Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai
damit an, und ich halt ihre Zunge geschickt mit meiner fest, nach welchem Kunststückchen wir rasch mit einer Reihe sehr schöner Übungen beginnen, nemlich erst von vorn und dann von hinten und dann von der Seite was mir das Liebste ist aus vielen Gründen die ich Euch jetzt nicht erzähle, denn Ihr, Signior Padrone, der Ihr eine wichtige Person seid, wer weiß wieviele Weiber Ihr Euch schon auf den Spieß gesteckt, die kommen, Euch um einen Gefallen zu bitten, und zu denen sagt Ihr sicher, in Ordnung, aber erst zieh dich aus. Ihr Glücklicher, Ihr könnt sie so schnell zum Ausziehn bringen, was zum Henker wollt ich sagen, ach ja, dann hab ich die Teutsche noch einmal von vorn genommen, und außerdem kann man ihre Beine, die schön lang sind, bei der Verrichtung auf kuriose Weise und anders halten als die von den Italienerinnen, kurz, es ist ein Morgen voll trefflicher Mühen gewesen und fast würd ich sagen voller Poesie, wenn das Weib nicht fortwährend geschrien hätt weil’s immerzu große Lust hat.
Verglichen mit den Weibern bei uns daheim, scheint mir dass diese Teutschen viel mehr Widerstandskraft haben, was ein zimlich großer Vorteil ist. Diese hier zum Beispiel gefällt mir so sehr dass ich sie nicht zu schnell müde machen will, aber ich muss Euch sagen dass sie meinen Ritmus sogar besser aushält als wie die Bäuerin aus San Godenzo, wiewohl die ein bisschen größre Melonen hat, weil sie ist eine von der kleineren und rundlichen Sorte.
Um es kurz zu machen, Signior Padrone, am Ende war ich so zufriden verschwitzt und erschöpft dass ich dachte, so muss sich einer fühlen wenn er allen Ernstes verliebt ist, und der Blonden sag ich sofort, bevor ich’s vergesse, sag mir, wie du heißt, und sie fängt an zu lachen und meint, ich heiße Dorothea, hört Euch das mal an, was für Namen die Weiber in Teutschland haben, wer weiß, vielleicht kommt ihre Widerstandskraft ja von daher, also von den Namen. Wisst Ihr was, ich werd Lionardo danach fragen, der weiß ja immer alles. Verflucht, jetzt kommt die Blonde grad zurück und bringt mir zu essen, wartet bitte, und wollt Ihr mir bitte all die Unterbrechungen verzeihn, ich schreib auch bald weiter, das hängt nur davon ab, ob Dorothea wieder Übungen machen will so wie heute morgen, ich hab mir sogar schon überlegt ob diese Teutsche mich vielleicht gar nicht aus Mitleid hier in ihr Haus gebracht, sondern weil sie eine zünftige Dosis von meinem Schwengel kriegen wollte.
In ewiger Treue
Salaì
33.
Mein hochverehrter Padrone,
ich hab’s ja geahnt, die Teutsche hat mir bloß zu essen gegeben damit ich wieder zu Kräften komm und ihr noch einen Stich verpassen kann, was ich dann auch vorschriftsmäßig erledigt hab, denn hier in Rom tu ich praktisch sowieso meine Pflicht als wie beim Militär, ist die eine bedient, her mit der nächsten. Und dieweil ich ihr diesen zweiten Dienst besorg scheint mir die Blonde auch sehr cnzusiasm entusia entuaism geil und glücklich zu sein, und als wir endlich eine Pause machen erfindet sie ein Spiel, nemlich sie streicht mir mit ihren Brüsten über das Haar und dann übers Gesicht und die Nase so dass ich fast daran ersticke, und im Scherz ruf ich, hilfe und sie lacht und hat einen Mordspaß mit mir, und am Schluss gibt sie mir sogar einen Kuss auf die Wange, und mich dünkt sie tut das alles mit großer Leidenschaft und gar nicht bloß um flachgelegt zu werden. Bei den Weibern muss ich normalerweise verteuffelt lang reden damit sie endlich ihr Höschen runterlassen, und wenn ich sie dann soweit hab dass sie meinen Spieß wolln und ihn auch kriegen, dann möchten sie ihn gleich nochmal und dann wieder viele Male hintereinander, aber sie sprechen fast nicht mehr mit mir, weil sie mein kluger Kopf nicht interessirt.
Mit dieser Teutschen dagegen, das mag bloß mein Eindruck sein, läuft alles so gut dass ich denke, vielleicht stell ich sie glatt Lionardo vor und sag ihm dass ich sie heiraten will, denkt bloß mal, Signior Padrone, was einem Mann für Gedanken kommen können, nur weil’s einmal noch besser war als sonst.
Nachher hab ich Dorothea gebeten einen schönen langen Spazirgang in der Umgebung mit mir zu machen, also sind wir rausgegangen, und ich muss sagen dass Dorothea in einem wirklich schönen Haus lebt, weil es liegt mitten auf dem Land mit vielen Bäumen und bei einem See wo es nah beim rechten Ufer sogar eine Insel gibt, stellt Euch das mal vor. Nach einer Weile aber sag ich, jetzt will ich mich ins Gras
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