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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Dei herabgesetzt!
    Es war eine Affekthandlung gewesen, aber sie machte alles noch komplizierter, als es ohnehin schon war. Bischof Aringarosa hatte das Telefonat geführt, das Silas den Zutritt zur Kirche verschafft hatte – und was würde der Abbé denken, wenn er entdeckte, dass die Nonne tot war? Silas hatte sie zwar wieder in ihr Bett gelegt, aber die Wunde an ihrem Kopf war unmöglich zu übersehen. Er hatte auch versucht, das Loch vor dem Obelisken mit den Trümmern der Bodenplatte wieder zu verschließen, aber auch diese Beschädigung war offensichtlich. Man würde sofort wissen, dass jemand da gewesen war.
    Silas hatte vorgehabt, im Ordenshaus von Opus Dei unterzutauchen, sobald seine Aufgabe hier erledigt war. Bischof Aringarosa wird dich beschützen. Silas konnte sich keine freudvollere Existenz vorstellen als ein Leben hinter den schützenden Mauern des Opus-Dei-Hauptquartiers in New York. Er würde nie wieder einen Fuß vor die Tür setzen. Innerhalb der Mauern dieser Zufluchtsstätte gab es alles, was er brauchte. Niemand wird dich vermissen. Aber ein prominenter Mann wie Bischof Aringarosa konnte leider nicht so einfach von der Bildfläche verschwinden.
    Du hast den Bischof in Gefahr gebracht. Silas starrte mit leerem Blick auf den Boden. War es nicht besser für ihn, sich das Leben zu nehmen? Schließlich hatte Aringarosa ihn überhaupt erst zum Leben erweckt, damals, in dem kleinen Sprengel in Spanien. Er hatte ihn erzogen, hatte ihm ein Lebensziel gegeben …
    »Mein Freund«, hatte Aringarosa zu ihm gesagt, »du bist als Albino auf die Welt gekommen. Die anderen können dich deswegen nicht beleidigen. Siehst du denn nicht, wie einzigartig es dich macht? Wusstest du denn nicht, dass auch Noah ein Albino war?«
    »Der Noah mit der Arche?«, fragte Silas staunend.
    Aringarosa hatte ihn angelächelt. »Genau der. Noah mit der Arche. Er war ein Albino. Er besaß die Haut eines Engels, so wie du. Vergiss das nie. Noah hat alles Leben auf der Erde gerettet. Auch du bist zu großen Taten ausersehen, Silas. Der Herr hat dich nicht ohne Grund befreit. Auch auf dich wartet eine Berufung. Der Herr braucht deine Hilfe, um Sein Werk zu vollbringen.«
    Im Laufe der Zeit hatte Silas gelernt, sich in einem anderen Licht zu sehen.
    Du bist weiß. Rein. Schön. Wie ein Engel.
    Jetzt aber hörte er in seiner Kammer im Pariser Ordenshaus die enttäuschte Stimme seines Vaters aus der Vergangenheit flüstern.
    Tu es un disastre. Un spectre. Du bist ein Unglück. Ein Gespenst.
    Silas kniete auf dem hölzernen Boden nieder und betete um Vergebung. Dann streifte er die Kutte ab und griff zur Geißel.

40. KAPITEL

    I n ständigem Kampf mit der Gangschaltung gelang es Langdon, das Taxi nach nur zweimaligem Abwürgen auf die andere Seite des Bois de Boulogne zu chauffieren. Die Lächerlichkeit der Situation wurde immer wieder vom nüchternen Durchruf der Taxizentrale zunichte gemacht, die Wagen 563 suchte.
    Am Ende des Parks angekommen, stieg Langdon auf die Bremse. »Sophie, ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt fahren.«
    Sophie nahm erleichtert das Angebot an und schwang sich hinters Steuer. Kurz darauf jagte das Taxi auf der Allée de Longchamp nach Westen und ließ den Garten der Lüste hinter sich.
    »Wo geht es zur Rue Haxo?«, wollte Langdon wissen, die Tachonadel fest im Blick, die unter Sophies Bleifuß der Hundertkilometermarke bedenklich nahe kam.
    Sophies Blick wich nicht von der Straße. »Der Taxifahrer hat gesagt, sie stößt ans Tennisstadion Roland Garros. Ich kenne die Gegend.«
    Langdon zog wieder einmal den Goldschlüssel aus der Tasche. Er lag schwer in seiner Hand. Dieser Schlüssel mochte gut und gern der Schlüssel zu seiner Freiheit sein.
    Als Langdon Sophie zuvor von den Tempelrittern erzählt hatte, war ihm aufgegangen, dass dieser Schlüssel zusätzlich zum Emblem noch eine andere, weniger offenkundige Beziehung zu der Prieuré de Sion aufwies. Das Kreuz mit den gleich langen Balken war nicht nur ein Symbol für Ausgeglichenheit und Harmonie, sondern auch das Emblem der Tempelritter, das jeder kannte, der schon einmal die Darstellung eines Templers in weißem Umhang mit dem roten Kreuz dieses Ordens gesehen hatte. Die Balken des Templerkreuzes liefen an den Enden zwar in zwei Spitzen aus – das so genannte Tatzenkreuz –, aber es war ein Kreuz mit gleich langen Balken.
    Wie das Kreuz auf diesem Schlüssel.
    Während Langdon darüber nachdachte, was sie wohl in der Rue Haxo finden würden,

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