit Büchern überladenen Tisch. »Wie ich schon sagte, die Ehe zwischen Jesus und Maria Magdalena ist historisch verbürgt.« Er stöberte in den Wälzern herum. »Außerdem ist es weitaus sinnvoller anzunehmen, dass Jesus ein verheirateter Mann gewesen ist, als der üblichen Aussage des Neuen Testaments zu folgen, die ihn als Junggesellen hinstellt.«
    »Wieso das?«
    »Weil Jesus Jude war«, schaltete Langdon sich ein, während Teabing immer noch auf seinem Wühltisch stöberte. »Nach den Anstandsregeln der damaligen Zeit war es einem jüdischen Mann praktisch verboten, unverheiratet zu bleiben. Ein zölibatäres Leben war nach jüdischem Brauch undenkbar. Ein Mann musste eine Frau ehelichen, die ihm einen Sohn gebar. Wäre Jesus unverheiratet gewesen, hätte das in mindestens einem der vier Evangelien erwähnt und sein unnatürliches Junggesellentum irgendwie erklärt werden müssen.«
    Endlich hatte Teabing gefunden, was er suchte. Er zog einen ledergebundenen Folianten von der Größe eines Weltatlas über den Tisch zu sich herüber. Die

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