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Sandra und das Haus in den Hügeln

Sandra und das Haus in den Hügeln

Titel: Sandra und das Haus in den Hügeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Freundin getroffen, mit der sie jetzt auf dem Markt herumzieht. Sie hätte mir wenigstens Bescheid sagen können. Na, der werde ich etwas erzählen! Aber vermutlich denkt sie, daß sie das mit mir machen kann.
    „Joschi, hilfst du Joachim, die leeren Kartons zu meinem Wagen zu tragen?“ Frau Klabuschs Stimme entriß Joschi seinen trüben Gedanken.
    Er sprang von dem Klappstuhl auf, den ihm einer der Jungen vom Nachbarstand für eine Weile überlassen hatte, und half Joachim die Kartons einsammeln, in denen die Christkindl, Strohsterne und andere Bastelarbeiten verpackt gewesen waren.
    Die Klassenmannschaft hatte viel verkauft. Von allen Weihnachtsmarkttagen schien dies der einträglichste zu sein.
    Joachim nahm Frau Klabuschs Wagenschlüssel in Empfang. Er wußte, wo ihr Auto stand, denn er hatte am Morgen geholfen, die Ware zu entladen.
    „Falls Sandra eintrudelt — auf mich braucht sie nicht zu warten. Bestell ihr das von mir“, wies Joschi Ingrid an.
    „Dachte mir doch gleich, daß die große Liebe einen Knacks bekommen hat. Umsonst drückst du dich doch nicht bei uns herum. Hast du gedacht, Sandra läuft dir nach und holt dich hier ab? Die doch nicht!“ stichelte Rolf.
    Doch Ingrid, der Joschi erzählt hatte, wem Sandra gefolgt war, sagte leise und besorgt: „Hoffentlich ist ihr nichts passiert!“
    „Was sollte ihr denn hier auf dem Markt passieren, wo es von Polizisten und Marktordnern wimmelt!“ erwiderte Joschi barsch.
    „Gräme dich nicht, Joschi. Sandra sucht sicher ein Weihnachtsgeschenk für dich aus. Dabei kann sie dich ja nun wirklich nicht brauchen“, tröstete ihn Frau Klabusch lächelnd.
    „Muß ja ganz was Ausgefallenes sein, wenn das so lange dauert“, witzelte Joachim.
    Joschi blickte ihn mordlustig an.
    Joachims Kopf verschwand hinter dem Kartonstapel auf seinen Armen.
    Joschi folgte ihm quer über den Florinsmarkt.
    Als sie den Parkplatz hinter der Marienkirche erreichten, fiel Joschi seine Beobachtung wieder ein, die er eine Stunde zuvor gemacht hatte.
    Er überlegte, ob er den Parkwächter nach dem Kleinbus fragen sollte, in dem ein Mädchen in einer Kaninchenjacke, wie Sandra sie trug, gesessen hatte. Joschi erinnerte sich, daß ein Mann mit einer Dienstmütze dem davonbrausenden Kleinbus nachgedroht hatte, weil er mit überhöhter Geschwindigkeit über den Parkplatz fuhr.
    „Moment noch! Oder geh schon vor. Ich muß den Parkwart etwas fragen“, sagte Joschi zu Joachim, nachdem sie die Kartons im Kofferraum verstaut hatten.
    „Was hast du denn mit dem?“ wunderte sich Joachim.
    „Ach, ich... Vielleicht hat er Sandra gesehen. Sie ist nämlich einem Typ hier herauf gefolgt“, erwiderte Joschi zögernd.
    „Und du meinst, sie könnte mit ihm fortgefahren sein? Sag bloß! Dann habt ihr also wirklich Krach?“
    „Nein, bestimmt nicht!“ wehrte Joschi entsetzt ab.
    Joachim blickte ihn mitleidig an. „Ich erzähl’s ja nicht weiter. Aber die anderen erfahren es ja schließlich doch.“ Er wandte sich zum Gehen. „Dann mach mal! Und viel Erfolg! — Oder soll ich besser sagen: Kein Erfolg, sie ist dir treu?“ Joachim zog vergnügt pfeifend ab.
    Joschi blickte ihm gedankenvoll nach. Komisch, daß er so versessen darauf ist, Sandra und mich auseinanderzubringen. Das würde Joachim wohl passen. Und nicht nur ihm! Sandra ist ein verdammt hübsches Mädchen. Sie konnte jeden haben, den sie nur wollte, überlegte Joschi. Aber da geht nichts, Freunde, dachte er schadenfroh. Und er setzte in Gedanken besorgt hinzu, wobei er wie in Kleinkindertagen beschwörend die Finger kreuzte: Hoffentlich!
    Joschi suchte den Parkwächter auf dem Gelände.
    Er fand ihn schließlich bei einem Reisebus, neben dessen Fahrer er auf der Einstiegstufe saß und sich unterhielt.
    Doch es war nicht der Mann, den Joschi suchte.
    „So um zwei Uhr, sagst du?“ erwiderte der Parkwächter auf Joschis Frage. „Da war mein Kollege hier. Da war ich essen.“
    „Wo finde ich Ihren Kollegen?“
    Der Mann musterte Joschi prüfend. „Ist es denn so wichtig?“
    Joschi nickte.
    „Ja, dann komm in einer halben Stunde oder so noch mal wieder. Mein Kollege ist auf dem Markt unten, an einem der Glühweinstände.“ Der Parkwächter wandte sich an den Busfahrer: „Ist ja nichts los hier, im Moment. Wir sind voll besetzt. Und man wird ganz schön steif, wenn man stundenlang im Feuchten rumsteht. Da muß man sich ab und zu von innen aufwärmen.“
    Der Busfahrer nickte verständnisvoll.
    „Danke“, sagte Joschi.

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