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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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ein Unschuldiger endlich frei kommt!“ polterte sein Vater.
    „Du nimmst doch nicht im Ernst an, daß die Kripo solche wichtigen Hinweise unbeachtet läßt?“ hielt Dr. Seibold ihm vor. „Ich bitte dich, halte dich da heraus, Vater! Das scheint eine ganz heiße Sache zu sein.“
    „Weißt du Näheres darüber?“ fragte sein Vater hellhörig.
    „N... ein.“
    „Komm, erzähle! Hat Eva gesprochen?“
    „Das weiß ich nicht, Vater. Aber Oberinspektor Friedrich deutete mir an, daß der Haftbefehl gegen Faber vielleicht aufgehoben werden könnte. Es liefen da ein paar Ermittlungen, deren Ergebnis ihn vielleicht entlasten könnte. Der Untersuchungsrichter ist zwar nicht dieser Ansicht. Er hält Faber nach wie vor für den Täter und meint, die eine Sache habe mit der anderen nichts zu tun. Aber du kennst Friedrich. Er ist ein besonnener, fähiger Mann. Leider hat der Richter die besseren Trümpfe in der Hand: die verschwundene Pistole, die Aussage des Augenzeugen...“
    „Gerade die solltest du näher beleuchten“, unterbrach ihn sein Vater. „Steht in dem Protokoll, ob der Mann vielleicht eine Brille trägt? In unserem Alter braucht man die. Und der Mann wurde aus dem Schlaf aufgeschreckt. Hat er seine Brille aufgesetzt? Oder konnte er vielleicht gar nicht genau sehen, was im dunklen Hof vor sich ging? Hake da mal nach“, riet ihm sein Vater.
    „Die Sache ist überprüft. Der Mann bleibt leider bei seiner Aussage.“
    „So, hm!...“ Florian Seibold dachte nach. „Ach, da ist noch etwas! Teile Friedrich mit, daß der Freund von Markus Siebert, ein Rolf Gerold, vermutlich untergetaucht ist. Gerold hat einen Bruder, der wegen Diebstahls unehrenhaft aus der Bundeswehr entlassen wurde. Eine Waffe soll dabei auch eine Rolle gespielt haben. Die Waffe ist verschwunden. Friedrich soll sich mal beim Einbruchsdezernat erkundigen und in seine Ermittlungen unbedingt auch die Brüder Gerold einbeziehen.“ Egbert Seibold lachte halb ärgerlich, halb belustigt. „Wärst du mal lieber Kriminalbeamter geworden, Vater! Was meinst du, was Friedrich mir empfiehlt, wenn ich ihm sage, was er tun muß? Er wird mir nahelegen, mich um meine eigentlichen Aufgaben zu kümmern.“
    „Sag‚s ihm trotzdem — mit einem schönen Gruß von mir“, verlangte sein Vater.
    „Er wird beglückt sein“, meinte sein Sohn ironisch.
    „Das ist mir egal. Hauptsache, er weiß Bescheid. Wenn du es ihm nicht sagst, rufe ich ihn an.“
    „Schon gut, Vater. Reg dich nicht auf. Es schadet deinem Blutdruck.“
    „Seit wann interessiert dich meine Gesundheit?“
    „Aber, Vater!“
    „Ja, ja, ich weiß, bist ein guter Sohn. Nur entsetzlich dickköpfig- Aber das hast du von mir“, schmunzelte Florian Seibold. „Grüß die Jungen, und selbstverständlich auch deine Frau. Laßt euch mal wieder sehen.“
    „Bestimmt, Vater.“
    Ja, ja, nächstes Weihnachten, wenn ihr eure Geschenke abholt! dachte Florian Seibold und legte den Hörer auf.

Ein aufregenderAbend

    Zwei Wochen saß Rainer nun bereits in Untersuchungshaft.
    Marlene Faber hatte ihre Arbeit wieder aufgenommen. Sandra ging zur Schule wie jeden Tag. Das anfängliche Tuscheln der Mitschüler bei Sandras Anblick auf dem Schulhof hatte nachgelassen. Auch die Aufregung unter den Bewohnern der Straße über Rainers Verhaftung hatte sich gelegt. Die meisten Nachbarn grüßten wieder freundlich, manche auch betont reserviert. Einige Hausbewohner versuchten anfangs, Sandra auszuhorchen. Doch Sandra ließ sich auf keine Gespräche mit ihnen ein. Nachdem Mischa sie zu einem Eis eingeladen hatte, sich alles von ihr erzählen ließ und ihr seither aus dem Wege ging, was Sandra tief verletzte, mißtraute sie fremder Freundlichkeit. Außerdem hatte ihre Mutter ihr empfohlen, nicht mit den Nachbarn über ihre Familienangelegenheiten zu sprechen.
    Ihre Mutter kränkte die üble Nachrede einiger Nachbarn. Das schlimmste aber war, daß sie glaubte, die Nachbarn seien im Recht, wenn sie sie tadelten.
    Marlene Faber hatte immer gehofft, ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. Nun zweifelte sie daran. Sie hatte nichts von Rainer gewußt. Es war ihr nicht gelungen, ein Vertrauensverhältnis zwischen ihnen aufzubauen. Wie sonst war es möglich, daß Rainer ihr seine Geldschwierigkeiten verheimlichte? Daß er die Truhe aufbrach und sich Sachen seines Vaters aneignete, um sie zu verkaufen? Wäre sie mehr auf ihren Jungen eingegangen, vielleicht würde jetzt nicht dieser schreckliche Verdacht auf ihm lasten.
    Vor

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