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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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Mitte teilt. Allerdings sind dann zwei der fünf Würstchen kleiner als die anderen.«
    »Das ist allerdings interessant«, sagte das Sams. »Aber schau doch mal noch weiter hinten. Steht da, wie ein Sams bei einem Menschen bleiben kann und der trotzdem kein Sams wird?«
    Jetzt schlug Betty das Buch in der Mitte auf und las: »Regel 563: Anpassung der Wunschpunkte an die Sommerzeit, Umstellung der Punkte von Azurblau auf Kobaltblau …«
    »Als ob das jetzt wichtig wäre!«, sagte das Sams. »Weiter!«
    »Regel 564: Anpassung der Flossengröße …«
    »Quatsch!«, rief das Sams. »Lies weiter!«
    »Regel 565: Bei den Ehefrauen tritt eine Verzögerung von zwei bis drei Wochen ein«, las Betty vor. »Was soll das denn heißen?«
    »Das scheint wichtig zu sein«, sagte das Sams und wiederholte nachdenklich: »Verzögerung von zwei bis drei Wochen?«
    Von unten kam ein lauter Schrei Taschenbiers: »Margarete!!«
    »Margarete?«, wunderte sich das Sams. »So nennt Papa sie nur, wenn er sich über sie aufregt.«
    Betty und das Sams legten das Buch weg und stiegen die Treppe hinunter.
    Jetzt sahen sie, weshalb Herr Taschenbier aufgeregt war.
    Frau Taschenbier hatte die Schuhe ausgezogen, stand in der überfluteten Küche und ließ Suppenteller über das Wasser hopsen. Wie Kinder, wenn sie flache Steine so geschickt über einen See werfen, dass sie zwei- oder dreimal auftoppen, ehe sie untergehen.
    »Ich hab’s zweimal geschafft«, rief sie Herrn Taschenbier stolz zu. Ihre Haare leuchteten rot. »Mach doch mit!«
    Herr Taschenbier stand fassungslos daneben und fragte: »Mara, was ist mit dir?« Er wandte sich an das Sams: »Kannst du mir erklären, was hier passiert? Sind wir denn plötzlich alle verrückt geworden?«

    Das Sams sagte: »Zwei Wochen Verzögerung. Jetzt verstehe ich. Nun geht es auch bei ihr los!«
    »Was, um Himmels willen, geht los!?«, fragte Herr Taschenbier.
    Das Sams reimte:
    »Mama wird gerade hier
    ein Sams wie Papa Taschenbier!«
    »Wie bitte? Ein Sams?«, fragte Herr Taschenbier. »Ein Sams wie Papa Taschenbier? War ich auch so wie sie?«
    »Ja, Papa. Immer, wenn du ein Sams wirst, bist du auch so«, sagte das Sams. »Und hinterher weiß Mama Taschenbier nicht mehr, was sie getan hat als Sams. Genau wie du.«
    »Ich fange an zu verstehen«, sagte Herr Taschenbier. »Das ist ja schrecklich. Warum werden wir denn zu Samsen?«
    »Wenn ein Sams länger als fünfzehn Jahre bei seinen Menschen ist, passiert so was.«
    »Und man kann nichts dagegen tun?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Das versuche ich gerade herauszufinden«, sagte das Sams. »Deswegen habe ich das Sams-Regel-Buch geklaut. Da muss es drinstehen.«
    In diesem Augenblick wurde Frau Taschenbier – PLING – wieder normal, blickte entsetzt an sich herunter und fragte: »Was ist denn mit mir passiert? Warum stehe ich mit nassen Strümpfen im Wasser?«
    »Weil du ein Sams warst«, sagte Herr Taschenbier und erzählte ihr, was er vom Sams erfahren hatte.
    »Das ist schlimm«, sagte sie. »Aber es hat auch was Gutes: Jetzt weiß ich, dass du nicht verrückt bist. Das erklärt deine ›Zustände‹. Du warst ein Sams!«
    »Und ich werde bestimmt bald wieder eines werden«, sagte Herr Taschenbier. »Was können wir nur dagegen tun?«
    »Im dicken Sams-Regel-Buch nachschauen«, sagte das Sams.
    Frau Taschenbier zog ihre nassen Strümpfe aus. »In diesem Haus können wir nicht bleiben, Bruno«, sagte sie dabei. »Alles ist feucht. Betty wird sich noch erkälten. Martin und Tina machen uns Vorwürfe, wenn wir sie noch länger in dieser Nässe wohnen lassen.«
    »Vielleicht sollten wir uns ein Hotelzimmer nehmen«, überlegte Herr Taschenbier.
    »Ein Hotelzimmer? Wie stellst du dir das vor?«, sagte sie. »Du bist arbeitslos! Wir haben bald kein Geld mehr.«
    »Stimmt«, antwortete Herr Taschenbier. »Aber wir haben ja Freunde.«
    »Du meinst Annemarie und Anton?«, fragte Frau Taschenbier.
    »Genau die!«, antwortete Herr Taschenbier.
    Und das Sams dichtete:
    »Die Mons, die freu’n sich wie die Raben,
    wenn sie drei Samse bei sich haben.«
    Eine gute halbe Stunde später klingelte es bei Mons an der Haustür. Herr Mon öffnete.
    Draußen standen Herr und Frau Taschenbier mit jeweils zwei Koffern und einer Tasche, das Sams mit einem dicken Buch unter dem Arm und Betty mit einem Köfferchen und einem schwarz-weißen Schaf.
    »Anton, dürfen wir bei dir wohnen?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Es ist nur vorübergehend!«, sagte seine

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