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Samtheiß

Samtheiß

Titel: Samtheiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Theater, und wie bei denen, die folgten. Sanft, süß, sicher. Dennoch war noch etwas Tieferes und Drängenderes hinzugekommen. Sie nahm seinen Schweiß wahr, die Wärme seines Atems, die Entspannung ihres eigenen Körpers. Er umschlang sie fester, und sie legte ihre Arme um seinen Nacken, als sei er ein Rettungsschwimmer, der sie aus der stürmischen See zog.
    Ein goldener Strand im Juli. Mom jagt Pop kilometerweit durch die Sonnenschirme, will Sand nach ihm werfen. Pop lacht. Sie und Sylvia sitzen auf ihrem gestreiften Badetuch, sehen zu und verstehen, daß sie in diesen Augenblicken beim Picknickkorb und den Badetaschen bleiben und Eltern spielen müssen, während Mom und Pop durch den Sand laufen.
    »Margaret«, schreckte er sie auf. »Margaret, ich liebe dich.« Sie lehnte sich zurück und sah ihm in die Augen.
    »Seit Florence dahingegangen ist«, flüsterte er, »ich meine, seit ich ihren Tod überwunden habe, bist nur du in meinen Gedanken, deine Aufmerksamkeit im Gottesdienst, deine Heiterkeit im Geschäft - ich...«
    Margaret beugte sich vor und küßte ihn, zum Teil, weil sie ihn begehrte, zum Teil, weil sie Angst davor hatte, mehr zu hören. Ein Mann der Kirche. Der Körper eines Mannes.
    Sie hielten sich lange umschlungen, küßten sich, wiegten sich hin und her, blickten sich schüchtern, erstaunt und hungrig an.
    »Liebes«, murmelte Roger. Er nahm ihre Hand, führte sie von der Couch fort. Er schaffte es, das Wandbett so flink auszuklappen, daß sie später begriff: Er mußte diese Begegnung schon seit Wochen geplant haben.
    Geschickt knöpfte er ihre gelbe Bluse auf. Sie erinnerte sich an den Sex mit sechzehn - Herumfummeln, Atemlosigkeit, Schuldgefühle, Eile -, und sie war froh, siebzig Jahre alt zu sein. Dieser Mann hatte erotische Reife, sanft ließ er seine Hand über ihr kunstseidenes Unterhemd gleiten, bis ihre Brustwarzen hart wurden; vorsichtig schob er den Rock hoch und griff zwischen ihre Schenkel, um ihre Feuchtigkeit zu finden, dann lehnte er sich zurück, damit sie sein Hemd aufknöpfen, die grauen Haare auf seiner Brust küssen, ihre Hand unter seinem Hosenbund gleiten lassen und die zärtliche Härte, die für sie gewachsen war, berühren konnte. Sie wünschte sich, es möge hier enden. Der Anfang, das Versprechen, war ihr am liebsten gewesen.
    Er hörte nicht auf, sie zu überraschen, zerrte mit den Zähnen den Träger ihres Unterhemds herunter und berührte ihre Brustwarzen zuerst mit der Zunge. Sanft beißend, leckend, beißend, leckend, beißend, leckbeißleckbeiß in einem Rhythmus, der sie in jubelnde Höhen zu tragen schien. Sie reckte sich vor Wonne und kam nicht dazu, wegen der Falten an ihrem Körper in Verlegenheit zu geraten. Wieder ganz zärtlich zog er ihr das Unterhemd über den Kopf und den Slip aus. Sie griff nach unten, um ihn zu streicheln und bemerkte, daß er sich aus seinen Kleidern geschält hatte wie eine Eidechse aus der nutzlos gewordenen alten Haut. Sie lagen nebeneinander, berührten und streichelten sich.
    Kreise. Runde, feuchte Kreise auf ihrem Bauch. Der Bauch von Janey und Rob und Michael. Sie vergaß oft, daß es auch ihr Bauch war. Rund und rund und rund und rund und nach unten, bis er mit seiner Zunge in ihr war, seiner nassen hungrigen Zunge, die tief in ihren Körper drang, während sein Daumen auf ihrer Klitoris musizierte. Ja, dieser Mann war voller Fürsorge. Und kühner, als sie zu hoffen gewagt hätte. Die knisternde Spannung erstaunte sie, und wie in elektrischen Stößen kamen die Erschütterungen - eins, zwei, drei -, wie das letzte Erdbeben. Er küßte sie voll auf die Schamlippen.
    Sie zog ihn auf sich. Er drang in sie ein - oh, der
    Genuß - und sie wiegten einander jeden zu seinem Höhepunkt.
    Danach (wieviel Zeit war inzwischen vergangen? Unmöglich, es mit einem Blick nach draußen zu erraten. Die Nächte in der Stadt wurden von Neonlichtern und Autohupen gestohlen. Hatte sie geschlafen? Hatte er geschlafen?), irgendwann danach, drehte er sich zu ihr und sagte: »Ich liebe dich, Margaret.« Sie sah ihm in die Augen und nickte, sah ihn in Schlaf fallen und fragte sich, wann sie ihm würde antworten müssen.

LOUISE THORNTON
    Careless Love

    U m fünf Uhr morgens ließ Josie die Beine über die Bettkante gleiten und griff nach dem alten Wecker, der auf ihrer Frisierkommode rasselte. Sie stellte ihn ab und setzte sich dann schwer auf die Bettkante. Die Luft war beißend kalt in dem ungeheizten Raum, aber sie war schweißgebadet. Eine

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