Sambanächte mit dem Playboy
keine Eiscreme?“
„Eiscreme?“
„Wenn es schon spät ist, und man keine richtige Mahlzeit mehr essen will, dann füllt Eiscreme die Lücke, wie ich finde.“
„Ist das so?“, entgegnete Ruiz in einem Ton, der ein Kribbeln in ihr auslöste. Sie durchwühlte bereits die Gefriertruhe, wobei ihre Hände zitterten – allerdings nicht vor Kälte. Sie hatte noch nie einen Mann verführt, doch das war die neue Holly, und es gab für alles ein erstes Mal …
Als sie das Eis endlich fand, leckte sie sich ungeduldig über die Lippen. Bei jeder anderen Frau hätte Ruiz es als Aufforderung interpretiert, doch bei Holly war das anders. Sie war anders.
Sie richtete sich auf, versuchte, an zwei Schalen heranzukommen, dann entdeckte sie etwas, überlegte es sich anders und griff stattdessen nach einer Packung mit Eishörnchen. Doch mittlerweile zitterten ihre Hände so stark, dass sie es einfach nicht schaffte, den Eisportionierer ruhig zu halten.
„Warten Sie, ich helfe Ihnen“, bot Ruiz an. „Wenn wir den Portionierer erst in heißes Wasser tauchen …“ Er hielt inne. „Holly? Sie zittern. Ist Ihnen kalt?“
„Ja“, log sie. Hatte Verlangen solche Auswirkungen? Sie wusste es nicht, sie hatte noch nie zuvor etwas Ähnliches empfunden. Bei ihrem Ex war sie für seine Aufmerksamkeit so lächerlich dankbar gewesen, dass ihre eigene Lust nie ins Spiel gekommen war. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihm zu gefallen …
„Warum drehen Sie die Heizung nicht auf, während ich das Eis serviere?“, schlug Ruiz vor und klang dabei so normal wie immer – als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass zwei Halbnackte ungezwungen miteinander plaudern konnten, ohne sich zueinander hingezogen zu fühlen. Ob es ihr gelang, sich an ihm vorbeizuschieben, ohne ihn zu berühren? Sie blickte auf das Thermostat an der Wand. Ihr war nicht im Mindesten kalt, aber jetzt war es zu spät, das zuzugeben.
„Kommen Sie“, sagte Ruiz und drückte sich gegen die Wand, um sie vorbeizulassen.
Machte er Witze? Das war wirklich keine gute Idee. Sie hatte kaum genug Erfahrung, um mit Ruiz zu flirten, geschweige denn diesen derart muskulösen Körper zu streifen. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig …
Holly versuchte, das Thermostat aufzudrehen – vergeblich. „Sie nehmen zu viel Platz weg. Ich komme nicht heran. Sie müssen sich bewegen.“
Bitte, bitte, beweg dich …
Ruiz rührte sich kein bisschen. „Ich dachte, Sie wollten sich aufwärmen?“, murmelte er rau.
„Das will ich ja …“ Erneut versuchte sie, das Thermostat zu erreichen, während ihr Blick weiterhin auf Ruiz’ dunklem Gesicht ruhte.
„Sollen wir die Eiscreme einfach vergessen?“, fragte er.
Ihr stockte der Atem, als sich Ruiz’ Kopf dem ihren entgegen neigte, doch sie verstand die Situation falsch. Anstatt sie zu küssen, wovon sie ausgegangen war, strich er ihr Eiscreme auf die Wange. Überrascht stieß sie ihn von sich. „Sie …!“
Ruiz fing ihr Handgelenk ein und zog sie an sich. „Nicht wegwischen“, raunte er. „Was für eine Verschwendung …“ Holly zitterte, als er sich vorbeugte und das Eis von ihrer Wange leckte. Sie versuchte immer noch, sich von dem Schock zu erholen, als er noch mehr Eis auf ihrem Nacken verteilte. „Das ist köstlich“, bemerkte er – ganz so, als würden sie ein Dinner in einem Restaurant einnehmen.
Die herrlichsten Empfindungen durchrieselten ihren Körper und erregten sie immer mehr. Sie streckte einen Arm aus und tastete nach der Eispackung, aber Ruiz erkannte ihr Vorhaben und rückte schnell von ihr ab. Das Einzige, was ihr noch gelang, war ein durchdringender Blick. „Ist dir warm?“, fragte sie und nahm dabei einen sicheren Abstand zu ihm ein.
„Furchtbar heiß“, versicherte Ruiz.
7. KAPITEL
Hattet ihr je das Gefühl, kurz davor zu stehen, etwas Dummes zu tun und doch machtlos dagegen zu sein? Nun, genau an diesem Punkt befinde ich mich gerade.
Morgen ist ein neuer Tag, meint ihr? Ja, und es wäre gut möglich, dass ich dann Trost und Zuspruch brauche. Vielleicht werde ich wissen, wie Sex sein kann, wenn man den richtigen Mann wählt, aber wir alle wissen, dass es immer auch die Kehrseite der Medaille gibt. Deshalb könnte es gut sein, dass ich gleich den größten Fehler meines Lebens begehe.
Und der Playboy? Der Grund, weshalb ich euch das erzähle, ist, dass er mich auf eine Art und Weise anschaut, die ich nie zuvor erlebt habe. Und nachdem ich mir monatelang
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