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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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hinunterbeugte und einen Kuss auf ihre Lippen hauchte. Wie von selbst neigte sie sich ihm entgegen, doch er entfernte sich bereits.
    „Bis morgen, Holly.“
    Wortlos blickte sie ihm hinterher und entschied, dass ihre Leser niemals erfahren würden, wie knapp sie noch einmal davongekommen war.
    Taktiken, die ihm in der Vergangenheit stets gute Dienste geleistet hatten, funktionierten bei Holly einfach nicht. Und er wollte es auch gar nicht. Frustriert schlug Ruiz mit der Faust in sein Kopfkissen. Ob sie immer noch arbeitete? Oder schlief sie? Er schloss die Augen und versuchte, sich die Zahlen der neuesten Unternehmensbilanz vorzubeten. Auch das gelang ihm nicht.
    „Ruiz?“
    Er schoss hoch.
    „Es tut mir furchtbar leid, Sie zu stören“, murmelte Holly, die die Tür einen kleinen Spalt geöffnet hatte. „Bouncer hat so lange gebettelt, bis ich ihn in den Garten gelassen habe, und jetzt scheint er sich die Pfote verletzt zu haben.“
    „Sie sind nachts alleine rausgegangen?“ Er hatte das Zimmer bereits halb durchquert. „Tun Sie das nicht noch mal“, sagte er, während er an Holly vorbei in die Küche ging.
    „Ich hatte keine andere Wahl“, verteidigte sie sich und schloss hastig zu ihm auf. „Ich habe die Pfote gewaschen“, erklärte sie, als er in die Knie ging, um sich den Schaden anzuschauen.
    „Ich kann nichts sehen“, entgegnete er.
    „Ich auch nicht. Vielleicht ist er in eine Scherbe getreten? Er hat gehumpelt, als wir in die Küche kamen.“
    „Haben Sie ihm einen Hundekuchen gegeben, als Sie ihn reinbrachten?“
    „Ja, habe ich“, gab Holly zu. „Und als ich mir sicher war, dass er in Ordnung ist, habe ich ihm zur Beruhigung noch einen gegeben.“
    Ruiz kraulte den Hund grinsend hinter den Ohren. „Das ist einer von Bouncers Lieblingstricks – humpeln und dazu eine Leidensmiene aufsetzen. Funktioniert jedes Mal, nicht wahr, Junge?“
    „Oh, er hat mich an der Nase herumgeführt!“, erkannte Holly. „Es tut mir wirklich leid, dass ich Sie für nichts und wieder nichts aus dem Bett geholt habe, Ruiz.“
    „Das macht nichts. Hauptsache, es ist nichts passiert“, erklärte er und streckte sich.
    In diesem Moment wurde ihm bewusst, wie klein Holly barfuß war, und wie groß und kräftig er im Vergleich. Noch beunruhigender war die Tatsache, dass er nur Boxershorts und ein T-Shirt trug. „Sie gehen doch nicht etwa zurück an die Arbeit, oder?“, fragte er, als sie sich Richtung Tür wandte.
    „Vielleicht – ich führe seit jeher auch ein privates Tagebuch, erinnern Sie sich?“
    Und was gäbe er dafür, das zu sehen! „Woher nehmen Sie die Zeit dafür?“
    „Ich bin Einzelkind.“
    „Ah, ja. Lucia hat es mir erzählt. Keine Geschwister, die Sie abgelenkt haben.“ Holly musste immer genug Zeit gehabt haben, ihre Gedanken aufzuschreiben, und was als Hobby begonnen hatte, war mittlerweile zur Gewohnheit geworden. „Wie war es denn so, meine Schwester im Internat zur Freundin zu haben?“, erkundigte er sich neugierig, denn er wollte nicht, dass Holly schon ging.
    Sie lachte. „Ein ganz schöner Kulturschock. Ich war ein Einzelkind, das gewöhnt war, das zu tun, was man mir sagte.“
    „Und Lucia war das genaue Gegenteil?“, vermutete Ruiz. Ja, das verstand er gut.
    Wie kam es, dass sie sich ausgerechnet mit dem hübschesten und beliebtesten Mädchen der Schule angefreundet hatte? Wenn Holly an ihre gemeinsame Schulzeit zurückdachte, dann erinnerte sie sich nicht nur an Lucias Drang, Streiche auszuhecken, sondern auch an ihre Wärme und ihr Interesse an allem und jedem – ganz ähnlich ihrem Bruder Ruiz.
    „Lucia und ich waren ein teuflisches Duo“, verriet sie. „Wir haben uns gegenseitig angestachelt und einen ganz schönen Drahtseilakt hingelegt zwischen dem Ausschluss aus der Schule und unseren verrückten Aktionen. Glücklicherweise funktionierte eine unserer Ideen so gut, dass wir eine ganze Menge Geld aus einem Bildungsfonds der Regierung für unser Ökologieprojekt bekamen.“
    „War das der Grund, weshalb Sie Ihre Haare grün färben wollten?“
    „Es mag etwas damit zu tun gehabt haben“, gestand sie mit verschmitztem Lächeln.
    „Also waren Sie beide zwei regelrechte Satansbraten?“
    „Sie machen sich ja keine Vorstellung davon!“, gab sie zu.
    „Was vielleicht ganz gut ist“, murmelte er und grinste breit. „Nun, ich schätze, ich sollte endlich ins Bett gehen. Vielen Dank, dass Sie nach unserem gemeinsamen Freund gesehen haben.“
    „Wollen Sie

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