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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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und sagte mit einem angedeuteten Nicken: » Dame Agatha, meine Herren, es war mir ein Vergn ü gen, aber wir m ü ssen jetzt gehen.«
    Er sah Grantham an, der wie angewurzelt dasa ß . » Oder soll Ihr Verr ä ter nicht am Leben bleiben? «

82
    Im Südteil der Stadt gab es Tausende Wagen, die aussahen wie der zehn Jahre alte Vauxhall Corsa, der ein kleines St ü ck von Selseys Haus entfernt auf der anderen Stra ß enseite parkte. Die Karosserie war so verbreitert und mit Flammenb ö gen versehen worden, dass der harmlose Kleinwagen aussah wie ein Rennwagen, quasi als h ä tte er eine Kur mit Glasfasersteroiden bekommen. Die Scheiben waren schwarz get ö nt, und der Schalld ä mpfer war entfernt worden, damit der Motor einsch ü chternd r ö hrte und neben den donnernden B ä ssen der Lautsprecheranlage m ü helos zu h ö ren war.
    Unz ä hlige M ä nner sahen genauso aus wie der, der aus dem Wagen stieg und sich mit einer ge ö ffneten Dose Bier an die Motorhaube lehnte. Die kurz geschnittenen Haare, das Fred-Perry-Hemd, die ausgebleichten Jeans, die dicken Goldketten und ausgefallenen Tattoos waren nicht gerade ein Bekenntnis zur Individualit ä t.
    Vom Schlafzimmerfester von Selseys Haus aus war der Mann gut zu sehen. Er trank die Dose leer und warf sie in den Rinnstein, um sogleich in den Wagen zu greifen und sich eine neue aufzumachen.
    » Was macht der da? «, fragte einer der M ä nner, die ihn beobachteten.
    » Keine Ahnung. Meinst du, es lohnt sich, mal hinzugehen und ein Wort mit ihm zu reden? «
    » Noch nicht. Wir sollten keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen, wenn es nicht unbedingt n ö tig ist.«
    » Oh, warte mal, ich glaube, da kommt die Antwort.«
    » Oh Mann, was f ü r ein abschreckender Anblick.«
    Raifa Ademovic spazierte die Stra ß e entlang. Der Kinderwagen war verschwunden, und sie hatte sich umgezogen. Die Haare waren zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden, die Lippen grellrot geschminkt, an den Lidern klebten falsche Wimpern, an den Ohren baumelten gro ß e Creolen, und ihr K ö rper steckte in einem hautengen schwarzen Nylonoberteil und einem mikroskopisch kleinen Leopardenminirock, und sie stakste in wei ß en St ö ckelschuhen daher.
    » Kein Wunder, dass der Kerl vorher ein paar Bier braucht «, fuhr der MI6-Beamte fort, als Raifa bei Ron Geary ankam, der sich nicht von der Motorhaube erhob, um sie zu begr üß en. Sie lie ß ihren Zigarettenstummel auf die Stra ß e fallen und trat ihn aus. Er warf seine Dose weg, sie beugte sich zu ihm hin, und sie k ü ssten sich. Er umfasste ihren Hintern. Dann verschwanden sie im Auto.
    » Und da sagen die Leute, es gibt keine Liebe mehr unter den Menschen.«
    » Das war die Tusse, die vorhin mit dem Kinderwagen vorbeigegangen ist «, meinte sein Kollege.
    » Dann hat sie wohl das eine Balg nach Hause gebracht und macht jetzt ein neues. Das ist sch ö n.«
    » Nicht unbedingt. Sie k ö nnte auch das Au-pair-M ä dchen sein.«
    » Ne Illegale, m ö cht ich wetten.«
    » Die lebt so oder so vom Staat. Er h ö chstwahrscheinlich auch.«
    Der Wagen fing an zu schaukeln.
    » Und daf ü r zahlen wir Steuern.«
    » Ich wei ß . Zum Kotzen.«
     
    Raifa Ademovic sa ß auf dem Beifahrersitz, stemmte die F üß e gegen den Boden und wippte vor und zur ü ck, um den Wagen zum Schaukeln zu bringen. Dazwischen beugte sie sich vor und spuckte aus, um den Geschmack von Gearys Bier loszuwerden. Jeder anderen Frau h ä tte er eine gelangt, doch er war nicht so dumm, sich mit dieser durchgeknallten bosnischen Schlampe anzulegen. Au ß erdem hatte er einen Job zu erledigen. Er rief Tyzack an.
    » Hier tut sich nichts, Boss. Sind alle noch drin. Was sollen wir tun? «
    » Wie w ä r’s, wenn du’s der sch ö nen Raifa mal richtig besorgst? «, antwortete Tyzack sp ö ttisch. » Aber mach schnell. Ich bin schon unterwegs.«
     
    Bill Selsey saß mit seiner Frau am Küchentisch und aß zu Abend. Seine kl ä glichen Versuche, eine Unterhaltung in Gang zu bringen, waren gescheitert. Jetzt herrschte Schweigen; nur das Besteck klirrte auf dem Porzellan, wenn Carolyn Selsey die Bissen hin und her schob, weil sie nicht den Appetit aufbrachte, um die Gabel zum Mund zu f ü hren. Ab und zu a ß sie einen Happen, dann gab sie den Kampf auf. Sie blickte zu dem fremden Mann hin. Er sa ß in dem Sessel, wo sich sonst ihr Ehemann, von dem sie einmal dachte, dass sie ihn kennen w ü rde, nach der Arbeit entspannte. » Was hast du getan? «, fragte sie. Und dann noch einmal mit

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