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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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sehe seine langen, spitzen Zähne aufblitzen. Ich habe noch nie genau hingesehen, wenn er von mir getrunken hat. Meist hatte ich bisher die Augen geschlossen oder aber er trank an einer Stelle meines Körpers, wie zum Beispiel an meinem Hals, an der ich ihn nicht beobachten konnte. Will ich wirklich genau sehen, wie es ist? Muss ich es vielleicht einmal genau beobachten, um mir der Reichweite meiner bereits getroffenen Entscheidung bewusst zu werden? Ja! Ich will es wissen, jetzt!
    „Tu es!“, fordere ich ihn leise auf. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, öffnet er seinen Mund, gerade so weit, dass er seine spitzen Eckzähne an die richtige Stelle meines Handgelenkes platzieren kann. Wieder empfinde ich dieses Prickeln auf der Haut. Dann spüre ich einen winzigen Schmerz, wie bei einer Spritze, die man gesetzt bekommt und sehe, wie er seine Zähne tiefer in meine Haut bohrt. Er tut es langsam, so als wolle er es genießen. Ich spüre einen leichten Druck und ein Brennen an der Stelle. Dann zieht er seine Zähne mit einer schnellen Bewegung wieder aus der Wunde und legt sanft und unendlich zärtlich seinen heißen Mund darauf. Dann  beginnt er langsam an meinem Handgelenk zu saugen. Mein Körper reagiert sofort auf dieses Gefühl. Ein Kribbeln durchfährt mich und die kleinen Härchen in meinem Nacken stellen sich auf. Aber es ist alles andere als unangenehm, ganz im Gegenteil. Er hält immer noch seine Augen geschlossen und scheint lustvoll jeden einzelnen Tropfen Blut zu schmecken. Er nimmt keine tiefen Züge, sondern kleine Schlucke. Und genau das ist es, was mich erregt und wohlige Schauer über meinen Körper gleiten lässt. Als er seinen Mund von mir löst, leckt er einmal kurz über die beiden Einstiche und schaut mich dann mit seinen braunen, blutunterlaufenden Augen an.
    „Und, gefällt es dir, wenn ich es so tue? Wenn du mich dabei beobachten kannst?“ fragt er mit rauer Stimme.
    „Es ist wahnsinnig erotisch“, gebe ich zu. Ein Lächeln fliegt über sein Gesicht.
    „Ich hätte nie geglaubt, ein Mensch könnte etwas anderes, als den blanken Horror darin sehen. Du bist wirklich eine ganz außergewöhnliche Frau, Samantha.“ Seine Stimme klingt ruhig.
    „Warum tust du das mit der Zunge am Ende und wie ist es für dich mein Blut zu trinken?“ Er verdreht die Augen. „Fragen über Fragen!“ Dann grinst er mich an und sagt: „Indem ich mit meiner Zunge über die Einstiche fahre, schließe ich die Wunde.“ Dann dreht er sich weiter zu mir, so dass sein Oberkörper fast auf meinem liegt und sein Gesicht ist meinen ganz nah. Seine Stimme ist leise und klingt samtweich, als er sagt: „Dein Blut ist köstlich. Es erregt mich, es zu schmecken, auf meiner Zunge zu fühlen, meine Kehle hinuntergleiten zu lassen. Der Duft ist süß und verführerisch, einfach unwiderstehlich. Wenn ich fühle, wie sich dein Blut in meinem Körper verteilt, durch meine Adern fließt, dann ist es wie ein Rausch. Dein Blut ist wie eine Droge für mich. Mein Körper verlangt danach und ich nehme dich mit allen Sinnen unglaublich intensiv wahr, wenn ich von dir trinke. Es klingt vielleicht verrückt, aber ich bin ein Sam-Junkie. Wenn ich nicht regelmäßig meine Dosis Samantha bekomme, dann bin ich auf kaltem Entzug.“ Er grinst mich frech an.
    „Ich halte absolut gar nichts von Drogen. Und ich möchte mich, ehrlich gesagt, auch nicht als deine Dealerin sehen“, weise ich ihn gespielt ernst zurecht. Er küsst mich und sieht mir in die Augen.
    „Warum ekelt es dich nicht an, wenn ich das mit dir tue? Warum hast du keine Angst, ich könnte dir wehtun oder schlimmeres? Ich bin ein verdammter Blutsauger, Samantha und du nimmst das einfach so hin. Warum?“ Ich streiche über sein Haar und seine starke muskulöse Schulter, bevor ich ihm in bewusst lockerem Ton antworte: „Niemand ist perfekt. Und ich glaube, ich habe schon immer auf Typen gestanden, die etwas schräg drauf waren. Ich denke, das ist der Grund, warum ich dich so mag.“ Für einen kurzen Moment habe ich den Eindruck, dass ich ihn aus der Fassung gebracht habe. Dann prusten wir beide vor Lachen los.
    Die Nacht ist noch jung und ich habe den Eindruck, Alex will sie zu einer ganz besonderen Nacht machen und jede Sekunde nutzen, um mich zu verwöhnen. Schon wandern seine Hände wieder über meinen Körper und ich fühle, wie seine langen Finger langsam und unendlich zärtlich jeden Millimeter meiner Haut ertasten. Ich lege sanft meine Hand auf seine Brust und

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