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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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faszinierender Hinweise lediglich als leeres Versprechen für die Neunmalklugen hinterlassen, damit die Mona Lisa weiß, worüber sie lächelt.
    »Wäre es denn möglich«, sagte Sophie und riss Langdon aus seinen Gedanken, »dass der Schlüssel, den Großvater mir zugespielt hat, zum Versteck des Heiligen Grals führt?«
    Langdons Lachen kam ihm selbst gequält vor. »Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen. Außerdem befindet sich das Gralsversteck angeblich irgendwo in England und nicht in Frankreich.« Er gab Sophie einen kurzen Abriss der Zusammenhänge.
    »Aber mir scheint, dass bei nüchterner Betrachtung alles auf den Gral hinausläuft«, beharrte sie. »Wir haben hier einen Schlüssel mit dem Emblem der Prieuré de Sion , der uns von einem ranghohen Mitglied der Bruderschaft zugespielt wurde, die ihrerseits, wie Sie mir soeben erklärt haben, die Hüterin des Grals ist.«
    Langdon musste zugeben, dass einiges für Sophies Überlegungen sprach; dennoch sträubte sich in seinem Innern etwas dagegen. Es hieß zwar, die Prieuré hätte geschworen, den Gral eines Tages an einen letzten Ruheort in Frankreich zurückzubringen, doch es gab keinerlei Hinweis darauf, dass dies inzwischen geschehen wäre. Und selbst wenn – die Adresse 24 Rue Haxo neben dem Tennisstadion schien schwerlich ein würdevoller letzter Ruheort für den Gral zu sein. »Sophie«, sagte Langdon, »ich weiß wirklich nicht, wie ich diesen Schlüssel mit dem Gral in Verbindung bringen soll.«
    »Weil der Gral sich angeblich in England befindet?«
    »Nicht nur deshalb. Der Fundort des Grals ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Geschichte. Ein Mitglied der Prieuré muss sich über Jahrzehnte als vertrauenswürdig erweisen, um in die obersten Ränge derer aufgenommen zu werden, die dieses Geheimnis hüten, das durch ein kompliziertes System von aufeinander folgenden Stufen vor der Einweihung geschützt ist. In dieser relativ großen Organisation sind jeweils nur vier Mitglieder im Besitz des umfassenden Wissens: der Großmeister und seine drei Seneschalle. Nur sie kennen den Ort, wo der Gral verborgen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Großvater zu diesen vier Personen zählte, ist sehr gering.«
    Großvater hat aber zu ihnen gehört , dachte Sophie. In ihr Gedächtnis hatte sich ein Bild eingebrannt, das ihr eine über jeden Zweifel erhabene Bestätigung des hohen Ranges ihres Großvaters bot.
    »Und selbst wenn er zur Führungsebene gehört hätte, wäre er zum Schweigen verurteilt gewesen. Nichts von seinem Wissen hätte vor jemandem außerhalb der Bruderschaft enthüllt werden dürfen. Es kann nicht sein, dass er Sie in die Geheimnisse des inneren Zirkels einweihen wollte.«
    Du bist aber schon im inneren Zirkel gewesen , dachte Sophie, das Ritual im Felsenkeller vor dem inneren Auge. Sie fragte sich, ob jetzt nicht der Moment gekommen war, dass sie Langdon von ihrem Erlebnis in jener Nacht vor zehn Jahren im Château in der Normandie erzählen sollte. Doch allein schon der Gedanke ließ sie schaudern.
    Polizeisirenen heulten in der Ferne. Sophie spürte ihre Müdigkeit, die sich wie ein schwerer Schleier auf sie herabsenkte.
    »Da!«, rief Langdon aufgeregt, der ein Stück voraus den großen Baukomplex des Stadions Roland Garros erspäht hatte.
    Sophie bog ein paarmal ab und erreichte das Stadion. Als sie nach ein paar Querstraßen in die Rue Haxo einbog, fuhr sie in Richtung der niedrigen Hausnummern. Das Viertel nahm einen zusehends industriellen Charakter an, Büro- und Fabrikgebäude säumten die Straße.
    Wann kommt Nummer vierundzwanzig? , dachte Langdon. Er bemerkte, dass er insgeheim nach einem Kirchturm Ausschau hielt. Mach dich nicht lächerlich. Das ist keine Gegend für eine vergessene alte Templerkirche!
    »Da ist es!«, rief Sophie und zeigte nach vorn.
    Langdons Blick folgte ihrem ausgestreckten Finger zu dem Gebäude vor ihnen.
    Was, zum Teufel …
    Ein moderner gedrungener Kasten erhob sich wie eine Zitadelle vor ihm. Ein riesiges Neonkreuz mit gleich langen Balken leuchtete über der Fassade. Unter dem Kreuz stand:
    ZÜRCHER DEPOSITENBANK
    Langdon war froh, Sophie die Spekulation mit der Templerkirche vorenthalten zu haben. Symbolkundler litten nun mal unter der Berufskrankheit, auch da noch geheime Bedeutungen zu wittern, wo keine waren. In diesem konkreten Fall hatte Langdon nicht daran gedacht, dass die neutrale Schweiz im friedlichen Kreuz mit den gleich langen Balken das perfekte Symbol für ihre

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