Sambanächte mit dem Playboy
Drama lag in der Luft. Es gab keine Musik, kein Gemurmel, nichts – bis Bouncer winselte und sich sowohl Holly als auch Ruiz sofort hinknieten und ihn stürmisch begrüßten. Als wäre das das entscheidende Signal gewesen, setzte die Musik ein und die Leute tanzten wieder.
„Frohe Weihnachten, Ruiz“, sagte Holly und schaute ihm über den Kopf des Hundes hinweg in die Augen. „Ich glaube, Bouncer hatte dies vom ersten Moment unserer Begegnung an geplant, auch wenn Lucia ihn gerade erst mit einem Tierarzt zusammen in eurem Privatjet herübergebracht hat.“
Ruiz konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich habe auch versucht, Bouncer als Weihnachtsüberraschung für dich rüberzubringen, aber es scheint, als wärest du schneller gewesen als ich.“
Als seine Brüder das hörten, gratulierten sie Holly.
„Es ist doch schön zu hören, dass jemand dich schlagen kann“, bemerkte Nacho trocken, ehe er davonging, um sicherzustellen, dass die Party gut lief.
„Ich dachte, dass es besser für Bouncer wäre, hier in der Pampa zu leben als in London“, erklärte Holly. „Deine Brüder stimmten mir zu. Dennoch zögerte ich, bis Nacho mir sagte, dass du dieselbe Sache ihm gegenüber erwähnt hättest.“
„Nacho hat sich einverstanden erklärt, dass Bouncer hier leben darf?“, fragte Ruiz erstaunt.
„Ja, hat er. Gefällt dir deine Überraschung?“
„Und wie“, entgegnete er und zog Holly ein wenig enger an sich, als sich die Tanzfläche immer mehr füllte. „Aber du hast mir keine Chance mehr gelassen, dich zu überraschen.“
„Oh, ich weiß nicht“, erwiderte sie. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Repertoire schon erschöpft ist …“
Ruiz grinste verschmitzt. „Du brauchst also keine Überraschung hier und jetzt?“
„Vor all diesen Leuten? Ganz sicher nicht“, bekräftigte Holly.
„Und was soll ich dann hiermit machen?“
Sie starrte auf das kleine Schmuckkästchen. „Was ist das?“
„Die nächste Schlagzeile für deine Kolumne“, entgegnete er trocken.
„Zumindest wenn es das ist, wofür ich es halte.“
„Das ist es“, raunte er leise, „aber ich denke, wir schälen dich zuerst aus diesem wunderschönen Kleid.“
Holly schnappte nach Luft. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass ihr Kleid von oben bis unten mit Matsch bedeckt war.
„Duschen?“, fragte Ruiz mit einem anzüglichen Blick.
„So schnell wie möglich“, stimmte Holly zu.
„Ruiz und Holly. Das klingt gut“, sagte er, während sie Arm in Arm auf das Haus zugingen.
„Holly und Ruiz“, korrigierte sie ihn.
„Auch gut“, gab er nach. Es war ein leichter Sieg für Holly. Er feierte innerlich die Tatsache, dass seine Welt so richtig in Ordnung war, während Bouncer, der in Lucias Obhut verblieb, zufrieden bellte.
„Also, was denkst du, Holly?“, fragte Ruiz, während sie glückselig den Rubinring an ihrem Finger anstarrte.
„Ich denke, dass du ein äußerst gefährlicher Mann bist“, sagte sie, während er hinter sie trat.
„Das fällt dir erst jetzt auf?“, murmelte er an ihrem Nacken.
Als sie sich in seinen Armen umdrehte, fiel sein Blick sofort auf ihre Lippen. „Hör bloß auf“, warnte sie ihn, denn er flüsterte ihr eine Menge Unanständiges ins Ohr.
„Es wird niemandem auffallen, wenn wir nicht gleich zur Party zurückkehren …“
Damit hatte er recht. Außerdem hatte Ruiz eine beeindruckende Erektion. Und als sie beide nackt unter der Dusche standen, fand Holly, es wäre eine Schande, die Gelegenheit nicht zu nutzen.
Er ist groß und rot und passt wie angegossen. Rubine sind der perfekte Stein für Rothaarige, findet Ruiz. Ihr könnt seinen Namen jetzt erfahren – schließlich werden der Playboy und der Rotschopf das Titelbild der nächsten Ausgabe zieren. Und die Kolumne?
Diese Kolumne wird fortgesetzt, denn wie mein Polo spielender Geliebter hier zu Recht hinweist, kann ich von überall Artikel für ROCK! schreiben. Außerdem sollte es noch einige Schlagzeilen geben – schließlich hat Ruiz drei umwerfende Brüder und eine kleine Schwester, meine beste Freundin Lucia. Ihr könnt alles über sie hier lesen – das Gute, das Schlechte und das …
Nun, nicht das Hässliche, denn sie sehen alle fantastisch aus, leben ein aufregendes Leben und sind unglaublich unterhaltsam. Ihr müsst dranbleiben, um mehr zu erfahren.
Also hasta la vista! Bis zum nächsten Mal.
ENDE
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