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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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Augen.
    Im Portikus, der Säulenhalle vor dem Dom, blieb er
stehen und blickte durch das weitoffene eiserne Gittertor auf den Peterplatz. Er
ist dir entkommen.
    Lacroix blieb neben ihm stehen. »Sie schulden mir eine
Erklärung, Carlo.«
    Bariello nahm den Anruf an, als sein Handy vibrierte,
und hielt es ans Ohr. »Bariello?«
    »Christian Antonelli hier, Commissario.« Das Handy
rauschte. »Ich habe versucht Marisa zu erreichen, aber sie ist nicht …«
    »Ich weiß. Es war besetzt. Sie hat mit mir
telefoniert.«
    »Gut dann ruf ich Marisa …«
    »Sagen Sie mir, was Sie wissen, Christian.«
    »Ich habe die Krankenakte des Mannes mit diesem
Pseudonym studiert, Commissario. Gotteswahn, Schuld- und Selbstmordfantasien,
über die er mit dem Psychiater in langen Sitzungen gesprochen hat. Er gibt der
römisch-katholischen Kirche die Schuld an dem Verlust seiner Familie.«
    »Was wir brauchen, ist ein Ort, Christian, wohlmöglich
ein Ort, dem er eine besondere Bedeutung zumisst, wohin er den Papst gebracht
haben könnte.«
    »Der Papst ist …?«
    »Haben Sie eine Idee?«
    »Orte werden in der Krankenakte kaum erwähnt. Die
Brücke, über welche die Via del Foro Italico führt , wo
seine Familie zu Tode gekommen ist, oder …«
    »Oder was?«
    »Es ist kein Ort in dem Sinne, was Sie wahrscheinlich
von mir hören wollen, Commissario.« Die Verbindung rauschte, als Antonelli
stockte. »In seinen Sitzungen mit dem Psychiater hat er immer wieder vom Leiden
Christi gesprochen, und wie sehr sich die Kirche schuldig mache, dass sie
Christus' Gebot der Nächstenliebe ihren Gesetzen unterwerfe, anstatt umgekehrt
die Kirchengesetze dem Gebot der Nächstenliebe. Das Leiden Christi, der für
diese Welt gestorben ist, und der Kreuzweg, den er gegangen ist, bis zu seinem
Tod am Kreuz. Aber das …«
    »Einsatzwagen zu der Brücke. Richten Sie Marisa das
aus.«
    »Sie denken …?«
    »Unwahrscheinlich. Die Via del Foro Italico
ist eine stark befahrene Straße. «
    »Aber das andere ist nur Spekulation.«
    »Einsatzwagen zu beiden Orten. Sagen Sie
es ihr.« Bariello blickte Tommasso Lacroix an, als er den Anruf weggedrückt
hatte. »Wo steht Ihr Wagen, Lacroix?«
    *
    Der
schwarze Alfa Romeo ließ ein saftiges Brummen hören, als Tommasso Lacroix
Minuten später das Gaspedal durchdrückte.
    Das Blaulicht auf dem Dach räumte ihnen eine Schneise
durch den Verkehr auf der Via dei Fori Imperiali frei.
    »Unmöglich, Commissario.« Tommasso Lacroix schüttelte
den Kopf. »Selbst für ihn muss es unmöglich gewesen sein, den Heiligen Vater
ungesehen aus dem Vatikan zu schaffen.« Er schwieg einen Augenblick. »Via
Crucis, der Kreuzweg. Das ist doch … Glauben Sie das tatsächlich?« Er warf
einen Blick auf Bariello. »Sie sind bleich wie der Tod. Sie gehören in ein Krankenhaus.«
    »Fahren Sie einfach.«
    Bariello kämpfte gegen den Schwindel in seinem Kopf,
spürte die warme Flüssigkeit, die sein Hemd durchnässte.
    Die Schusswunde an seiner linken Bauchseite hatte
angefangen zu bluten.
    Die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs tauchten die
Dächer der Häuser in gelbes Licht.
     Allmählich legte sich Dunkelheit
über die Stadt.
    *
    Währenddessen
rollte ein dunkelblauer Streifenwagen der Carabinieri über die Piazza del
Colosseo.
    Wie jeden Abend, wenn er mit Timo Verdone Dienst tat,
fuhr Roberto Cassini einmal an der über vierzig Meter hohen Fassade des
Kolosseums in Rom entlang.
    Rechts von ihnen erhob sich die höher gelegene Straße
Via Celio Vibenna und links von ihnen erstrahlten die unzähligen Öffnungen des
römischen Kolosseums in den Flutlichtern, die das elliptische antike
Amphitheater aus seinem Inneren heraus erhellten.
    »Nichts Auffälliges, Roberto.«
    Roberto Cassini warf einen Seitenblick auf seinen
jüngeren Kollegen, als der herzhaft gähnte. »Hat Matteo euch wieder wach gehalten?«
Was es bedeutete, Vater eines erst wenige Monate alten Babys zu sein, wusste er
nur zu gut.
    »Stundenlang. Der Arzt tippt auf übermäßige Blähungen,
weil der Kleine dauernd schreit.« Timo Verdone öffnete das Fenster und atmete
tief die kühle Luft des Abends ein.
    Straßenlärm drang von der Via Celio Vibenna zu ihnen
hinab in den Wagen. Einzelne Gestalten liefen dort den Fußgängerweg entlang.
Die meisten von ihnen vermutlich Touristen, die wie jedes Frühjahr die Stadt
bevölkerten.
    »Lass uns wieder fahren, Roberto.«
    »Warte.«
    »Was?«
    »Da, der Wagen vor der Mauer neben der Treppe, die
hoch zur Straße führt.«
    Als

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